Wie man autoflowering Cannabispflanzen toppt und trainiert
Autoflowering Cannabispflanzen sind großartig; sie sind widerstandsfähig, kompakt und vor allem schnell reif für die Ernte. Aber sind sie auch gute Kandidaten für Techniken wie Training und Topping? Solltest Du auf der Suche nach riesigen Ernten bei Deinen Autoflowers nach Band oder Schere greifen? Erfahre alles Wissenswerte.
Inhaltsverzeichnis:
Der Anbau von Weed ist ein faszinierendes Vorhaben und es gibt zahlreiche Ansätze, wie man es angehen kann. Einige säen ihre Samen und überlassen der Natur den Rest, während andere auf allen Ebenen involviert sein und jeden Aspekt des Lebenszyklus der Pflanze bestimmen wollen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Techniken wie Training und Topping werden häufig von Growern angewendet, die größtmögliche Ernten einfahren wollen. Diese Techniken wirken dahingehend, dass sie die Lichtexposition maximieren und/oder die Anzahl der Blütenansätze erhöhen, die eine Pflanze produziert.
Aber kann man diese Techniken auch bei Autoflowers anwenden? Da autoflowering Cannabissamen Ruderalis-Genetik enthalten, ticken sie ein wenig anders als photoperiodische Sorten, und dies sie macht sie deutlich weniger geeignet für Praktiken wie Topping und Training. Doch wenn sie richtig durchgeführt werden, können diese Techniken tatsächlich funktionieren. Lass uns herausfinden, wie das geht.
Kann man Autoflowers toppen oder trainieren?
Ja, aber Du musst außergewöhnlich vorsichtig sein. Autoflowers haben eine sehr kurze und festgelegte Vegetationsperiode – gewöhnlich 3–4 Wochen. Dies bedeutet, dass sie sehr wenig Zeit haben, um sich von jeglichen Schäden zu erholen, die Du ihnen vor der Blütephase zufügst. Photoperiodische Pflanzen verbringen 8 oder mehr Wochen in der Vegetationsperiode und diese kann verlängert werden, falls sie länger für die Heilung brauchen.
Sobald eine Pflanze mit der Blüte beginnt, wird die Energie weg vom vegetative Wachstum und in die Blütenproduktion geleitet. Solltest Du also vorhaben, Deine Pflanzen zu toppen oder zu trainieren, sind Timing und behutsames Vorgehen essenziell. Wenn Du zu spät oder zu brutal agierst, endest Du vielleicht mit einer verkümmerten Pflanze und einem schlechten Ertrag — genau das, was Du nicht willst!
Sollten Autoflowers gekappt oder trainiert werden?
Das ist eine schwierige Frage und wie bei vielen Aspekten des Anbaus von Autoflowers scheiden sich hier die Geister. Es gibt einige Grower, die beim Anbau von Autoflowers auf beide Methoden schwören und andere halten sich davon fern.
Wie bereits erwähnt, ist die Beschädigung von Pflanzen riskant und kann ihr Wachstum und ihre Produktivität eher verringern als erhöhen. Wenn das Anbauspielchen für Dich noch Neuland ist, solltest Du bei Deinem ersten Abenteuer also auf Topping und Training eher verzichten. Beide Techniken erfordern Übung und Wissen und Du wirst deutlich bessere Ergebnisse erzielen, wenn Du Deine Energie auf die ordnungsgemäße Ernährung, Bewässerung und Lichtversorgung Deiner Autoflowers konzentrierst.
Wenn Du ein wenig erfahrener bist und die Dinge etwas vorantreiben willst, dann bieten Dir Low-Stress Trainingsmethoden wie SOG oder ScrOG die besten Ergebnisse bei den geringsten Risiken. Sorgfältig ausgeführt, werden Deine Pflanzen durch diese Techniken nicht übermäßig gestresst, was bedeutet, dass Deine Exemplare nicht lange für die Erholung brauchen.
Wenn es um Topping und Beschneiden geht, solltest Du bei Autoflowers sehr vorsichtig sein! Es ist möglich, aber es muss genau zur rechten Zeit durchgeführt werden und es muss im Vergleich zu photoperiodischen Pflanzen geringfügig sein. Wenn sich die Pflanze in der Zeit bis zur Blütephase nicht vollständig erholt hat, hast Du für mehr Schaden als Nutzen gesorgt.
Autoflowers toppen vs trainieren
Mit diesen Punkten im Hinterkopf werfen wir nun einen Blick auf die Vor- und Nachteile von Topping und Training bei autoflowering Cannabis.
