Den NPK-Wert und seine Bedeutung für den Anbau von Cannabis verstehen


Den NPK-Wert und seine Bedeutung für den Anbau von Cannabis verstehen
Luke Sholl

NPK ist ein Begriff, mit dem man die 3 wichtigsten Anbauzutaten beschreibt: Stickstoff, Phosphor und Kalium. 

NPK steht für Stickstoff, Phosphor und Kalium, die 3 Hauptelemente, wenn es um den Anbau von gesunden, starken und schön blühenden Cannabispflanzen geht. Es ist für einen erfolgreichen Anbau sehr wichtig, diese drei Elemente immer im richtigen Verhältnis zu dosieren, egal ob mit herkömmlichen Düngern aus dem Laden oder mit einer natürlichen Alternative.

WOFÜR STEHT NPK?

Wofür steht npk?

NPK ist die Kurzform für die Basiselemente, die Cannabispflanzen und fast jede andere Pflanzensorte auf der Welt für ihr Überleben benötigen. N steht für Stickstoff, P für Phosphor und K für Kalium.

Stickstoff, Phosphor und Kalium sind die Grundnährstoffe, die Pflanzen für ihr Wachstum brauchen. Daher findet man sie auch in den meisten kommerziellen Düngern, nur eben in unterschiedlichen Verhältnissen. Alle drei Komponenten kommen auch in Kompost vor.

Kompost ist daher einen gute Alternative zu synthetischen Düngern. Der einzige Nachteil: Bei Kompost ist es schwerer, das richtige Verhältnis der Elemente herzustellen oder herauszufinden.

WARUM IST NPK WICHTIG?

Cannabispflanzen brauchen Stickstoff, Phosphor und Kalium während ihres gesamten Lebens! Diese 3 Nährstoffe spielen zwar alle eine unterschiedliche Rolle, sind aber für die Entwicklung der Pflanze gleich wichtig:

Stickstoff: Auch wenn Stickstoff bereits in der Atmosphäre vorhanden ist, können die meisten Pflanzen (abgesehen von Hülsenfrüchten) ihn nicht aus der Luft entziehen und müssen ihn daher über die Wurzeln aus dem Boden aufnehmen. Stickstoff ist wichtig für die Photosynthese und findet sich meistens in großer Konzentration im Düngeplan für die Wachstumsphase.

Stickstoff ist notwendig für die Bildung von Chlorophyll, das Pflanzen benötigen, um CO₂ in Glukose umzuwandeln, den Treibstoff der Pflanze. Es gibt auch viele natürliche Stickstoffquellen, darunter beispielsweise Geflügeldung oder Blutmehl.

Phosphor: Im Gegensatz zu Stickstoff ist Phosphor in seiner natürlichen Form in der Umwelt relativ schwer zu finden, vor allem, da Phosphor sehr stark mit anderen Substanzen reagiert. Phosphor ist extrem wichtig für die Entwicklung von starken Wurzeln.

In der Blütephase brauchen Cannabispflanzen meistens zusätzlichen Phosphor, daher enthalten Dünger für die Blütephase auch meistens mehr davon.

Kalium: Wie auch Stickstoff und Phosphor ist Kalium für den Stoffwechsel der Pflanze unerlässlich und sowohl wichtig für die Photosynthese als auch für die Produktion von wichtigen Proteinen.

Außerdem stärkt Kalium das Immunsystem der Pflanze, wodurch sie resistenter gegenüber Schädlingen, Krankheiten oder Infektionen wird. Auch Kalium ist sehr reaktionsfreudig und kommt in der Natur in normalen Böden nur sehr selten vor.

Stickstoff, Phosphor und Kalium sind zwar während des gesamten Wachstumszyklus wichtig, werden von der Pflanze aber nicht immer in der gleichen Konzentration gebraucht. Das hängt immer davon ab, in welcher Phase sich die Pflanze gerade befindet.

Ein Beispiel: Ein junger Sämling braucht andere Nährstoffe als eine Pflanze, die kurz vor der Blüte steht! Hier sind einige Faustregeln darüber, welchen NPK-Wert die Pflanze in welcher Phase benötigt:

WIE MAN DEN NPK-WERT BEIM ANBAU VON CANNABIS VERWENDET

NPK FÜR DIE VEGETATIVE PHASE

Wie man den npk-wert beim anbau von cannabis verwendet

Die vegetative Phase lässt sich wiederum grob in drei verschiedene Phasen einteilen: Die Sämlingsphase, die frühe- und die mittlere vegetative Phase.

Sämlinge mit nur einem oder zwei Blattpaaren brauchen meistens nur sehr wenig Dünger, um das Wachstum der Pflanze zu stimulieren und anzuregen. Diese Pflänzchen brauchen meistens nur einen NPK-Wert von 2:1:2.

Wenn Dein Sämling schon mindestens fünf gezackte Blattpaare gebildet hat, kannst Du die Düngermenge etwas erhöhen, da der Bedarf in der frühen vegetativen Phase langsam ansteigt. Die meisten Grower nutzen nun einen 4:2:3 Dünger, da die Pflanze langsam aber sicher immer mehr Stickstoff benötigt. Das gilt natürlich auch für Stecklinge!

