Die beste Temperatureinstellung für Deinen Cannabis-Vaporizer


Die beste Temperatureinstellung für Deinen Cannabis-Vaporizer
Miguel Antonio Ordoñez

Die meisten Cannabisnutzer haben das Verdampfen ausprobiert und festgestellt, dass es gegenüber normalem Rauchen viele Vorteile hat. Der vielleicht wichtigste von ihnen ist die Tatsache, dass viele Vaporizer einem ermöglichen, die Temperatur einzustellen. Die Option führt uns folglich zu der Frage: Ist eine Temperatur besser als die andere?

Die Temperatur spielt beim Verdampfen eine große Rolle. Sie kann alles vom Geschmack und Geruch bis zum eigentlichen High beeinflussen. Anders als beim Rauchen, das alles in der Pflanzenmaterie auf einmal verbrennt (und dabei viel zerstört), löst das Verdampfen mit steigender Temperatur die verschiedenen Verbindungen in Deinem Kraut, ohne sie zu zerstören. Dies gibt jenen, die lieber verdampfen, viel mehr Kontrolle über die Erfahrung und ermöglicht ihnen, das Optimum aus ihrem Cannabis herauszuholen.

Aber welcher Temperaturbereich ist für das Verdampfen von Cannabis der beste? Welcher "gewinnt"? Im Folgenden kannst Du eine Aufschlüsselung dessen finden, was Dich in jedem Temperaturbereich erwartet und welche Verbindungen Du bei welcher Temperatur nutzen kannst.

WIE VERÄNDERT VERDAMPFEN DIE ERFAHRUNG MIT CANNABIS?

Es ist gut, zu wissen, dass die Temperaturanpassung das Erlebnis verändert, wir möchten aber nicht versäumen, Dir zu sagen, warum. Die Antwort liegt hauptsächlich in einem Faktor: dem Siedepunkt. Wie alle anderen Verbindungen auch haben Cannabinoide, Terpene und Flavonoide nämlich alle ihre eigenen Siedepunkte. Sobald sie diesen Punkt erreichen, werden sie flüchtig und demnach zu Dampf, den man inhalieren kann. Während man die Temperatur erhöht, fängt man an, verschiedene Verbindungen zu aktivieren. Verdampft man auf einer Temperatur, könnte alles vom Geschmack des Dampfes bis zum erlebten High anders als bei einer anderen sein.

WAS IST DIE BESTE TEMPERATUR FÜR DAS VERDAMPFEN VON CANNABIS?

Bedeutet "anders" jedoch auch "besser"? Solltest Du versuchen, gewisse Verbindungen gegenüber anderen zu aktivieren?

Wie bei fast jeder Entscheidung, die Dich und Cannabis betrifft, läuft es auf Deine persönlichen Vorlieben hinaus. Bevor Du irgendetwas tust, überlege, was Du von Deiner Dampferfahrung erwartest und sieh Dir dann an, was Du rauchst.

Wenn es Blüten sind (anstatt Konzentrate), wie trocken sind sie? Werden sie bei einer höheren Temperatur eher verbrennen oder können sie die Hitze aushalten?

Welche Sorte ist es? Diese Information allein sagt Dir schon das meiste, was Du wissen musst, da Dir eine simple Online-Suche des Namens eine Vorstellung davon geben wird, auf welche Cannabinoide, Terpene und Flavonoide Du zugreifen kannst. Sieh Dir diese Liste an, bedenke anschließend, was Du Dir von der Sorte erhoffst, ob es nun Freizeitgenuss oder etwas anderes ist. Welche Aromen sollen auf Deine Zunge treffen? Welche Art von High willst Du fühlen? Mit einer einstellbaren Temperatur liegt die Entscheidung ganz bei Dir.

WAS PASSIERT MIT CANNABIS BEI UNTERSCHIEDLICHEN VERDAMPFUNGSTEMPERATUREN?

Wie wir erklärt haben, wirst Du unterschiedliche Effekte und Aromen bemerken, während Du die Wärme erhöhst oder verringerst. Die Art und Weise, wie die Verbindungen gelöst werden, ist bei jeder Sorte anders, gewisse Dinge gelten aber ganz allgemein. Um Dir zu veranschaulichen, was wir meinen, werden wir darüber sprechen, wie Du Dich beim Verdampfen mit bestimmten Temperaturen fühlst und welche Verbindungen Du inhalieren wirst.