Vor- und Nachteile von Topping bei Autoflowers
Vorteile:
- Resultiert in einer höheren Anzahl von Haupt-Colas
- Potenziell höherer Ertrag
Nachteile:
- Hohe Wahrscheinlichkeit, die Pflanze zu stressen
- Die Pflanze hat möglicherweise nicht ausreichend Zeit für die Erholung
- Die generelle Qualität und der Ertrag könnten geringer ausfallen
Vor- und Nachteile von Training bei Autoflowers
Vorteile:
- Kann ein wesentlich größeres Kronendach erschaffen und somit Licht effizient nutzen
- Kann zu einem größeren Ertrag führen
- Mehr Pflanzen passen auf kleinen Raum, was zu einer üppigeren Ernte führt
- Weniger Stress als Topping
Nachteile:
- Verursacht immer noch Stress, der den Pflanzen schaden könnte
- Muss gut ausgeführt werden, um effektiv zu sein
Wann ist die beste Zeit für das Topping oder Training von Autoflowers?
Früh! Also, damit meinen wir wirklich früh. Um Deinen Pflanzen genug Zeit für die Erholung vor der Blütephase zu geben, sollte jegliches Topping und Training stattfinden, sobald die Pflanze 3-4 Knoten gebildet hat. Es mag extrem erscheinen, aber es ist zu ihrem Besten. Nur ein wenig später und Du wirst Deiner Pflanze wahrscheinlich permanenten Schaden zufügen.
Ein wichtiger Hinweis: Du solltest nur Autoflowers toppen oder trainieren, die ansonsten völlig gesund sind. Genauso wie diese Techniken, lassen ein Befall mit Parasiten, Krankheiten oder Probleme bei der Bewässerung oder Düngung Deiner Autoflower wenig Gelegenheit, sich zu erholen. Wenn mit Deinen Autoflowers irgendetwas nicht stimmt, sei es auch nur eine leichte Verfärbung, solltest Du sie in Ruhe lassen und ihnen Zeit geben, sich zu erholen, ohne für noch mehr Stress zu sorgen. Ruderalis können in vielen Punkten robust sein, aber in diesem Aspekt brauchen sie etwas mehr Zuwendung.
Wie man Autoflowers trainiert
Jetzt, da wir all das geklärt haben, werden wir uns damit beschäftigen, wie man Autoflowers trainiert. Obwohl Du sehr vorsichtig sein musst, sind Trainingstechniken tatsächlich sehr effektiv, wenn es darum geht, die Leistung von autoflowering Cannabis zu optimieren. Abgesehen davon sind alle im Folgenden vorgestellten Techniken Low-Stress-Methoden, da High-Stress-Techniken für die meisten Autoflowers einfach zu viel sind.
LST
LST oder Low-Stress-Training ist bei weitem die einfachste Trainingsmethode für Autoflowers. Wird sie effektiv durchgeführt, wird die Pflanze kaum gestresst. Das heißt, sie wird nicht wirklich Zeit für die Erholung brauchen. Das macht LST zu einer der besten Trainingsoptionen für relative Anfänger.
LST zielt darauf ab, die Pflanze dazu zu bringen, eher nach außen als nach oben zu wachsen. Dies sorgt für eine größere Oberfläche des Kronendachs, die dem Licht ausgesetzt ist.
Es ist ein einfacher Prozess. Sobald die Pflanze 3–4 Knoten hat, biegst Du den Stamm, bis er horizontal ist und bindest ihn mit Band, Draht oder Pfeifenreiniger fest. Stelle sicher, dass der Stiel nicht bricht! Während die Pflanze wächst, passe was auch immer sie sichert an und achte darauf, dass es niemals so eng ist, dass es in das Gewebe der Pflanze schnürt.
Mit der Zeit wirst Du sehen, dass die Pflanze anders wächst und viel mehr Blätter und Blütenansätze hat, die dem Licht ausgesetzt sind. Das sollte zu einem signifikant höherem Ertrag führen.
SOG und ScrOG
Bei SOG oder Sea of Green geht es darum, ein schönes und gleichmäßiges Kronendach zu erhalten, das dem Licht ausgesetzt ist. Bei Autoflowers ist SOG weniger eine Trainigsmethode als eine Technik der Raumnutzung. Es geht nur darum, das Licht und den verfügbaren Raum zu optimieren.
