Was ist der Unterschied zwischen männlichem und weiblichem Cannabis?
Alle Cannabispflanzen sind auf ihre Weise schön, aber Du wirst feststellen, dass männliche und weibliche Exemplare sehr unterschiedliche Dinge zu bieten haben. Während weibliche Pflanzen die harzigen Buds hervorbringen, die Stoner kennen und lieben, wachsen Männchen stattdessen Pollensäcke. Was bedeutet das für den Grower? Hier erfährst Du mehr.
Inhaltsverzeichnis:
- DAS GESCHLECHT VON CANNABISPFLANZEN VERSTEHEN: WARUM IST ES WICHTIG, ZWEIHÄUSIG ZU SEIN?
- WIE MAN WEIBLICHE CANNABISPFLANZEN IDENTIFIZIERT
- WIE MAN MÄNNLICHE CANNABISPFLANZEN IDENTIFIZIERT
- WANN PRODUZIEREN MÄNNLICHE CANNABISPFLANZEN POLLEN?
- WAS KANN MAN MIT MÄNNLICHEN CANNABISPFLANZEN ANFANGEN?
- SOLLTE MAN MÄNNLICHE ODER WEIBLICHE CANNABISPFLANZEN ANBAUEN?
Falls Du mit dem Anbau von Cannabis nicht allzu vertraut bist, denkst Du vielleicht, dass alle Pflanzen auf dieselbe Art und Weise wachsen. Das stimmt in gewissem Sinne sogar, da sie Mitglieder derselben Spezies sind. Aber sobald das biologische Geschlecht ins Spiel kommt, wird die Angelegenheit kompliziert. Schauen wir uns also die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Cannabispflanzen genauer an.
Zu Beginn des Wachstumsprozesses mögen beide ähnlich aussehen, aber wenn sie weiter gen Himmel wachsen, wirst Du feststellen, dass einige Unterschiede auftauchen. Es ist wichtig, dass Du diese Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Pflanzen frühzeitig bemerkts, da es problematisch werden kann, wenn Du männliche und weibliche Pflanzen nahe beieinander wachsen lässt.
DAS GESCHLECHT VON CANNABISPFLANZEN VERSTEHEN: WARUM IST ES WICHTIG, ZWEIHÄUSIG ZU SEIN?
Nachdem wir nun wissen, dass es männliche und weibliche Cannabispflanzen gibt, wollen wir noch einige Erklärungen dafür nachreichen, warum dies eigentlich so ist. Schließlich gibt es nicht bei allen Pflanzenarten männliche und weibliche Exemplare, also warum ist dies bei Cannabis der Fall?
Nun, genau wie diese Dynamik für verschiedene andere Arten gilt, sind männliche und weibliche Cannabispflanzen biologisch so konzipiert, dass sie sich miteinander vermehren und eine verfeinerte und robustere Genetik hervorbringen, die den Fortbestand der Art sichert.
Genauer gesagt: Wenn Cannabispflanzen in der Lage sind, ihre Genetik über die Fortpflanzung zu teilen, haben ihre Nachkommen eine bessere Chance, bestimmten Erregern, Krankheiten und anderen schädlichen Widrigkeiten in ihrer Umwelt zu widerstehen. Vermehren sich Pflanzen, die resistenter sind, entstehen Samen, die wiederum entsprechend optimiert sind.
Wenn man mit Cannabiszüchtern spricht, wird man allerdings feststellen, dass dieser Fortpflanzungsprozess viel mehr als nur das Überleben sichert. Wenn ein Züchter zwei Sorten mit bestimmten wünschenswerten Merkmalen entdeckt, kann er ein Männchen und ein Weibchen von jeder Sorte zusammenbringen, die resultierenden Samen anpflanzen und eine ganz neue Sorte genießen!
