Marihuana-VIP: Seth Rogen
Der kanadische Schauspieler, Komiker und Cannabisaktivist Seth Rogen nutzt seine Arbeit oft, um die Diskussion über die Legalisierung voranzubringen.
Der Komiker und Schauspieler Seth Rogen ist bekannt dafür, dass er seinen Cannabisaktivismus mit seinem Berufsleben verknüpft. Tatsächlich liegt genau hierin einer der Gründe, warum er bekannt wurde - weil er mit seiner Pro-Cannabis-Einstellung nie hinterm Berg gehalten hat. Vielleicht liegt das an seiner Herkunft als jüdischer Komiker.
Oder daran, dass er durch ihm nahestehende Menschen mit chronischen Erkrankungen in Berührung kam. Was auch immer der Grund ist, dieser Millennial hat bereits große Anerkennung für seine freimütige Verteidigung der Legalisierung gewonnen.
Heutzutage befindet sich der "Stoner King of Comedy" im Höhenflug und das ist nicht nur, weil die Legalisierung voranschreitet. High Times ernannte ihn bereits im Jahr 2007 zum "Stoner of the Year" und Time verlieh ihm 2014 im Alter von 32 Jahren den Titel Stoner King of Comedy.
WER IST SETH ROGEN?
Den meisten Menschen muss man Seth Rogen nicht groß vorstellen, da er sich in den vergangenen 15 Jahren von einer Kultfigur, die in Freaks and Geeks den zugedröhnten Faulenzer spielte, zu Amerikas beliebtesten Hanffreund entwickelt hat.
Aber woher bekommt dieser König der Hanffreunde seine Inspiration?
1982 in Vancouver geboren, folgte Rogen früh seiner Leidenschaft für die Komödie. Er sagt, dass ihm schon im Alter von 12 Jahren klar war, dass er die Komik zu seinem Lebensmittelpunkt machen würde. Seitdem bezog sich sein Humor auch oft auf die lustigeren Aspekte des Lebens als Jude.
Als er 16 war, bekam er seine erste große Chance. Er erhielt eine Rolle in der Jugendserie "Freaks und Geeks" (deutsch: Voll daneben, voll im Leben). Seine Familie zog mit ihm nach Los Angeles, um seine Karriere zu unterstützen. Und so wurde er schon in einem Alter, in dem andere Jugendliche ihren Führerschein machen, zum Hauptverdiener seiner Familie.
Der Erfolg der Serie, die 1999 erstmals ausgestrahlt wurde, führte ihn schließlich zu neuen Ufern. Als man die Produktion von Freaks und Geeks im Jahr 2002 eingestellte, bedeutete dies für Rogen zunächst eine berufliche Durststrecke. Er nutzte diese Zeit allerdings, um seine Fähigkeiten als Drehbuchschreiber zu verbessern. Zum eigentlichen Türöffner entwickelte sich seine Mitarbeit bei "Da Ali G Show" im Jahr 2004: Zusammen mit den anderen Autoren der Show wurde er für den Primetime Emmy Award nominiert.
Wirklich Fahrt aufgenommen hat seine Karriere allerdings erst im Jahr 2007, als Universal Studios ihm grünes Licht für "Knocked Up" (Beim ersten Mal) gab. Dieser Film kostete 30 Millionen Dollar. Eingespielt hat er 219 Millionen.
Seth Rogen übernahm in vielen Filmen die Rolle des Hanffreundes und seine Low-Budget-Kömödien mit auf Weed basierenden Themen wie "Ananas Express" und "Das ist das Ende" spielten in nur einem Sommer über 100 Millionen Dollar ein. Berücksichtigt man nun noch seine erfolgreiche Mitwirkung als Synchronisationsstimme in Animations-Filmen wie "Shrek der Dritte" und "Monster vs. Aliens", wird es niemanden überraschen, dass seine gesamten nordamerikanischen Bruttoeinnahmen bei fast 2 Milliarden Dollar liegen sollen.
Seitdem ist Seth ein vielbeschäftigter Mann. Er ist weiterhin als Schauspieler aktiv. Zuletzt wäre hier seine hochgelobte Darstellung von Steve Wozniak zu nennen, dem Mitbegründer von Apple Inc. Weiterhin brachte Rogen seine Synchronisationsstimme in mehrere erfolgreiche Animations-Projekte ein. In jüngster Zeit ist er auch ins Fach des Filmproduzenten gewechselt, was unter anderem die Arbeit an dem Film "The Green Hornet" umfasste.