Die generelle Idee hinter SOG ist, in einem Raum viele kleine Pflanzen statt wenige große heranzuziehen, um den Ertrag zu maximieren. Um dies mit Autoflowers durchzuführen, stellst Du sie ungefähr 30cm voneinander entfernt auf und während die Pflanzen wachsen, werden sie ein einheitliches Kronendach mit gleichmäßiger Lichtexposition formen. Stell es Dir so vor, als würdest Du eine einzelne massive Pflanze anbauen!
Andererseits ist ScrOG ein wenig aufwendiger. Bei ScrOG werden weniger Pflanzen verwendet und es beinhaltet, dass ungefähr 30cm über den Töpfen ein Gitter installiert wird. Sobald die Spitzen der Pflanzen das Gitter erreichen, werden sie sorgsam durch das Gitter geflochten und an ihm befestigt, wodurch sie nach außen statt nach oben wachsen. Es ist also irgendwie eine Kombination aus LST und SOG. Indem die Pflanzenteile sanft heruntergebunden werden, regst Du die Bildung eines massiven Blütenteppichs an, der gleichmäßig mit Licht versorgt wird.
Wie man Autoflowers toppt
Topping kann als generelle Anbautechnik äußerst effektiv sein. Es beinhaltet das Abschneiden der Spitze des Hauptstamms der Pflanze, wo auch die zentrale Cola wachsen würde, wenn die Blüte beginnt. Allerdings solltest Du bedenken, dass dies lange vor der Blüte passieren muss!
Wenn sie sich vom Topping erholt hat, kann eine Cannabispflanze nicht nur einen sondern zwei neue Triebe bilden, was zu zwei Haupt-Colas und der doppelten Menge an Blüten führt! Bei photoperiodischen Sorten ist es eine sehr lohnenswerte Technik und kann während der Vegetationsperiode mehrmals durchgeführt werden.
Bei Autoflowers ist das allerdings ein wenig anders. Topping ist deutlich stressiger als bloßes Verbiegen; die Pflanze muss einen ihrer Hauptteile nachwachsen lassen. Deshalb solltest Du Deine Pflanzen nur toppen, wenn Du Pflanzen übrig hast und weißt, was Du tust — die Chance ist nämlich hoch, dass es nicht so endet, wie Du es gerne hättest.
Wenn Du Dich dazu entscheidest, Deine autoflowering Cannabispflanzen zu toppen, solltest Du es sehr früh machen, damit sie ausreichend Zeit für die Erholung haben.
Wann sollte man das Topping oder Training von Autoflowers vermeiden?
Wie bereits erwähnt, sollte man nur toppen oder trainieren, wenn die Pflanzen vollständig gesund sind. Wenn Deine Autoflowers eines der folgenden Symptome haben, solltest Du nichts mit ihnen anstellen!
- Ungewöhnlich langsames Wachstum
- Verfärbung der Blätter
- Zeichen von Überwässerung oder Wassermangel
- Zeichen von Nährstoffarmut oder Überdüngung
- Hohe Anfälligkeit für Schädlinge
- Zeichen von Pilz- oder Bakterieninfektionen
- Jegliche anderen Anzeichen dafür, dass sie nicht bei perfekter Gesundheit sind!
Autoflowers haben nicht viel Zeit, um sich zu erholen. Wenn mit ihnen also irgendetwas anderes nicht stimmt, stresse sie nicht!
Autoflowers zur Erhöhung des Ertrags toppen oder trainieren
Jeder Grower will höhere Erträge. Letztendlich ist die Ernte eines hohen Ertrags an Buds der Grund, warum die meisten von uns anbauen. Bei photoperiodischen Pflanzen gibt es keinen Zweifel, dass sowohl Low- als auch High-Stress-Trainingsmethoden effektiv sind und ziemlich einfach den generellen Ertrag erhöhen können.
Aber wie Du wahrscheinlich bemerkt hast, ist es mit Autoflowers eine etwas andere Geschichte. Diese Pflanzen haben nur eine begrenzte Zeit, also müssen sie ihre Vegetationsperiode darauf fokussieren, so groß wie nur möglich zu wachsen. Jede Trainingsmethode außer die mit dem geringsten Stress könnte Deine Pflanzen so sehr beschädigen, dass sie sich nicht erholen oder nicht in vollem Maße erblühen können.
Das bedeutet allerdings nicht, dass bestimmte Techniken nicht benutzt werden sollten oder sie nicht funktionieren. Wenn Du Dich allerdings dafür entscheidest, sie anzuwenden, solltest Du vorsichtig vorgehen und Deine Pflanzen nicht zu sehr unter Druck setzen. Auf ein wenig Stress mögen sie positiv reagieren, doch unter viel Stress werden sie mit Sicherheit nicht die volle Leistung erbringen!