VERDAMPFEN MIT NIEDRIGER TEMPERATUR: 160–185°C

• Siedepunkte:

CBG: 52°C
THC: 157°C
CBD: 160–180°C
Pinen: 155°C
Delta-8-THC: 175–185°C
β-Caryophyllen: 160°C
α-Terpineol: 156°C
β-Myrcen: 166–168°C
3-Caren: 168°C
1,8-Cineol: 176°C
D-Limonen: 177°C
p-Cymol: 177°C

CANNABINOIDE

Obwohl wir uns sicher sind, dass einige von Euch auch ernsthaft an anderen Cannabinoiden interessiert sind, verstehen wir es, wenn die meisten unter Euch nur auf THC bedacht sind. Zum Glück hat THC mit 157°C den zweitniedrigsten Siedepunkt der Hauptcannabinoide. CBD ist mit einem Verflüchtigungsbereich von 160–180°C auch nicht allzu weit entfernt. Da dies die beliebtesten Cannabinoide sind, findet man normalerweise keinen Vaporizer unter einer Leistung von 160°C. An diesem Punkt wird man zudem deutlich an dem Siedepunkt von CBG vorbeigeschossen sein, der bei verhältnismäßig kühlen 52°C liegt.

TERPENE

In diesem Temperaturbereich werden die meisten Terpene ihren Siedepunkt erreichen. Unter ihnen befinden sich drei der bekanntesten: Pinen, β-Caryophyllen und Limonen. Gemäß seinem Namen hinterlässt Pinen Andeutungen von Pinien, während der Dampf die Zunge entlangwandert. Dicht gefolgt von β-Caryophyllen, das schwarzen Pfeffer nachahmt, und Limonen, das mit einer Welle von Zitrusfrucht hereinbricht, sobald man 177°C erreicht. Neben diesen Aromen liefern niedrige Temperaturen weichen Dampf, der sie umso mehr herausstechen lässt.

EFFEKTE

Wenn man bedenkt, dass THC frühzeitig seinen Siedepunkt erreicht, würde man annehmen, dass man so high wie immer wird, wenn man mit niedrigen Temperaturen verdampft. Überraschenderweise berichten Menschen jedoch, sich nicht so stoned zu fühlen, wenn sie ihre Sorte der Wahl auf einer niedrigeren Temperatur verdampfen. Es ist hingegen wahrscheinlicher, dass man eine leichte Euphorie oder wohltuende Empfindung fühlen wird; alles bei klarem Verstand. Dies ist perfekt, wenn man lediglich ein kleines Stärkungsmittel will, bevor man Arbeit erledigt oder ins Bett geht. Außerdem ist dieser Temperaturbereich ideal für jene, die es vorziehen, zu schmecken, was sie verdampfen.

Effekte

VERDAMPFEN MIT MITTELHOHER TEMPERATUR: 185–200°C

• Siedepunkte:

Terpinolen: 183–220°C
CBN: 185°C
Linalool: 198°C

CANNABINOIDE

Hier passiert nicht so viel. Allerdings verflüchtigen THC und CBD sich in diesem Bereich schneller, also ist die Einstellung keinesfalls nutzlos. CBN erreicht seinen Siedepunkt seinerseits bei 185°C. Dieses Cannabinoid neigt dazu, sich mehr in älteren Blüten anzusammeln, also behalte das Verdampfen mit mittelhoher Temperatur im Hinterkopf, wenn Du das ältere Zeug in Deinem Vorrat aufbrauchst.

TERPENE

Obwohl in diesem Bereich nicht viele neue Terpene sich zu verflüchtigen beginnen, sollte man Terpinolen und Linalool Beachtung schenken. Ersteres liefert einen ganzen Wald für Deine Gaumenfreunden, Spritzer von Holz, Kiefer, Zitrone und Blüten bereitstellend. Linalool bietet einen Genuss, der ähnlich, aber anders ist und ein Bouquet aus Rose, Lavendel und Koriander zusammenstellt, das mit Zitrone gespritzt ist. Wenn Du Lust auf einen erfrischenden, belebenden Dampf hast, solltest Du um diese Temperatur zu verdampfen anfangen.

