Sadhus: Indiens heilige Männer mit einzigartiger Verbindung zu Cannabis


Sadhus: Indiens heilige Männer mit einzigartiger Verbindung zu Cannabis
Steven Voser

In Mystik, tiefen Traditionen und unerschütterlicher Hingabe verwurzelt, sind Sadhus heilige Männer, die sich von ihrem früheren Leben losgesagt haben. Durch den Verzicht auf die Annehmlichkeiten des modernen Lebens wandeln sie auf einem Pfad der spirituellen Disziplin und führen religiöse Riten oder Segnungen durch, um anderen zu helfen.

In Mystik, tiefgehenden Traditionen und unerschütterlicher Hingabe verwurzelt, sind Sadhus heilige Männer, die sich von ihrem früheren Leben losgesagt haben.

Durch den Verzicht auf die Annehmlichkeiten des modernen Lebens wandeln sie auf einem Pfad der spirituellen Disziplin und führen religiöse Riten oder Segnungen durch, um anderen zu helfen. Die in der Religion des Hinduismus verwurzelten Sadhus werden manchmal auch als Jogi oder Vairagi bezeichnet.

WAS IST EIN SADHU?

Was ist ein sadhu?

Die Reise, ein Sadhu zu werden, beginnt mit dem hinduistischen Glauben an die vier Phasen. Diese vier verschiedenen Lebensabschnitte oder "Ashramas" sind etwas, das Hindus im Idealfall erleben sollen.

Die erste Phase ist der Weg, ein Student zu werden, in der zweiten Phase ein Hausbesitzer, in der dritte Phase ein Einsiedler. In der vierten Phase geht es darum, sich aus dem städtischen Umfeld zu entfernen, um religiöse Praktiken durchzuführen.

Viele Hindus vollenden die ersten drei Phasen, wobei die vierte deutlich mehr Opfer erfordert – vollständige Hingabe zu ihrem Gott, ohne Bindung an Familie, Heimat, Wünsche oder Verantwortung. Mit dieser Hingabe erreicht man den Titel Sadhu, die von den Hindus als Vertreter der Götter verehrt werden.

Trotz der lebensverändernden Entscheidung, die vierte Phase fortzusetzen, wird angenommen, dass es fünf Millionen Sadhus gibt, die zu Tausenden verschiedenen Schulen oder Sekten gehören.

SADHU-SEKTEN

Sadhu-sekten

Der Hinduismus beinhaltet eine umfangreiche Ansammlung von Sekten und Untersekten, die auf verschiedenen Linien und philosophischen Schulen oder Traditionen basieren. Einige widmen sich Shiva, während andere sich Vishnu oder Shakti widmen. Alle diese Götter haben etwas gemeinsam – sie sind Teil von Brahan.

Brahan ist das geschlechtslose Prinzip der ultimativen Realität. Niemand besitzt mehr Macht als ein anderer, obwohl es innerhalb der Sekten ein Verständnis von Hierarchie gibt. Während der Gebetszeiten an den Heiligtümern führen verschiedene Sekten auch unterschiedliche Handlungen durch.

Typischerweise tragen Sadhus sehr wenig Kleidung, ein Zeichen für den Verzicht auf Besitztümer. Außerdem haben sie langes, gewundenes Haar, wobei sich einige mit Asche bemalen oder ihren Körper mit religiösen Markierungen verzieren.

Sie wandern oft allein und tragen nur einen Bettlerstab und Pot bei sich. Sadhus leben von Nahrungsspenden, die sie für ihre Segnungen oder Gebete erhalten.

DIE VERBINDUNG VON SADHUS UND CANNABIS

Die verbindung von sadhus und cannabis

Welche Verbindung hat ein heiliger Mann, der dem Gott seiner Sekte ergeben ist, mit Cannabis? Im Hinduismus, genauer gesagt, in Indien, ist Marihuana seit Jahrtausenden ein Teil der Kultur.

Shiva ist der Gott, der am häufigsten mit Cannabis in Verbindung gebracht wird, wobei religiöse Geschichten oft darauf hinweisen, wie Shiva Cannabis benutzt hat, um das Volk zu erhalten. Sadhus verwenden es in religiösen Zeremonien, wobei Cannabis für seine Rolle bei heiligen Festen verehrt wird.

Sadhus konsumieren Cannabis, indem sie es in einem Chillum rauchen. Manchmal wird ein spezielles Getränk namens "Bhang" zubereitet.

Der Gebrauch von Cannabis ermöglicht den Sadhus eine Verbindung zu ihren Göttern, obwohl der rechtliche Status von Cannabis in Indien ein verwirrendes und oft unreguliertes Thema ist. Indiens Klima eignet sich für das natürliche Wachstum von Cannabis, weshalb es vor allem in ländlichen Regionen frei verfügbar ist.

Cannabis wird auch als Meditationshilfe verwendet, womit sich viele von uns identifizieren können. Die tiefsten Momente der Klarheit erlebt man oft beim Konsum von Gras, obwohl unsere Hingabe und Verbundenheit nicht mit den Praktiken der Sadhus vergleichbar sind.

LEBENSSTIL UND TRADITIONEN DER SADHUS

Lebensstil und traditionen der sadhus

Es gibt keine bestimmte Verhaltensweise oder Tradition, der sich ein Sadhu unterziehen muss. Alles ist abhängig von der spezifischen Sekte und ihren Überzeugungen. Während einige das Land durchstreifen und nur bei Bedarf Zuflucht suchen, suchen andere Unterschlupf in Klöstern oder heiligen Stätten. Viele Menschen kennen Sadhus für ihre Taten der Buße. Hindus glauben, dass sie durch diese extremen Taten aus dem endlosen Kreislauf von Tod und Wiedergeburt ausbrechen können.

Diese Handlungen sind ein weiteres Zeichen ihrer unerschütterlichen Knechtschaft. Einige Sadhus ließen sich lebendig begraben, andere haben Schweigegelübde abgelegt oder stehen ohne Pause. Ein Sadhu blieb an ein und demselben Ort, während er 22 Jahre lang schwieg. Ein anderer, Swami Maujgiri Maharaja, lehnte sich 17 Jahre lang während dem Schlafen stehend an ein Brett.

KATHMANDUS HEILIGTUM

Kathmandus heiligtum

Bei einem symbolischen hinduistischen Fest namens Mahashivaratri versammeln sich Tausende von Menschen am Heiligtum Kathmandus, um an religiösen Festlichkeiten teilzunehmen. Einzigartig an diesem Festival ist die Tatsache, dass Nepal das Verbot von Cannabis für die Dauer der Veranstaltung aufhebt.

Seit den 70er Jahren hat Nepal rechtliche Änderungen vorgenommen, um den Konsum von Cannabis zu verbieten. Mit Hilfe von Chillums, einer kleinen Pfeife aus Ton, wird die Pflanze jedoch wie vor Tausenden von Jahren konsumiert.

Als Teil der indischen Kultur, Tradition und Geschichte, wird Cannabis nicht mit dem gleichen negativen Stigma in Verbindung gebracht, das die moderne Gesellschaft geschaffen hat. Stattdessen wird das Rauchen von Cannabis als Mittel der spirituellen Erleuchtung gesehen, eine Handlung, die von den Göttern an die Menschheit überreicht wurde.

Steven Voser
Steven Voser

Steven ist ein Langzeitveteran des Cannabis-Journalismus und hat sich mit jeden Aspekt des Themas eingehend befasst. Er hat besonderes Interesse an der Cannabiskultur, der entstehenden Cannabis-Wissenschaft und daran, wie sie weltweit die Rechtslandschaft formt.