Was ist der beste Lichtzyklus für autoflowering Cannabispflanzen?
Autoflowering Cannabissorten bieten bezüglich des Lichtplans viel Flexibilität. Da sie nicht so wählerisch wie ihre photoperiodischen Vettern sind, können wir es uns leisten, zur Maximierung der Produktion und Qualität ein wenig herumzuspielen. Aber welcher Lichtplan für autoflowering Cannabis ist der beste? Erfahre es hier.
Inhaltsverzeichnis:
Cannabisanbau erfordert einen ausgeklügelten Ansatz. Zumindest war das so, bis autoflowering Cannabissamen so gut wurden, um jetzt eine vollwertige Alternative zu ihren photoperiodischen Gegenstücken darzustellen. Diese Art von Cannabis ist zum Durchlaufen ihres Lebenszyklus nicht von einem Lichtplan abhängig, was in Sachen Flexibilität einen großen Vorteil für Cannabis-Grower darstellt.
Aber welche Lichtpläne solltest Du für den Anbau von autoflowering Cannabispflanzen verwenden? Im Folgenden erfährst Du alles darüber.
Wie wirkt sich Licht auf autoflowering Cannabispflanzen aus?
Anders als photoperiodische Cannabispflanzen benötigen autoflowering Pflanzen keine Änderung des Lichtzyklus (oder der Photoperiode), damit verschiedene Phasen ihres Wachstums ausgelöst werden. Eine photoperiodische Cannabispflanze bleibt zum Beispiel in der vegetativen Phase – in der sie sich auf das Wachstum nach oben und nach außen konzentriert, ohne Blüten zu bilden – wenn sie täglich 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit erhält. Dies wird als 18/6-Lichtplan bezeichnet. Damit die Pflanze Blüten produziert, stellen Grower auf einen 12/12-Lichtzyklus um, um die natürlich abnehmende Lichtmenge am Ende des Sommers nachzuahmen, wenn Cannabispflanzen Blüten produzieren, um sich vor dem Winter zu vermehren.
Autoflowering Cannabis hingegen braucht diese Signale nicht. Warum nicht? Weil Autoflowers Ruderalis-Gene enthalten. Ruderalis ist eine Unterart von Cannabis, die in Sibirien und Zentralasien beheimatet ist. Aufgrund der langen, kalten und dunklen Winter und der langen Sommertage hat Ruderalis eine "innere Uhr" entwickelt, die ihr vorschreibt, wann sie in die verschiedenen Phasen ihres Lebenszyklus eintritt.
Ruderalis beginnt nach einer genetisch festgelegten Zeit zu blühen, unabhängig vom Lichtplan. Bei modernen autoflowering Sorten beträgt diese Zeitspanne normalerweise etwa 3–4 Wochen. Von Natur aus sind diese Cannabissorten eher klein (50–60cm) und starkleibig, mit wenigen Verzweigungen, dreifingrigen Blättern und geringen Erträgen an luftigen Knospen. Durch sorgfältige Kreuzung, Rückkreuzung und Stabilisierungstechniken ist es jedoch möglich, photoperiodische Pflanzen mit Autoflowers zu kreuzen, um das Beste von jeder Sorte zu bewahren.
Wenn die Blüte bei Autoflowers also nicht durch Licht ausgelöst wird, wie sollte man dann seine Beleuchtung einrichten, wenn man autoflowering Cannabis im Innenraum anbaut?
Lichtzyklen für autoflowering Cannabis: im Innenraum
Grower von photoperiodischen Sorten verwenden in der Regel bestimmte Lichtzyklen während bestimmter Entwicklungsphasen, z. B. 18/6 während des Wachstums und 12/12 während der Blüte. Bei autoflowering Sorten gibt es jedoch viel mehr Spielraum zum Experimentieren. Da es keinen verbindlichen Lichtplan gibt, haben Grower unterschiedliche Meinungen darüber, wie viel Licht für Autos in jeder Phase förderlich ist.
12/12 Lichtzyklus
Für blühende photoperiodische Cannabispflanzen ist ein 12/12-Lichtzyklus der Standard, daher halten sich viele Grower beim Anbau von Autos daran.
Abgesehen davon braucht Cannabis Licht für die Photosynthese, die ihm die Energie für sein Wachstum liefert. Und je mehr Licht sie bekommt, desto mehr Energie und Potenzial hat sie, zu wachsen und satte Erträge zu erzielen. Daher sind viele der Meinung, dass die Begrenzung des Lichtzyklus auf 12/12 für blühende Autoflowers eine verschenkte Chance ist, da man die Lichtmenge, die sie erhalten, im Vergleich dazu verdoppeln könnte.
