Wie beeinflusst Cannabis die Fruchtbarkeit von Frauen und Männern?
Weed kann Deinen Sexualtrieb ankurbeln, aber Forschungsergebnisse legen auch nahe, dass es das Fortpflanzungssystem beschädigen kann. Wie beeinflusst Cannabis also die Fruchtbarkeit von Frau und Mann?
Cannabis erhält in letzter Zeit viel Aufmerksamkeit und immer neue Forschung enthüllt neue Informationen darüber, welche Wirkung es auf unseren Körper hat. Gras mag definitiv den Sexualtrieb ankurbeln, aber die Forschung behauptet auch, dass es das Fortpflanzungssystem schädigen kann.
Wie genau wirkt sich Cannabis also auf das Fortpflanzungssystem von Mann und Frau aus?
WIE BEEINFLUSST CANNABIS DIE MÄNNLICHE FRUCHTBARKEIT?
Es gibt eine große Anzahl an Forschungsarbeiten darüber, wie Cannabis als Freizeitdroge die männliche Fruchtbarkeit beeinflusst. Viele Studien zeigen, dass Cannabis die Fruchtbarkeitsrate bei Männern verringert.
Eine Studie aus dem Jahr 2013 von Wissenschaftlern des Departement of Cancer Studies and Molecular Medicine der britischen University of Leicester beschäftigt sich mit der Rolle des Endocannabinoid-Systems bei der männlichen Reproduktionsgesundheit.[1]
Die Studie stützte sich auf eine Samenanalyse von 86 männlichen Patienten einer örtlichen Fruchtbarkeitsklinik. Die Urheber der Studie fanden heraus, dass die Stimulation des CB1-Rezeptors die Spermiengeschwindigkeit und ihre Funktionsfähigkeit verringern kann.
Im Jahr 2015 veröffentlichte das American Journal of Epidemiology einen Artikel über die Wirkung von Marihuana auf die männliche Reproduktionsgesundheit.[2] Die Studie basierte auf Proben von jungen dänischen Männern und man fand heraus, dass täglicher Cannabiskonsum einen negativen Einfluss auf die männliche Reproduktionsgesundheit haben könnte.
Die Stichprobe zeigte, dass Männer, die täglich Cannabis konsumierten, signifikant niedrigere Spermienmengen und höhere Testosteronwerte als jene aufwiesen, die kein Cannabis konsumieren. Die Studie besagte zudem, dass Männer, die Cannabis konsumieren, auch niedrigere Spermien-Konzentrationen hatten.
Eine Studie aus dem Jahr 2009, die im Journal of Fertility and Sterility veröffentlicht wurde, kam zu ähnlichen Ergebnissen.[3] Die Studie, die an der New York Upstate Medical University durchgeführt wurde, basierte auf einer Stichprobe von 41 Männern, die kürzlich die Klinik hinsichtlich einer Fertilitätsbeurteilung besucht hatten.
Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass THC die Atmungsrate in Samenzellen unmittelbar reduzierte. Die Forscher stellten auch fest, dass THC die Mitochondrien in den Samenzellen direkt beeinflusste und die Atmung verlangsamte, was möglicherweise zu einer Schädigung der Samenzellen führen könnte.
Abgesehen vom Einfluss auf die Spermiennanzahl und Gesundheit kann Cannabis auch den männlichen Testosteronspiegel beeinflussen. Forschungen aus den frühen 1980er Jahren zeigten, dass Cannabis den Testosteronspiegel zeitweise erhöhte.[4] Allerdings fand man in der gleichen Studie auch heraus, dass der Konsum von Cannabis das Testosteron und andere männliche Sexualhormone plötzlich verringern kann.
Die Steigerung von Testosteron dauert nach dem ersten Konsum von Cannabis für etwa 20 Minuten an. Kleinere Dosen konnten diese Steigerung für ungefähr eine Stunde aufrechterhalten.
WIE BEEINFLUSST CANNABIS DIE WEIBLICHE FRUCHTBARKEIT?
Ein solider Forschungsmaterialbestand zeigt, dass Cannabis auch einen negativen Einfluss auf die weibliche Fruchtbarkeit haben kann.
Im Jahr 2016 hat ein Artikel im Yale Journal of Biology and Medicine das Endocannabinoid-System und seinen Einfluss auf das weibliche Fortpflanzungssystem genauer untersucht.[5]
Der Artikel rezensierte wichtige Literatur zu diesem Forschungsgebiet. Es zeigte sich, dass die sorgfältige Regulierung durch das Endocannabinoid-Systems eine entscheidende Rolle für eine erfolgreiche Fortpflanzung spielt und dass die Phytocannabinoide von Marihuana dieses Gleichgewicht stören können.
Die Studie wies auch darauf hin, dass es signifikante Beweise dafür gibt, dass der Cannabiskonsum die Fähigkeit einer Frau beeinträchtigen kann, Eier während des Menstruationszyklus ordnungsgemäß freizusetzen.
Eine Studie aus dem Jahr 2017 ergab auch, dass THC die richtige Entwicklung eines Fötus beeinflussen kann.[6] Die in Cell Death and Disease veröffentlichte Studie kam zu dem Ergebnis, dass THC die Meiose, eine bestimmte Art der Zellteilung in den Eierstöcken, beeinflussen kann. Dadurch kann die Fähigkeit der Eierstöcke, gesunde Eier für die Befruchtung zu produzieren, unmittelbar beeinflusst werden.
Beachte, dass die meisten der hier genannten Studien auf kleinen Stichproben basieren oder in vitro durchgeführt wurden. Eine der wenigen tierexperimentellen Studien zu Cannabis und seinen Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit wurde 1999 an Affen durchgeführt.
Die Studie, die später in Marijuana and Medicine veröffentlicht wurde, untersuchte die Fortpflanzungsraten von Rhesusaffen nach chronischer Einnahme von THC über fünf Tage hinweg.[7] Die Studie ergab, dass die Affen nach dem Versuch keine Fortpflanzungsprobleme hatten.
FAZIT
Vorerst scheint es so, als würde die Forschung weitgehend darauf hindeuten, dass Gras die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann. Daher wäre es gut, Cannabis zu meiden, falls Du versuchst, schwanger zu werden.
- ^ NCBI, Anandamide modulates human sperm motility: implications for men with asthenozoospermia and oligoasthenoteratozoospermia., abgerufen November-15-2018
Verknüpfung - ^ NCBI, Invited Commentary - The Association Between Marijuana Use and Male Reproductive Health., abgerufen November-15-2018
Verknüpfung - ^ NCBI, Cannabinoids inhibit the respiration of human sperm., abgerufen November-15-2018
Verknüpfung - ^ New York Times, STUDY LINKS USE OF MARIJUANA TO A FLUCTUATION IN SEX DRIVE, abgerufen November-15-2018
Verknüpfung - ^ NCBI, Marijuana, the Endocannabinoid System and the Female Reproductive System, abgerufen November-15-2018
Verknüpfung - ^ NCBI, Overactive type 2 cannabinoid receptor induces meiosis in fetal gonads and impairs ovarian reserve, abgerufen November-15-2018
Verknüpfung - ^ Springer, Reproduction in Rhesus Monkeys Chronically Exposed to Δ9-Tetrahydrocannabinol, abgerufen November-15-2018
Verknüpfung