Dein High zieht dich runter? Dann wird es Zeit für eine Toleranz-Pause


Dein High zieht dich runter? Dann wird es Zeit für eine Toleranz-Pause
Adam Parsons

Eine Marihuana-Toleranz-Pause sorgt dafür, dass Du mit weniger Gras eine viel stärkere Wirkung erleben kannst. Hier erfährst Du mehr über die Toleranz-Pausen.

Eines Tages wird es Dir dämmern: Du rauchst zwei Blunts und bist nicht nahezu so breit, wie Du normalerweise schon nach einem halben Joint warst. Oder Du rauchst seit kurzem ständig doppelt so viele Dabs und fühlst Dich immer noch nicht geplättet. Wenn dieser Fall eintritt, gibt es nur eine Lösung: Eine Toleranz-Pause!

Es passiert selbst den Besten unter uns. Du hast gerade ordentlich Knete und ne feine Connection am Start, die erstaunlicherweise sogar verlässlich und pünktlich ist? Oder Du hast gerade frisch geerntet und die ganze Bude voller erstklassigem Homegrown? Noch besser, Du hast gerade die Magie der Konzentrate für Dich entdeckt?

Es ist egal, ob Dein Gras besonders gut ist oder Du in letzter Zeit einfach nur sehr viel gekifft hast, eine Toleranz baut sich schrittweise auf. 

Probiere es mal mit einer der folgenden Techniken aus, dann ist die Toleranz bald verschwunden und es kann weitergehen:

WÄHLE EINE ANDERE SORTE

Wenn Du seit Monaten schon die gleiche Sorte rauchst, solltest Du es mal mit etwas Neuem probieren – auch wenn Deine aktuelle Sorte einen hohen THC-Gehalt hat. Im Cannabis sind Hunderte verschiedener Cannabinoide und Terpene. Einige wurden bereits identifiziert, viele sind aber noch unbekannt.

Und was alle Stoffe genau bewirken, das verstehen wir noch nicht so ganz. Jede Cannabissorte hat ihre ganz persönliche chemische Zusammensetzung. Eine neue Sorte könnte also genau das Richtige sein, um Deinen Cannabiskonsum wieder interessant zu gestalten.

Der Wechsel von einer Indica zu einer Sativa oder vizeversa kann schon ausreichen. Auch nach Gras Ausschau zu halten, das anders riecht als Dein aktuelles, macht Sinn. Die Terpene geben dem Marihuana seinen Geruch, manche interagieren aber auch mit dem THC und nehmen somit Einfluss auf die empfundene Wirkung.

Beispielsweise Myrcen, dieses Terpen findet man in fast allen Cannabissorten. Es wirkt schmerzlindernd, interagiert aber auch mit THC und führt somit zu einer stärkeren Wirkung.

Ein alter Kiffertrick: Mangos haben von Natur aus einen hohen Myrcen-Gehalt und können die empfundene Wirksamkeit von jeglicher Cannabissorte steigern. Damit das klappt, sollte man die Früchte ungefähr eine Stunde vor dem geplanten Cannabiskonsum essen.

VERSUCHE ES MAL MIT EINEM ANDEREN RAUCHGERÄT

VERSUCHE ES MAL MIT EINEM ANDEREN RAUCHGERÄT

Das Rauchgerät, dass Du für den Konsum verwendest, hat einen großen Einfluss auf die Wirksamkeit. Selbst das Säubern eines alten und harzverschmierten Bongs kann schon einen Unterschied machen. Der Umstieg von der Pfeife zum Bong kann auch viel bewirken. Viele behaupten auch, dass sie beim Verdampfen um einiges breiter werden als beim Rauchen.

Wenn Du bisher nur Blüten geraucht hast, wird der Umstieg zu Extrakten und möglicherweise sogar einem Dab-Rig auf jeden Fall dafür sorgen, dass Du um einiges breiter wirst. Zu beachten gilt aber auch, dass dieser Umstieg die Toleranz vermutlich noch weiter steigen lassen wird und daher für viele nicht unbedingt sinnvoll ist. Es ist aber auf jeden Fall eine Möglichkeit!

REDUZIERE SCHRITTWEISE DIE KONSUMIERTE MENGE

Jetzt kommen wir zu ein paar Möglichkeiten, um wieder eine Toleranz aufzubauen, die für regelmäßige Kiffer etwas schmerzlich werden könnten. Wenn Du nicht von heute auf morgen komplett aufhören möchtest, könntest Du probieren Schritt für Schritt immer weniger im Laufe des Tages zu rauchen. Manche verzichten einfach auf den gewohnten Joint am Morgen, wiederum andere beschränken sich darauf lediglich am Abend zu kiffen.

Diese Methode funktioniert, kann aber, abhängig von Deiner Disziplin, Deinem individuellen Metabolismus und den zuvor konsumierten Mengen, etwas länger brauchen, um zu Ergebnissen zu führen. In Kürze gehen wir auch darauf ein, wie man die Toleranz-Pause ein wenig ankurbeln kann.