Selbst wenn Du Dich in der Blütephase für einen 12/12-Zyklus entscheidest, ist ein 18/6-Zyklus in der Wachstumsphase wahrscheinlich besser. Du kannst Autos technisch gesehen zwar auch mit einem 12/12-Zyklus wachsen lassen, aber die Ergebnisse sind vielleicht nicht so beeindruckend wie bei einem 18/6-Zyklus.
Vorteile:
- Bewährter Zyklus für die Blütephase
- Ahmt die natürlichen Lichtverhältnisse im Spätsommer und Herbst nach
- Niedrigere Stromkosten
- Hält die Growräume kühler
- Ermöglicht es Dir, blühende Autos neben photoperiodischen Sorten anzubauen
Nachteile:
- Verpasste Gelegenheit, größere Pflanzen anzubauen
- Geringere Erträge
18/6 Lichtzyklus
Ein 18/6-Lichtzyklus wird wahrscheinlich am häufigsten für autoflowering Pflanzen verwendet, sowohl während der Wachstumsphase als auch während der Blütezeit. Photoperiodische Sorten reagieren in der vegetativen Phase am besten auf diesen Lichtplan, und bei Autoflowers ist es genauso.
Obwohl dieser Zyklus den Lichtplan im Freien nicht exakt nachahmt, liefert er großartige Ergebnisse, da die Pflanzen üppige Erträge und gut entwickelte Buds produzieren. Soweit ersichtlich, scheint dieser Lichtzyklus weder in der Wachstums- noch in der Blütephase irgendwelche negativen Auswirkungen zu haben. Daher können die Pflanzen von der Keimung bis zur Ernte mit 18/6 beleuchtet werden, was Deine Arbeit noch einfacher macht.
Vorteile:
- Viel Licht, also viel Energie
- Große Ernteerträge
- Moderate Beleuchtungskosten
- Autoflowers und photoperiodische Sorten können im selben Raum angebaut werden
Nachteile:
- Der Growraum kann heiß werden, also möglicherweise nicht für heiße Klimazonen geeignet
20/4 Lichtzyklus
Mit diesem Lichtzyklus beginnen wir mit der Nachahmung nördlicher Sommer, in denen die Sonne kaum untergeht.
Die Pflanzen von Anfang an einem 20/4-Lichtzyklus zu unterwerfen, ist bei autoflowering Cannabis sehr gut möglich und scheint gute Ergebnisse zu einzubringen. Tatsächlich ist es ziemlich schwierig, zwischen 18/6 und 20/4 zu unterscheiden. 20/4 wird wahrscheinlich seltener verwendet, aber das könnte daran liegen, dass es kein Lichtplan ist, der für photoperiodische Pflanzen verwendet wird – und teurer ist –, während 18/6 ohnehin fast allen Weed-Growern bekannt ist.
Vorteile:
- Große Erträge
- Kräftiges Wachstum
Nachteile:
- Unklar, ob er besser ist als 18/6
- Höherer Energiebedarf und Unkosten
- Erzeugt mehr Wärme
24h Lichtzyklus
Autoflowers können, vielleicht überraschenderweise, ohne einen Moment Schlaf in ihrem ganzen Leben gedeihen. Manche Grower schwören darauf, das Licht das ganze Leben einer Cannabispflanze über anzulassen. Aber funktioniert das auch?
Obwohl es offensichtlich ist, dass die Pflanzen damit umgehen können, ist es unklar, ob diese Technik überhaupt einen Nutzen hat. Viele Cannabis-Grower weisen darauf hin, dass auch Autos von der Ruhezeit profitieren können. Die Befürworter von 24/0 behaupten hingegen, dass ihre Pflanzen auch ohne Ruhepausen gut zurechtkommen.
Bislang ist nicht bekannt, wer – wenn überhaupt irgendwer – in dieser Debatte Recht hat.
Vorteile:
- Einige behaupten, dass es riesige Mengen an Knospen produziert
- Maximiert die Lichtmenge, die Deine Pflanze erhält
Nachteile:
- Verbraucht eine große Menge an Energie, vielleicht unnötigerweise
- Autoflowers könnten von einer täglichen Dunkelperiode profitieren
- Kann je nach Beleuchtungseinstellung viel Wärme erzeugen
Brauchen Autoflowers Dunkelheit?
Wie Du vielleicht schon festgestellt hast, lautet die Antwort: Das weiß niemand!
Im Allgemeinen scheinen Pflanzen eine tägliche, wenn auch nur kurze Phase von Dunkelheit zu genießen. Photoperiodische Cannabispflanzen brauchen unbedingt Dunkelheit – und zwar richtige Dunkelheit –, um sich effektiv durch ihren Lebenszyklus zu bewegen. Selbst eine kleine Lichtmenge zur falschen Zeit kann photoperiodische Pflanzen aus der Bahn werfen.
