Cannabis und soziale Medien – was ist klug und was nicht?


Cannabis und soziale Medien – was ist klug und was nicht?
Luke Sumpter

Cannabis und soziale Medien. In manchen Ländern ist Gras legal, weshalb man Bilder davon posten darf, oder? Die Realität ist viel komplizierter.

Wenn Du gerne Cannabis konsumierst und Zeit in den sozialen Netzwerken verbringst – so wie heutzutage viele Menschen – bist Du auf Facebook, Twitter oder Instagram ziemlich sicher schon Mal auf Photos oder Videos gestoßen, die etwas mit Cannabis zu tun haben.

Derartige Beiträge kommen in der Regel sehr gut an und erhalten eine Menge Likes, aber ist es wirklich in Deinem Interesse, Selfies zu teilen, in denen Du eine riesige Rauchwolke ausatmest oder Bilder von Deiner extravaganten Ganja-Plantage online zu stellen? Die kurze Antwort: Es kommt darauf an, aber in der Regel ist es eher nicht so klug.

Auf was kommt es also dabei an? Ist es in Ordnung, solange der Inhalt lehrreich und nicht anstößig ist? Oder ist es besser, das Ganze einfach für sich zu behalten? Werfen zukünftige Arbeitgeber und die Polizei einen Blick in die sozialen Netzwerke? Leider gibt es diesbezüglich eine große Grauzone.

FOTOS UND VIDEOS

Cannabis und soziale Medien – was ist klug und was nicht?

Fangen wir mit einer freundlichen Mahnung der US Regierung an. Diese besagt, dass Dich Cannabis-Bilder auf Instagram ins Gefängnis bringen und eine heftige sechsstellige Strafe nach sich ziehen können. Ja, das ist übertrieben. Natürlich ist das verrückt. Und ja, aufgrund der strikten Nutzungsbedingungen von Instagram ist es nicht einmal rechtswidrig.

Dieses Thema betrifft allerdings nicht nur Instagram. Die Polizei überwacht zahlreiche soziale Medien, um Dealer und Konsumenten gleichermaßen in die Finger zu bekommen.

Die siebzehnjährige Mikayla Rock aus St. Mary Parish, Lousiana, lernte diese Lektion auf die harte Tour. Einer Stellungnahme des Büros der lokalen Polizei zufolge, sah ein Polizist der Abteilung für Betäubungsmittel in einem sozialen Netzwerk ein Bild von Menschen mit Marihuana und begann Untersuchungen anzustellen.[1] Auf einmal standen Polizisten vor der Tür des verängstigten Teenagers und erwischten sie beim Besitz einer illegalen Droge.

Nicht nur die Polizei sieht sich gerne Deine Aktivitäten im Internet an. Ein Artikel der Internetseite Fortune verdeutlicht den negativen Einfluss, den Bilder von Cannabis auf Deine Zukunft haben können.[2] In dem Artikel ist davon die Rede, dass eine Zurschaustellung von Bildern, die Dich beim Konsum von Cannabis zeigen, ernsthafte Auswirkungen auf Dein professionelles und persönliches Leben haben kann.

„Man minimiert damit die Chancen potenzieller Anstellungen sowie der Erwerbsfähigkeit, was letztendlich Auswirkungen auf das gesamte Leben haben kann. Ein zusätzliches Beispiel: Bei einem Sorgerechtsstreit könnten Bilder von jemandem, der illegale oder moralisch verwerfliche Handlungen vollzieht, den Ausgang der Verhandlungen beeinflussen“, heißt es in dem Artikel weiter.

PFLANZEN

PFLANZEN

Je nach Rahmenbedingungen kann es hingegen in Ordnung sein, Bilder und Videos von Pflanzen hochzuladen. In Colorado erwähnt der auf Cannabisgesetze spezialisierte Strafverteidiger Lauren Davis zum Beispiel, dass das Hochladen von Bildern mit Pflanzen laut Artikel 64 rechtmäßig sei.[3] Die öffentliche Debatte beziehe sich auf den Konsum. „Es ist legal, Marihuana öffentlich zu zeigen. Es ist nicht legal, Marihuana öffentlich zu konsumieren“, so Davis.

Das macht durchaus Sinn und lässt sich anscheinend auch auf andere Bereiche übertragen. Solange sich Deine Plantage mit den lokalen Gesetzen vereinbaren lässt, kannst Du weiterhin ohne Probleme großartige Bilder und Videos Deiner wunderschönen Pflanzen hochladen. Manchen bereitet es vielleicht Kopfschmerzen, da Cannabis in den USA auf Bundesebene immer noch illegal ist.

CANNABIS IM INTERNET VERKAUFEN

CANNABIS IM INTERNET VERKAUFEN

Obwohl es nicht so häufig ist, gibt es tatsächlich Menschen, die übers Internet Gras verkaufen … an fremde Menschen. Es ist eine Sache, wenn Du als Besitzer einer Ausgabestelle in einem sozialen Netzwerk Angebote oder Ankündigungen machst. Wenn Du in einem öffentlichen Post allerdings alle Deine Freunde dazu aufrufst, von Dir Drogen zu kaufen, ist das womöglich keine so gute Idee. Falls Du Dich wunderst, ja, solche Menschen werden in den USA öfters verhaftet, als Du Dir vorstellen kannst.

„Das nicht vorhandene Wissen über die Funktionsweise des Internets bedeutet entweder, dass eine schockierend hohe Anzahl von Nutzern nicht begreift, wie einfach man sie überwachen kann, oder, und das ist wahrscheinlicher, dass es sie nicht wirklich kümmert“, heiß es in einem Artikel von Digital Trends. Die Unekümmertheit einiger Nutzer auf Instagram könne der neue beste Freund eines jeden Privatdetektivs werden, stellt der Artikel fest.[4]

Letztendlich ist es ganz allein Deine Entscheidung, ob Du Inhalte über Cannabis hochladen möchtest. Unser Tipp: Solltest Du nicht in der Cannabis-Branche tätig sein, behältst Du Deinen Konsum womöglich lieber für Dich. Obwohl Cannabis immer akzeptierter wird, gibt es immer noch jede Menge Menschen, die dem Thema engstirnig gegenüberstehen.

Wenn Du Deine schönen Pflanzen und Buds wirklich auf Bildern zur Schau stellen willst, kannst Du sie jederzeit an uns schicken!

Verweise

  1. ^ WAFB9, Picture on social media site leads to drug charge, abgerufen December-19-2018
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  2. ^ Fortune, Marijuana Photos on Instagram Could Cost You Big, abgerufen December-19-2018
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  3. ^ Denver Post, Can I legally post photos of my pot plants online?, abgerufen December-19-2018
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  4. ^ Digital Trends, Meet social media’s drug dealers, also known as ‘The stupidest people on the internet’, abgerufen December-19-2018
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Luke Sumpter
Luke Sumpter

In den letzten sieben Jahren hat Luke als Cannabisjournalist und Gesundheitsforscher gearbeitet. Im Laufe dieser Zeit hat er sich ein erweitertes Verständnis der Wissenschaft des Endocannabinoid-Systems, der Cannabis-Phytochemie und Anbautechniken erarbeitet.