So könntest Du zum Beispiel eine Sorte aufgrund ihres hohen Ertrags auswählen und sie mit einer anderen Sorte kreuzen, die für ihren hohen THC-Gehalt bekannt ist. Die resultierende Sorte könntest Du wiederum mit einer schimmelresistenten Sorte kreuzen, um die Resistenz zukünftiger Generationen zu erhöhen. Das Ergebnis ist möglicherweise nicht immer genau das, was Du erwartet hast, aber solche Experimente sind alles, was es braucht, um schließlich doch das perfekte Ergebnis zu erzielen.
WIE MAN WEIBLICHE CANNABISPFLANZEN IDENTIFIZIERT
Mit einem klareren Verständnis dafür, warum es überhaupt weibliche und männliche Cannabispflanzen gibt, besteht der nächste Schritt darin, das Geschlecht einzelner Pflanzen zu identifizieren. Zunächst konzentrieren wir uns auf weibliche Pflanzen, die uns diese leckeren, rauchbaren Blüten liefern.
Es ist schwierig, den Unterschied frühzeitig zu entdecken, denn weibliche Pflanzen geben sich erst nach etwa 3–6 Wochen in der Vegetationsperiode zu erkennen, wenn an den Sprossknoten des Stiels kleine Haare erscheinen. Diese sind als Blütenstempel bekannt und dienen dem Blütenkelch, welcher das wichtigste weibliche Geschlechtsorgan bei Cannabispflanzen ist, als "Fangarme".
Mit dieser Erklärung können wir auch detailliert beschreiben, wie genau sich Cannabispflanzen vermehren. Während die Pflanzen reifen, entwickeln die Männchen Pollensäcke, die sich schließlich öffnen und Pollen über die Luft auf nahegelegene weibliche Pflanzen übertragen.
Die Blütenstempel auf den Weibchen fangen den Pollen auf und senden die genetische Information an den Blütenkelch. Die Energie, die diese für die Harzproduktion verwendet haben (oder besser: verwenden würden), wird nun stattdessen für die Produktion von Samen eingesetzt.
Was die weibliche Pflanze anbelangt, bestand ihre einzige Aufgabe darin, den Pollen einzufangen, weshalb sie sich danach nicht mehr die Mühe machen wird, weitere Trichome zu produzieren. Diese Energieverschiebung hat zur Folge, dass man Samen statt Blüten ernten kann.
Tja, aber was passiert, wenn keine männlichen Pflanzen in der Nähe sind? Sobald eine weibliche Pflanze in die Blütephase gelangt und kein Pollen vorhanden ist, wird sie in der Hoffnung, dadurch mit Pollen in Kontakt zu kommen, an den Blütenständen größere Blüten produzieren. Letztendlich mag sie vielleicht keinen Pollen einfangen, aber mit einem kräftigen Ertrag harziger Blüten Dein Herz erobern.
WIE MAN MÄNNLICHE CANNABISPFLANZEN IDENTIFIZIERT
Wenn also weibliche Cannabispflanzen anhand ihrer Pollen einfangenden Narben identifiziert werden können, welcher Faktor kennzeichnet dann eine Cannabispflanze als männlich? Wir haben es bereits angedeutet: Das Hauptanzeichen, nach dem man suchen muss, ist die Entwicklung von Pollensäcken. Männliche Vorblüten verhalten sich exakt genauso wie ihre weiblichen Gegenstücke: Sie erscheinen in der Vorblüte-Phase und sehen aus wie kleine grüne Säckchen, die auf den Sprossknoten sitzen.
Sie sehen zunächst harmlos aus, aber wenn es Dir darum geht, den größtmöglichen Ertrag aus Deinen weiblichen Pflanzen herauszuholen, können aufplatzende Pollensäcken eine Katastrophe für Deine Ernte bedeuten. Sie sind jedoch sehr hilfreich bei der Zucht von Cannabispflanzen. Wie bereits erwähnt, nehmen weiblichen Pflanzen den Pollen als Anzeichen dafür, dass sie keine Trichome mehr entwickeln müssen und nutzen all ihre Energie stattdessen für die Produktion von Samen, die Teile der Genetik der männlichen Pflanzen enthalten.
WANN PRODUZIEREN MÄNNLICHE CANNABISPFLANZEN POLLEN?