Bei Autoflowers ist das jedoch nicht der Fall. Sie können mit fast jedem Lichtplan auskommen, solange sie genug Licht zum Überleben haben. Ob sie allerdings von etwas Dunkelheit profitieren, bleibt unklar.
Welcher autoflowering Lichtzyklus ist am besten?
Was ist also der beste Lichtzyklus für Autoflowers? Auch hier lautet die Antwort: Niemand weiß es!
In diesem Fall können wir jedoch ein wenig spekulieren. Im Großen und Ganzen scheinen sich die meisten Grower einig zu sein, dass ein 18/6-Lichtzyklus ein gutes Gleichgewicht zwischen Wirksamkeit und Energieverbrauch darstellt. Er nutzt die Fähigkeit von autoflowering Cannabis, während der Blütephase mehr als 12 Stunden Licht pro Tag zu erhalten, ohne den Energieverbrauch und die Energiekosten in die Höhe zu treiben, die bei einem 20/4- oder 24/0-Zyklus anfallen.
Obwohl nicht klar ist, ob diese längeren Lichtzyklen vorteilhafter sind, entscheiden sich viele Gras-Grower für das Sparen von Geld und Energie. Wenn Du jedoch einen längeren Zyklus ausprobieren möchtest, kannst Du Dir sicher sein, dass er Deinen Pflanzen nicht schaden wird – tatsächlich könnte er ihnen sogar helfen.
Welches Lichtspektrum ist für autoflowering Cannabis am besten?
Der Lichtplan ist beim Cannabisanbau nicht das einzige, was eine Rolle spielt. Auch das Lichtspektrum spielt eine große Rolle. Das menschliche Auge kann nur einen winzigen Teil des gesamten Lichtspektrums wahrnehmen, obwohl wir andere Teile als Wärme (Infrarot) spüren und andere Teile in Form von verbrannter Haut (Ultraviolett) wahrnehmen können.
Pflanzen nutzen ein größeres Lichtspektrum, als das Auge wahrnehmen kann – sie nutzen das kältere blaue Licht an einem Ende und das wärmere rote Licht am anderen des Spektrums. Aber es ist nicht so einfach, die Autos einfach unter ein einziges helles Licht zu stellen, das dieses gesamte Spektrum abdeckt.
Vegetation vs. Blütephase
Genauso wie Pflanzen die Länge des Tageslichts nutzen, um zu bestimmen, was sie tun sollen, gibt ihnen das verfügbare Spektrum ebenfalls Signale.
Im Frühling scheint die Sonne auf eine Weise durch die Erdatmosphäre, die zu einem Überfluss an blauem und zu weniger rotem Licht führt. Im Sommer gibt es viel helles weißes Licht, und das Spektrum ist am vielfältigsten. Im Herbst, wenn die Tage kürzer werden, dominiert rotes Licht, und das blaue nimmt ab.
Die Cannabispflanze entwickelt sich im Einklang mit diesen Veränderungen und hat sich an diesen Zyklus angepasst. Blaues Licht fördert ein kräftiges Wurzel- und Stängelwachstum, starkes weißes Licht ist am besten für die Vegetation und das allgemeine Wachstum, und rotes Licht fördert eine üppige Blüten- und Trichomproduktion.
Obwohl ein allgemeines weißes Licht für alle Wachstumsphasen einer autoflowering Pflanze ausreichen wird, ist es wahrscheinlich, dass ihr Wachstum und ihr Ertragspotenzial optimiert werden, wenn man ihre spezifischen Bedürfnisse in bestimmten Phasen ihres Lebenszyklus berücksichtigt.
Lichtzyklus von autoflowering Cannabis: im Freien
Der Anbau von Autoflowers im Freien kann sehr lohnend sein. Aufgrund ihres kürzeren Lebenszyklus und ihrer weniger strengen Lichtanforderungen ist es möglich, während der Sommersaison mehrere Ernten zu erzielen. Wenn Du in der nördlichen Hemisphäre im April oder Mai pflanzt, ist es durchaus möglich, im Juni oder Juli eine erste Ernte zu erzielen. Und dann kannst Du noch einmal pflanzen und ernten, bevor der Herbst richtig losgeht.
Erwarte aber nicht, dass jede Ernte gleich beeindruckend oder reichhaltig ausfällt. Es gelten die gleichen Grundsätze wie beim Innenanbau: Pflanzen, die im Juni und Juli wachsen, werden wahrscheinlich die größten und besten sein, da sie am meisten Licht bekommen werden, während die Pflanzen, die gegen Ende des Sommers wachsen, vielleicht etwas kleiner sind.
Unabhängig davon, ob Du im Innenraum oder Außenbereich anbaust, bieten Autoflowers bezüglich des Lichtplans viel Flexibilität, was sie zu einer einfachen und lohnenden Wahl für viele Grower macht – vor allem für Anfänger.