WIE STEHT SETH ROGEN ZUR LEGALISIERUNG VON CANNABIS?
Rogen ist seit langem ein Gesundheits- und Lifestyle-Aktivist. Nachdem seine Schwiegermutter an Alzheimer erkrankte, begann Rogen offen über diese Krankheit zu sprechen und trat sogar gemeinsam mit seiner Verlobten Lauren Müller in einem Larry King Special zu diesem Thema auf.
Außerdem hielt er eine Rede vor dem Kongress, um auf diese Krankheit hinzuweisen und rief eine Wohltätigkeitsorganisation namens "Hilarity for Charity" ins Leben, die versucht, das Bewusstsein für Alzheimer insbesondere unter Millennials zu schärfen.
Der Stoner King of Comedy hat auch weitere Anliegen öffentlich unterstützt, einschließlich den Kampf für die Rechte Homosexueller. Bei einem Auftritt in Conan, einer populären Talkshow in den USA, behauptete er auch, ein "bear icon" zu sein. Mit anderen Worten, ein Pin-Up für schwule Männer, die auf stark behaarte Typen stehen.
Wenn man all dies weiß, verwundert es kaum, dass Rogen mit seiner Popularität auch für eine weitere Angelegenheit eintritt, die ihm am Herzen liegt.
Der Komiker ist fast sein gesamtes berufliches Leben hindurch ein freimütiger Cannabisnutzer und -befürworter gewesen und hat durch die Auswahl seiner Rollen für entsprechenden Gesprächsstoff gesorgt. Allerdings hat Rogen sich auch als brillanter Könner erwiesen, wenn es darum geht, die Popularität seiner Filme für den Fortgang der Legalisierung einzusetzen.
WARUM IST SETHS MARIHUANA-AKTIVISMUS SO BEDEUTEND?
Rogen hat innerhalb den Mainstream-Medien eine große Rolle gespielt, weil er mitgeholfen hat, die Vorstellung vom Erwachsenen, der high ist, zu normalisieren. Er schrieb dies 2009 in einem Interview mit dem Playboy seinen Erfahrungen in den USA zu. Als Kanadier traf ihn die die Feindseligkeit, die Marihuana sogar in Kalifornien entgegenschlägt, unvorbereitet, als er für das Rauchen eines Joint am Strand in Malibu verhaftet wurde.
In nachfolgenden Medienauftritten hat er über seine eigenen Erfahrungen mit dem System der Strafjustiz gesprochen und folgendes gesagt: "Es war absolut verrückt. Da werden etwa 400 Menschen ermordet ... und diese Polizisten nehmen sich eine Stunde Zeit, um meine Vorladung für das Gericht anzufertigen."
Wenn er in Interviews auf seinen unerschrockenen Cannabisgebrauch angesprochen wird, geht er ohne Umschweife auf das Thema ein. Allein dieses Vorgehen hat schon eine ganze Menge zur Normalisierung des Umgangs mit Freizeitcannabis beigetragen.
Rogens Umgang mit dem Thema ist umstritten, aber es kann nicht geleugnet werden, dass die Rollen, die er spielte, auch dazu beigetragen haben, die Debatte voranzubringen. Rogen argumentiert, dass sein Humor ein wichtiger Teil der Diskussion ist, und dass es, was Cannabis anbelangt, viele Dinge gibt, die wirklich lustig sind.
Als er von CBS News gefragt wurde, ob die Welle der Marihuana-Legalisierung Auswirkungen auf die Art und Weise haben würde, wie die Öffentlichkeit auf Stoner-Filme und Komödien zum Thema Cannabis reagiert, antwortete er, dass er sich diesbezüglich keine Sorgen mache, da die "Legalisierung Marihuana nicht weniger witzig machen" werde.
Wird Rogen der "Cheech" oder "Chong" dieser Generation sein? Wer weiß. Sicher ist aber, dass Seth Rogen sich wohl kaum allzu bald von einer seiner Lieblingsinspirationen verabschieden wird. Weder im Leben, noch in seiner Karriere als Komiker.
Halt die Ohren steif, Seth!