Rückblick: Cooking On High 2018


Max Sargent

Cooking on High ist eine Cannabis-Kochshow, in der Cannabis-Köche von Kopf bis Fuß von einer bekifften Jury getestet werden um herauszufinden, wer die Themen Cannabis und Kochen am besten verschmelzen lassen kann.

Mit: Josh Leyva und Gästen
Regie: Marcel Fuentes
Anbieter: Netflix
Laufzeit: 2018 -

Rückblick: cooking on high 2018

Cooking on High ist die erste Show mit einem Cannabis-Kochduell überhaupt. Staffel 1 wurde auf Netflix ausgestrahlt und besteht aus insgesamt 12 Folgen. Jede Folge hat ein anderes Thema, an welches sich die Köche halten müssen, darunter beispielsweise Nachmittagsgenuss, Pommes Frites, südlicher Komfort und Wake-n-Bake.

Die Köche werden zu Beginn der Show vorgestellt – vom Hobbykoch bis zum spezialisierten Cannabis-Koch. Nach dieser Einführung wird ein Cannabisexperte vorgestellt, der die Sorte der Wahl und ihre einzigartigen Eigenschaften enthüllt.

Die Köche haben nur eine begrenzte Zeit, um das Cannabis in ihr gewähltes Gericht einzubauen, welches dem Thema der Episode entsprechen muss. Sobald die Zeit abgelaufen ist, wird das Essen einer kleinen Jury serviert, die das Gericht probiert und ein Feedback gibt. Die Köche erklären ihre Gerichte und kommentieren die Details.

Bei der Show geht es nicht nur um den Geschmack der mit Gras angereicherten Gerichte, sondern auch um die psychoaktive Wirkung, die sie bieten: Nachdem die Jury das Essen gekostet hat, wird die Zeit in einer als "THC-Timeout" bezeichneten Zeit vorgespult. Das gibt dem Gras etwas Zeit zum Wirken.

Oral eingenommenes THC wird anders verstoffwechselt als gerauchtes THC, daher dauert es etwas länger und ist oft intensiver. Sobald die Wirkung eingetreten ist, geben die Richter Feedback zu jedem Gericht und geben ihm eine Punktzahl zwischen 1 und 10.

DAS GUTE

Das gute

Die Show ist sehr entspannt. Von der Besetzung über die Interaktionen bis hin zur Produktion wirkt alles sehr lässig. Das ist nicht wie eine Episode von MasterChef – nicht einmal die Köche selbst scheinen viel in das Gewinnen oder Verlieren zu investieren. Es macht das Zuschauen sehr einfach und ist eine gute Option, wenn man sich ohne viel Spannung und Dramatik bei einem großen Joint entspannen möchte.

Das Essen ist auch sehr gut, um Deinen Appetit anzuregen und bringt Dich bestimmt dazu, einige interessante Gerichte selbst auszuprobieren. Die Ergebnisse sind oft kreativ und sehen köstlich aus. Die Köche verstecken das Cannabis in einem hervorragend aussehenden Essen und verbergen manchmal sogar seinen Geschmack. Die Show ist eine großartige Quelle der kreativen Inspiration für Leute, die nach Cannabis-haltigen Ideen für die Küche suchen.

Der Cannabisexperte erklärt auch, wie der Kochprozess die Inhaltsstoffe verändert und rohes Cannabis in ein psychoaktives Extrakt verwandelt.

Die Show ist auch eine Hommage an das Image von Cannabis als Ganzes. Es ist ein gutes Beispiel für die Öffentlichkeit, dass Cannabis nicht nur eine rauchbare Droge ist. Das Kraut hat seinen Platz in der Küche verdient, von Standardgerichten bis hin zu kulinarischen Köstlichkeiten auf höchstem Niveau!

DAS SCHLECHTE

Obwohl die Show entspannt ist und das scheint so gewollt zu sein, ist sie manchmal etwas zu kühl und um ehrlich zu sein, ziemlich langweilig. Der Sinn der Show ist es, eine Wettkampfsituation zwischen 2 Cannabis-Köchen aufzubauen.

Ein großer Teil der Wettbewerbsspannung wird jedoch durch ständige Scherze und Smalltalk entschärft. Auch der Wettbewerb selbst wird nicht sehr ernst genommen, da einige Juroren schon total breit auf die Veranstaltung kommen und möglicherweise nicht in der Lage sind, ein echtes Urteil über die Wirkung der Gerichte abzugeben.

Es ist wohl ziemlich klar, dass es viel unterhaltsamer ist, selbst etwas Gras zu konsumieren, als anderen zuzusehen, wie sie selbst high werden.

Die Juroren der Show besteht aus einer Auswahl von Entertainern, von Musikern bis hin zu Komikern, aber wahrscheinlich ist niemand dabei von dem Du jemals gehört hast. Obwohl die Juroren dazu neigen den Gerichten ein genaues und nachdenkliches Feedback zu verpassen, ist ihr Wissen über Cannabis nicht gerade das ausgeprägteste. Außerdem wird den Richtern viel Aufmerksamkeit und Zeit gewidmet, während die Köche im Hintergrund vor sich hin kochen.

FAZIT

Im Vergleich zu Disjointed, Netflix' früherem schlechten Versuch den lukrativen Cannabismarkt zu erschließen, ist Cooking on High gar nicht so schlecht. Aber so gut ist es eben auch nicht.

Es ist zweifellos lässig und könnte sogar einige großartige Ideen für Cannabis- und Hobbyköche bieten. Obwohl die Show manchmal viel zu informell wirkt, bietet sie dennoch einen lustigen Blick auf die Möglichkeiten rund um die Cannabis-Küche und ist sicher gut für ein paar Lacher, wenn man offensichtliche und kitschige Cannabis-Wortspiele mag.

Max Sargent
Max Sargent

Max schreibt mittlerweile seit mehreren Jahren über Cannabis und Psychedelika. Mit der starken Überzeugung, dass eine offene, ehrliche Einstellung gegenüber Drogen und Drogenpolitik das Leben vieler Menschen verbessern kann, ist er bemüht, aufschlussreiche und informierte Meinungen zu dem Thema zu bieten.