Die Geschichte Von Haschisch und Seine Herkunft
Hasch – ein starkes Pflanzenkonzentrat aus den Harzdrüsen der Trichome, blickt auf eine tausend Jahre alte Geschichte zurück und erfindet sich immer wieder neu.
Hasch hat eine interessante und Tausende von Jahren alte Geschichte. Es ist ein Cannabis-Konzentrat, das in der arabischen Kultur vor ungefähr Tausend Jahren zu religiösen und medizinischen Zwecken eingesetzt wurde. Die Droge verbreitete sich über Europa in den Rest der Welt. Die Europäer sind heute immer noch die größten Haschisch-Konsumenten.
Haschisch – oder Hasch – wird aus dem Harz der Trichome von Cannabispflanzen hergestellt. In anderen Worten handelt es sich dabei um eine höchst potente Form eines Cannabis-Konzentrats. Es wird durch Wasserextraktion hergestellt, oder indem die Substanz zu harten Blöcken zusammengepresst wird. Man kann es in einer Pfeife, Bong oder in einem Joint rauchen oder es essen.
Genau wie Cannabis an sich, steckt auch hinter Haschisch eine eigene und vielseitige Geschichte. Die Droge besitzt auch weiterhin große sowohl politische als auch spirituelle Bedeutung. Die Präsenz in der Gesellschaft oder Kultur war oftmals ein Vorbote für geografischen, sozialen oder politischen Wandel.
HEISSE WÜSTENTAGE UND ARABISCHE NÄCHTE
Hasch ist ein Produkt mit Jahrtausenden alter Geschichte. Eine der ersten literarischen Erwähnungen findet man in den zeitlosen, arabischen Tausendundeine-Nacht-Geschichten. „Die Geschichte des Haschisch Essers“ erzählt die Geschichte eines ehemals berühmten Mannes, der sein Vermögen für Frauen ausgibt. Nachdem er ohne Geld herumwandert, findet er ein Hamam.[1] Er zieht sich aus, isst eine Kugel Haschisch und träumt davon, wieder reich zu sein. Als er aufwacht, schämt er sich zu erkennen, dass er jetzt von den Leuten, die ihn gefunden haben, ausgelacht wird. Das Erlebnis mit der Droge vergisst er allerdings nicht und beginnt damit, seinen Stolz und sein Selbstbewusstsein wieder aufzubauen.
Andere Legenden schreiben den ersten Gebrauch von Haschisch Haydar zu. Der zurückgezogene Mönch war außerdem der Gründer des religiösen Sufi-Ordens. Nachdem er eines Tages in eine Depression verfiel, wanderte er ganz alleine in den Feldern herum. Als er zurückkehrte, realisierten seine Jünger, dass er ein anderer Mensch geworden war. Er war nun glücklich und zufrieden mit dem Leben. Haydar machte Haschisch für seine Glückseligkeit verantwortlich. Seine Jünger taten es ihm anschließend gleich. Haydar wurde sogar umgeben von Cannabispflanzen beerdigt. Die Anhänger des Sufi-Ordens schworen, über das Verständnis dieser Substanz, sowie den Gebrauch und die Macht der Droge zu schweigen.
Was auch immer die Ursprünge waren und egal, wer die Droge zuerst entdeckt hat, der Gebrauch von Haschisch war in der arabischen Welt um ungefähr 900 n.Chr. weit verbreitet. Es wurde auch in Indien verwendet, dort nannte man es „Bhang“. In Europa tauchte Haschisch das erste Mal ungefähr im 18. Jahrhundert auf. In Feldzügen von Napoleon in Ägypten wurde das Arzneimittel eingesetzt, um erschöpfte Truppen zu stärken. In der Mitte des 19. Jahrhunderts fingen westliche Ärzte damit an, den medizinischen Nutzen zu entdecken. Literarische Figuren wie Charles Baudelaire und Victor Hugo fingen an, mit Haschisch zu experimentieren.
Im Jahr 1857 erlebte auch der amerikanische Abenteurer Fitz Hugh Ludlow bei seinem Erlebnis mit Haschisch eine Welt des fröhlichen und veränderten Bewusstseins. Der Titel seines Buches verweist auf die Geschichte aus Tausendundeine Nacht.
Das Buch wurde ein riesiger Erfolg. Es erschien sofort in vier Ausgaben und wird heute immer noch gedruckt. Außerdem wird dem Buch zugeschrieben, Haschisch als Arzneimittel und als Freizeitdroge bekannt gemacht zu haben. In der Tat öffneten in den Vereinigten Staaten sofort nach der Veröffentlichung des Buches die ersten „Haschisch Clubs“ und „Hasch Läden“. Im Jahr 1878 konnten Touristen auf der Centennial Exhibition in Philadelphia sogar Haschisch kaufen.
In den 1960er Jahren war das Buch auch in der Gegenkultur-Bewegung beliebt.
HAT DIE SUBSTANZ IRGENDETWAS MIT ATTENTÄTERN ZU TUN?
Hierbei handelt es sich um eine weitverbreitete Vorstellung, die eher auf einem Mythos als auf der Realität basiert. Manche glauben, der Name für Haschisch stamme von dem Wort "Assasin" (dt. Attentäter) ab. Vieles davon ist der seltsamen Interpretation von sowohl der Droge als auch der sie konsumierenden Kulturen durch die westliche Gesellschaft dieser Tage geschuldet. Es beginnt mit Marco Polo, der bei seinen Reisen in den 1300er-Jahren darauf stieß.
Tatsächlich stammt diese kriegerische und gewalttätige Verbindung zu Haschisch wahrscheinlich von den Skythen. Das war eine Nomadenkultur, die Jahrhunderte lang zwischen Zentralasien und Europa umherwanderte. Die Krieger verwendeten Haschisch, um sich auf den Kampf vorzubereiten und als Medizin. Außerdem bauten sie die Cannabispflanze an und handelten mit ihr. Ihnen wird auch die Einführung von Cannabis in Europa über das Persische (oder Osmanische) Reich zu etwa der Zeit zugeschrieben, als die Droge ihren Weg in die Populärkultur dieser Tage fand.
MODERNE GEBRAUCHSFORMEN UND ENTWICKLUNGEN
In Europa wird heutzutage mit Abstand am meisten Haschisch konsumiert. Ein großer Teil des Haschisch kommt aus Marokko, Afghanistan und der Türkei. Das könnte sich allerdings ändern.
Da heutzutage immer mehr Studien den medizinischen Nutzen von nicht nur Cannabis, sondern auch von anderen Teilen der Pflanze (inklusive Trichome) belegen, öffnet sich für Haschisch ein neuer Markt.
Es ist gar nicht so schwierig, Haschisch Zuhause selbst herzustellen. Moderne Extraktionsmethoden und die Konzentration auf die medizinische Verarbeitung könnten leicht zu einer neuen Ära der Beliebtheit des Arzneimittels führen – auch außerhalb Europas.
- ^ The University of Adelaide, A plain and literal translation of the Arabian Nights Entertainments, abgerufen December-07-2018
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