Aber wie kann eine männliche Pflanze "wissen", dass es Zeit ist, ihren Pollen freizusetzen? Gibt es einen bestimmten Zeitpunkt, an dem sie sich bereit fühlt, den Fortpflanzungsprozess zu beginnen?
Nicht genau. Du musst wissen, dass es für Pollensäcke nicht ungewöhnlich ist, sich bereits zum Ende der Vegetationsperiode zu öffnen. Daher ist es wichtig, die Vorblüten im Auge zu behalten, sobald sie sich bilden. Der Zeitraum, den die Pollensäcke benötigen, um sich vollständig zu öffnen und ihren Pollen zu verbreiten, lässt sich nicht wissenschaftlich exakt bestimmen, aber wenn Du nicht gerade daran interessiert bist, Samen zu züchten, ist es besser, frühzeitig zu handeln, um qualitativ hochwertiges, samenfreies Cannabis sicherzustellen.
Wenn Du dafür sorgen möchtest, dass sie sich nicht mit den Weibchen vermehren, solltest Du Deine männlichen Pflanzen identifizieren und sofort entfernen, sobald ihre Pollensäcke erscheinen. Du solltest nicht warten, bis sie reif sind oder direkt vor dem Aufplatzen stehen. Zieh sie einfach aus dem Boden und entferne sie von Deinen weiblichen Pflanzen, sobald Du bemerkst, dass sich diese in diesem Fall unerwünschten Säcke entwickeln.
WAS KANN MAN MIT MÄNNLICHEN CANNABISPFLANZEN ANFANGEN?
Aber was soll nun passieren, nachdem Du die männlichen Pflanzen aus dem Anbauraum entfernt hast? Du hast die ganze Zeit damit verbracht, sie bis zu diesem Zeitpunkt wachsen lassen und gepflegt. Es wäre also eine Schande, sie einfach alle wegzuwerfen. Zum Glück gibt es einige überraschend einfache Möglichkeiten, männliche Cannabispflanzen außerhalb der Zucht zu verwenden.
Vielleicht hast Du Appetit auf Edibles? Die winzige Menge an THC in Pollen kann verwendet werden, um einige schwache, aber dennoch köstliche Edibles herzustellen, während die Blätter in einen schönen Salat eingearbeitet werden können. Die Fasern können zudem für die Herstellung von Schnüren oder Seilen verwendet werden und dienen als billige, aber wirksame Alternative zu herkömmlichen Materialien.
SOLLTE MAN MÄNNLICHE ODER WEIBLICHE CANNABISPFLANZEN ANBAUEN?
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage: Solltest Du männliche Cannabispflanzen, weibliche oder beides anbauen? Nun, das hängt davon ab, was Du erreichen willst. Wenn Du sie nur als Begleitpflanzen und Faserquelle benötigst und Dich nicht mit Blüten befassen möchtest, kannst Du von einigen männlichen Pflanzen profitieren.
Solltest Du versuchen, neue Sorten zu züchten und mit verschiedenen genetischen Kombinationen zu experimentieren, sind sowohl männliche als auch weibliche Pflanzen erforderlich. Du musst nicht speziell danach fragen, da eine Packung regulärer Cannabissamen im Schnitt beide biologischen Geschlechter in nahezu gleichem Verhältnis enthält.
Liegt Dein Hauptaugenmerk jedoch darauf, die größtmögliche Menge an qualitativ hochwertigen Blüten zu erhalten, solltest Du sicherstellen, dass Du ausschließlich weibliche Pflanzen anbaust. In diesem Fall kannst Du trotzdem reguläres Saatgut kaufen, wirst dann – wie bereits erwähnt – allerdings sämtliche Männchen identifizieren und aus Deiner Plantage entfernen müssen.
Alternativ dazu kannst Du etwas mehr Geld für feminisierte Samen ausgeben. Diese entwickeln sich mit über 99%iger Wahrscheinlichkeit ausschließlich zu weiblichen Pflanzen. Auf diese Weise kannst Du sorgenfrei großartige Buds wachsen lassen!