EFFEKTE

Wie zuvor erwähnt, kommt hier mehr THC ins Spiel, also wird das High spürbar stärker sein. CBD andererseits hat ebenfalls eine größere Präsenz, was helfen wird, ein wenig zu entspannen. Da volle Dampfwolken in Deine Lunge gelangen, wirst Du auf ein angenehmes Tempo herunterfahren, ohne gänzlich zum Stillstand zu kommen. Du wirst entspannen können, aber Deine Freunde werden Dich nicht bedienen werden müssen. Linalool wird auch ins Spiel kommen, Deine Stimmung heben und Dir dabei helfen, lockerer zu werden.

Aus diesen Gründen gelten 185–200°C als großartiger Starttemperaturbereich für gelegentliche Cannabis-Nutzer.

VERDAMPFEN MIT HOHEN TEMPERATUREN: 200°C ODER MEHR

• Siedepunkte:

CBC: 220°C
THCV: 220°C
Terpinolen: 183–220°C
Terpinen-4-ol: 209°C
Borneol: 210°C
α-Terpineol: 217°C
Pulegon: 224°C

CANNABINOIDE

Während die Temperatur auf 220°C ansteigt, werden zwei Cannabinoide ihren Siedepunkt erreichen: CBC und THCV. Aus demselben chemischen Prozess wie THC und CBD hervorgehend, gilt CBC als weiteres "wichtiges" Cannabinoid. Auch wenn man in durchschnittlichen Sorten nicht viel finden wird, hat die klinische Forschung festgestellt, wie es die Werte von Anandamid erhöht, einem sehr wichtigen, vom Körper erzeugten Endocannabinoid.

THCV, ein Gegenstück zu normalem THC, ist in den meisten Sorten ebenfalls kaum vorhanden. Es gibt ein paar Sorten mit größeren Mengen, aber Hanffreunde werden nicht allzu besorgt sein. Warum? Einfach gesagt, bindet THCV an dieselben Rezeptoren wie THC, was möglicherweise die Wirkung von Letzterem blockiert.

TERPENE

Man hätte bereits etwas Terpinolen verdampft, wenn man im mittleren Bereich bliebe. Die Temperatur zu erhöhen, wird jedoch mehr davon in die Lunge einführen, neben vielen anderen Gefährten. Einer von ihnen, Borneol, setzt ein beruhigendes Aroma von Kräutern und Balsam frei und bietet den Geschmack von Kampfer. Pulegon ist mit seinem Siedepunkt von 224°C das letzte von ihnen und wird sich bemerkbar machen, indem es erquickende Noten von Pfefferminz auf Deiner Zunge hinterlässt.

Falls Du nach einer Cannabissorte suchst, die in diesem Bereich eine echte Geschmackssensation ist, empfehlen wir wärmstens Green Gelato – eine Favoritin unserer Mitarbeiter.

EFFEKTE

Während das restliche THC decarboxyliert wird und der Rest des wohltuenden Linalools die Bühne betritt, wird man in diesem Temperaturbereich das stärkste High erleben. Jedes andere Terpen und Cannabinoid ist ebenfalls aktiviert, also findet man hier wirklich heraus, was die Sorte der Wahl zu bieten hat.

Hier wird überdies ersichtlich, wie viel man verbrennt, wenn man raucht. Wenn Du eine Sorte verdampfst, die Du üblicherweise rauchen würdest, dann sieh, wie high Du von dem Bisschen wirst, das Du in Deinen Vaporizer gefüllt hast. Gewöhnlich würdest Du ein paar Bong-Köpfe brauchen, um in Schwung zu kommen, oder? Nun, da Du keine der kostbaren Verbindungen verbrennst, sondern alle aktivierst, bekommst Du alles, wofür Du bezahlt hast.