In der mittleren vegetativen Phase kannst Du die Nährstoffe richtig hochfahren, um ein schnelles, starkes und robustes Wachstum zu unterstützen. Die meisten Gärtner nutzen in der mittleren vegetativen Phase ein NPK-Konzentration von 10:5:7.

Nun beginnt die letzte Phase, die späte vegetative Phase, die bis zur Blüte andauert. Viele senken nun den Stickstoffgehalt bereits um 25% ab, um der Pflanze den Wechsel in die Blütephase zu erleichtern. Ein NPK-Wert von 7:7:7 bewerkstelligt dies.

NPK-WERTE FÜR DIE BLÜTEPHASE VON CANNABISPFLANZEN

Wie man den npk-wert beim anbau von cannabis verwendet

Genau wie die vegetative Phase, lässt sich auch die Blütephase von Cannabispflanzen in mehrere Phasen unterteilen: Frühe, mittlere und späte.

In der frühen Blütephase setzen die meisten Gärtner gerne auf einen hohen Phosphorgehalt und nutzen daher einen 5:10:7 Dünger. Von da an wird der Düngerwert insgesamt wieder langsam erhöht, jedoch immer mit einem herausragenden Phosphorwert, um die Blütenbildung zu unterstützen. 6:15:10 ist eine typische NPK-Konzentration für die Mitte der Blütephase.

Am Ende wird den Pflanzen immer weniger Dünger gegeben, bis die Pflanzen in der letzten Woche vor der Ernte dann gespült werden. Bis dahin empfiehlt sich ein NPK-Wert von 4:10:7.

STCKSTOFF-, PHOSPHOR- UND KALIUMQUELLEN

DÜNGER

Die meisten im Handel erhältlichen Dünger, die für den Anbau von Cannabis verkauft werden, enthalten Stickstoff, Phosphor und Kalium in unterschiedlichen Konzentrationen. Der NPK-Wert steht meist fettgedruckt auf dem Etikett, und zwar immer in der gleichen Reihenfolge: erst N, dann P, dann K.

SELBSTGEMACHTE DÜNGER

Manche Anbauer machen ihre eigenen Dünger-Mischungen. Das ist für erfahrene Grower natürlich eine super Angelegenheit, da man so immer genau den Überblick über die Nährstoffe hat, es kann aber für Neulinge etwas kompliziert werden.

Tatsächlich können viele Zutaten miteinander reagieren, wenn man sie falsch mischt! Insofern solltest Du wirklich genau wissen, was du tust, bevor Du die DIY-Methode wählst. Um selbst Dünger herzustellen, brauchst Du ein gewisses Maß an Präzision, sonst wird es schwer, die richtige Konzentration an N, P und K zu finden.

Falls Du Dich dafür interessierst, Deinen eigenen Dünger herzustellen, dann bekommst Du hier ein Rezept für den Anfang, das Deine Pflanzen mit allen wichtigen Elementen versorgt:

  • 4 Anteile Baumwollsaatmehl
  • 2 Anteile Phosphat
  • 2 Anteile Holzasche
  • 1 Anteil Kalkstein
  • 1 Anteil Algenmehl

NATÜRLICHE DÜNGER ALTERNATIVEN

Natürliche dünger alternativen

Anstatt ihr hart verdientes Geld für Dünger oder Rohstoffe im Laden auszugeben, versuchen viele Grower ihren eigenen Düngermix aus organischem Material herzustellen, das im Haushalt bereits verfügbar ist.

Das sind beispielsweise einfach Dinge wie ein Kompost im Garten oder die Herstellung/der Kauf von eigenem Dung. Beim Kompostieren gibt es einige nützlichen Inhaltsstoffe, die man auf jeden Fall mit einarbeiten sollte, darunter:

  • Eierschalen
  • Schalen von Zitrusfrüchten
  • Wurmtee
  • Kaffeesatz
  • Obst- und Gemüseabfälle
  • Natürliche Teebeutel
  • Altes Brot, Kekse und Korn

Um noch ein paar extra Nährstoffe in die Mischung zu bringen, solltest Du noch einige andere Zutaten hinzugeben. Diese musst Du wohl oder übel einkaufen, da man diese Stoffe nicht so einfach selbst herstellen kann:

  • Knochen- und Blutmehl
  • Holzasche
  • Hühnermist
  • Fischemulsion

Falls Du Dich dafür entscheidest, solche Dünger zu verwenden, anstatt fertige Dünger im Laden zu kaufen, dann denk daran: Du musst Deine fertige Mischung auf jeden Fall auf ihre NPK-Konzentration testen!

Das ist zwar nicht besonders kompliziert, jedoch ein weiterer Faktor, der vom Anbauer im Auge behalten werden muss. Daher ist diese Methode für Anfänger nicht unbedingt die beste Wahl!

Luke Sholl
Luke Sholl

Fasziniert vom Wellness-Potenzial der Natur, hat Luke bereits über ein Jahrzehnt damit verbracht, über Cannabis und seine große Auswahl an Cannabinoiden zu schreiben. Er erstellt, recherchiert und schreibt Inhalte für Cannaconnection – neben mehreren anderen branchenbezogenen Veröffentlichungen – und nutzt dafür starke technische SEO-Fähigkeiten sowie sorgfältige Recherchen, um Tausenden von einzelnen Besuchern evidenzbasiertes Material bereitzustellen.