KURZZEITIGE ABSTINENZ

Du musst mindestens 3 Tage lang (72 ganze Stunden, ohne zu schummeln) auf das Rauchen verzichten, um einen merklichen Unterschied bei Deiner Toleranz wahrnehmen zu können. So lange kann aktives THC in Deiner Blutbahn bleiben, wenn Du regelmäßig Kiffst.

Je länger Du dann nicht mehr kiffst, desto länger wird es auch dauern, bis Du wieder eine Toleranz-Pause einlegen musst. Für die Meisten sind ein bis zwei Wochen ein angenehmer Zeitraum.

WERDE ZU 100% CLEAN - DER HEILIGE GRAL UNTER DEN TOLERANZ-PAUSEN

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Es gibt viele gute Gründe nicht zu kiffen, einer der besten ist es, seine Toleranz wieder aufzubauen. Wenn Du viel breiter als aktuell dadurch werden kannst, dass Du irgendwann in der Zukunft mal eine kleine Menge rauchst, ist das in jeder Hinsicht eine Win-Win-Situation. Um Deine Toleranz wieder vollkommen aufzubauen, musst Du über einen Zeitraum von 30 Tagen komplett auf Cannabis verzichten.

THC ist fettlöslich, es geht in Deine Fettzellen und wird dort schrittweise abgebaut. Diese langsame Absonderung führt nicht zu einem neuen High (als ob!), sie nimmt aber Einfluss auf Deine Toleranz und sorgt dafür, dass der Konsum nachgewiesen werden kann. Jeder Mensch baut THC in einer unterschiedlichen Geschwindigkeit ab. Wenn Du Deinen Fortschritt verfolgen möchtest, solltest Du Dir ein Testkit zulegen; die bekommt man in den meisten Apotheken oder online.

WERDE ICH BEI DEM VERZICHT IRGENDWELCHE ENTZUGSERSCHEINUNGEN BEKOMMEN?

Möglicherweise. Cannabis macht nicht süchtig, wenn Du aber aktuell jeden Tag kiffst, könnte es schon sein, dass Du Dich erst mal komisch fühlst, wenn Du plötzlich damit aufhörst. Einige Probleme, von denen am häufigsten berichtet wird, sind:

  • Schlaflosigkeit
  • Leichte Depressionen
  • Angstzustände
  • Stimmungsschwankungen
  • Lebhafte Träume

Man muss sich vor Augen führen, dass Cannabis tatsächlich Medizin ist. Und wenn man ein Medikament absetzt, muss man nun mal auch damit rechnen, dass einige Symptome wieder zurückkehren.

Es scheint ungreifbar, man kann immer wieder mit dem Kiffen anfangen, wenn man sich aber klarmacht, dass es erst mal nur ein Teil der Toleranz-Pause ist und schon bald ein Ende hat, kann einem das in manchen schweren Momenten eine große Hilfe sein. Glücklicherweise ist aber für die meisten bei einer Abstinenz jegliches Unwohlsein, sofern vorhanden, nur gering und kurzlebig.

KANN ICH MEINE MARIHUANA-TOLERANZ-PAUSE EFFEKTIVER GESTALTEN?

KANN ICH MEINE MARIHUANA-TOLERANZ-PAUSE EFFEKTIVER GESTALTEN?

Ja, das kannst Du! Und zwar indem Du einen gesunden Lebensstil verfolgst. Das wird dazu führen, dass Deine Cannabistoleranz früher verschwindet und dass Du Dich auf dem Weg zu diesem Punkt großartig fühlst.

Wenn Du genug Flüssigkeit zu Dir nimmst, in Bewegung bleibst und Dich ausgewogen ernährst, wirst Du das THC aus Deinem Körper schneller loswerden, als wenn Du nur auf der Couch rumsitzt und Fast-Food in Dich hineinstopfst. Körperliche Bewegung bringt das Gehirn zudem dazu Endorphine zu produzieren und sorgt somit dafür, dass Du keine Erschöpfung verspüren wirst, Deine Nerven beruhigt werden und Du angenehm gut gelaunt sein wirst.

Das ist auch ein guter Zeitpunkt, um mit einem neuen Hobby anzufangen oder einem bereits vorhandenen wieder mehr Zeit zu widmen. Sich derartig zu beschäftigen hilft nicht nur dabei das Gehirn von dem Gedanken abzulenken, dass man gerade nicht mehr kifft, es hilft einem auch generell beim Kampf gegen Depressionen.

Wenn Du wieder mit dem Kiffen anfangen solltest, gehe es langsam an. Sofort wieder zu hochgradigem Gras in großen Dosierungen zu greifen, wird Deine Toleranz-Pause schneller zunichte machen als moderates Paffen. Und außerdem könnte es dazu führen, dass Du für eine ganze Weile viel breiter sein wirst, als Du es eigentlich geplant hattest - das hört sich lustiger an als es tatsächlich ist.

Hier ist der Kiffertrick #2: Das Kauen auf schwarzen Pfefferkörnern kann eine Paranoia- oder Angstattacke zu einer ruhigeren und entspannteren Erfahrungen machen.