MÖGLICHST VIEL AUS SEINEM (BEREITS VERDAMPFTEN) CANNABIS HERAUSHOLEN

Wenn Du Blüten verdampfst, bemerkst Du vielleicht, dass sie nicht zu Asche werden, wenn Du fertig bist. Genau genommen könnten sie so aussehen, als ob Du immer noch etwas aus ihnen herausholen könntest. Wie sich herausstellt, stimmt das sogar! Wir meinen nicht unbedingt, dass Du sie wieder rauchen kannst (es ist möglich, obwohl kratzig und unangenehm), aber ihr Nutzen hört hier noch nicht auf.

Wir sollten allerdings anmerken, dass diese Tipps nur anwendbar sind, wenn man im niedrigen oder mittleren Temperaturbereich verdampft. Wir werden Dir nicht davon abraten, irgendeinen dieser Tipps mit Buds zu versuchen, die über diesen Punkt erhitzt wurden, aber nutze Deine Augen und Dein Urteilsvermögen. Wenn sie mehr nach Asche als nach Blüte aussieht, hat es schließlich keinen Sinn.

ISS ES

Wer hat Hunger auf ein paar Esswaren? Das Hinzufügen eines schon verdampften Buds ist eine tolle Möglichkeit, Deine Cannabutter zu puschen. Du kannst auch ein paar frische, hochwertigere Nuggets dazugeben, um die Potenz zu steigern. Falls Du keine Lust haben solltest, Backwaren zuzubereiten, kann Cannabutter eine tolle Alternative zur Sahne sein, die Du normalerweise in Deinen Kaffee schütten würdest.

Solltest Du Dich nicht mit der Herstellung der Butter abmühen, aber trotzdem den verdampften Bud essen wollen, kannst Du ihn aufbereiten. Du kannst ihn eigentlich auch so essen, aber er wird gelinde gesagt bitter und rau schmecken. Anleitungen zur Aufbereitung von verdampften Buds sind online ausreichend zugänglich und der Prozess dauert nicht mehr als 23 Tage. Du könntest den verbrauchten Bud für eine geschmacklose Erfahrung auch einfach in eine Kapsel stecken und schlucken.

STELLE EINE TINKTUR ODER EIN KONZENTRAT HER

Du hast auch die Option, Dein eigenes Cannabisöl oder eine Alkoholtinktur zu machen. Diese Öle/Tinkturen können eine gute Ergänzung für Deine abendliche Tasse Tee sein.

Nun, wir sagten, dass das Rauchen von verdampften Blüten unangenehm ist, es gibt aber eine Möglichkeit, es besser zu machen. Wenn Du sie wirklich rauchen willst, könntest Du sie mithilfe einer Rosin-Presse in ein Konzentrat verwandeln! Du wirst nicht annähernd so viel Wax herausbekommen wie mit frischen, harzigen Nuggets, aber wenig ist besser als nichts! Wenn Du genügend angesammelt hast, könnte das für eine ganze Session reichen. Ist das nachhaltig genug?

SCHALTE DIE TEMPERATUR IN DEINER DAMPF-SESSION HOCH (ODER RUNTER)!

Ganz gleich, mit welcher Temperatur Du (innerhalb des akzeptablen Bereiches) verdampfst, ist es klar, dass Du großartige Erfahrungen machen wirst.

Startest Du gerade in Deinen Tag oder kümmerst Dich um wichtige Arbeit? Niedrige Temperaturen werden Dich ins Lot bringen und richtig behandeln. Wenn Du ein wenig mehr Spaß haben willst, kannst Du Deinen Vaporizer auf den mittleren Bereich hochschalten. Bereit, auszuspannen und Feierabend zu machen? Stelle die Temperatur höher ein und fange an, zu schweben. Und wenn Du fertig bist, kannst Du den Bud wiederverwerten!

Du wirst Deinen Idealpunkt finden, während Du mit unterschiedlichen Sorten und Temperaturen experimentierst, und wir hoffen, Du hast Spaß dabei.

Miguel Antonio Ordoñez
Miguel Antonio Ordoñez

Miguel Ordoñez ist von Beruf langjähriger Schriftsteller. Neben seinem Abschluss in AB Mass Media and Communications verfügt er über 13 Jahre Erfahrung und vieles mehr. Er hat ein breites Themenspektrum abgedeckt, wobei seine Leidenschaft im Kampfsport, der psychischen Gesundheit und natürlich Cannabis liegt.