WAS GENAU IST EIGENTLICH EINE MARIHUANA-TOLERANZ?

Wir sagen es noch mal; obwohl Cannabis einen Rauschzustand auslöst, ist es Medizin. Und so wie es scheint, ist der menschliche Körper speziell darauf ausgelegt, dieses natürliche Heilmittel zu nutzen. Wir haben ein Endocannabinoidsystem in uns, dass lediglich auf drei Arten aktiviert werden kann: Durch die körpereigenen Endocannabinoide, die wir allesamt produzieren, durch pflanzliche Cannabinoide, oder durch synthetische Cannabinoide, die von der Pharmaindustrie erzeugt wurden.

Im menschlichen Körper gibt es eine Grenze für die vom Cannabis erzeugten Auswirkungen, quasi eine Art Abwehrmechanismus. Das ist auch der Grund dafür, dass im Grunde genommen noch niemals wirklich jemand eine Überdosis Marihuana genommen hat. Dieser begrenzende Faktor ermöglicht es aber auch Menschen mit Krebs und anderen tödlichen Krankheiten extremst hohe Cannabisdosierungen zu sich zu nehmen, und nach dem Aufbau einer Toleranz, dennoch normal in ihrem Alltag funktionieren zu können.

Aber, wie funktioniert das genau? Und heißt das im Grunde genommen, dass eine Toleranz das Gleiche wie eine Abhängigkeit oder Sucht ist?

Das Gehirn hat Schalter, die man Rezeptoren nennt, und die durch chemische Stoffe, namens Neurotransmittern, quasi umgeschaltet werden. Neurotransmitter können natürlich sein oder durch Drogen, wie beispielsweise Cannabis, Alkohol, Opiate oder Amphetamine, dem Organismus zugeführt werden. Bei suchterzeugenden Drogen wird vermutet, dass das ständige betätigen der Schalter dazu führt, dass sie sich quasi abnutzen.

Im Laufe der Zeit benötigt man dann immer mehr Kraft, um die jeweiligen Schalter umzulegen, möglicherweise bleiben sie dann irgendwann auch einfach hängen. Aus diesem Grund braucht man auch immer größer werdende Mengen von den suchterzeugenden Substanzen, und aus diesem Grund verlieren bestimmte pharmazeutische Mittel auch vollkommen ihre Wirksamkeit.

Bei der Marihuana-Toleranz verhält es sich ähnlich, es gibt aber einen entscheidenden Unterschied. Und zwar die Tatsache, dass Cannabis nicht suchterzeugend ist! Cannabis betätigt die Rezeptoren nicht, Cannabis mindert ihre Aktivität. Schlussendlich erkennt der Körper dann allerdings, dass regelmäßig Cannabis konsumiert wird und schaltet als Schlussfolgerung einige Rezeptoren ab, an die sich die Cannabinoide ansonsten hätten binden können. Weniger aktive Rezeptoren, weniger Wirkung.

Reduzierst Du die Anzahl von Cannabinoiden in Deinem System, wird Dein Körper das allerdings merken, darauf reagieren und einige der zuvor deaktivierte Rezeptoren wieder aktivieren. Durch mehr aktive Rezeptoren, wird es dann auch wieder einfacher das gewünschte High zu erreichen. Wenn Du es nicht übertreibst, wirst Du grundsätzlich imstande sein durch Kiffen breit zu werden, auch ohne Toleranz-Pause. Der beste Beweis für den Wahrheitsgehalt des alten Sprichwortes; Manchmal ist weniger mehr!

ZUSAMMENFASSUNG

Gelegentliche Cannabiskonsumenten genießen die Wirkungen und den sicheren Rausch, den es hervorruft. Das Resultat von zu viel des Guten, kann allerdings eine Toleranzbildung sein, die die von dem Cannabiskonsum erwünschten Wirkungen stark dämpft. Indem man mal hin und wieder für einen gewissen Zeitraum überhaupt nicht oder nur sehr wenig kifft, kann man mit seiner Toleranz gut Freund werden.

Die Kritiker können behaupten was sie wollen, Toleranz ist kein Anzeichen für Abhängigkeit oder Sucht. Es ist die Funktionsweise des Körpers, die er anwendet, um die durch das Cannabis ausgelösten Effekte in einem Gleichgewicht zu halten und es somit Gelegenheitskiffern und medizinischen Patienten gleichermaßen zu ermöglichen, den angestrebten Nutzen aus diesem Mittel ziehen zu können.

Es ist wahrlich beeindruckend zu sehen, wie gut dieses System funktioniert. Wie oft machst Du eine Toleranz-Pause?

Adam Parsons
Adam Parsons

Als professioneller Cannabisjournalist, Autor und Texter schreibt Adam seit langem über alles, was psychoaktiv ist, CBD und all die Dinge dazwischen. In einem sich ständig verändernden Markt nutzt Adam seinen B.A. (Hons) in Multimedia-Journalismus, um mit der zeitgenössischen Forschung Schritt zu halten und all seine Projekte mit wertvollen Informationen zu versehen.