Hast Du ein Problem mit Thripsen? Wir sind hier, um Dir zu helfen. Als einer der bedrohlichsten Cannabisschädlinge können Thripse eine erhebliche Gefahr für Deine Cannabispflanzen darstellen, wenn sie unbehandelt bleiben. Zum Glück gibt es viele Möglichkeiten, einen Thripse-Befall zu behandeln sowie einige bewährte Vorbeugemaßnahmen.
Inhaltsverzeichnis:
Beim Cannabisanbau – egal, ob indoor oder unter der prallen Sonne – können Deine Pflanzen allen möglichen Schädlingen, Krankheitserregern und Pilzen ausgesetzt sein. Obwohl jeder dieser Organismen unterschiedliche Symptome und Schäden verursacht, können alle die Gesundheit Deiner Pflanzen sowie die Qualität und Quantität Deiner Ernte beeinträchtigen. Ein besonders lästiger Schädling sind Thripse – winzige geflügelte Kreaturen, die nichts lieber tun, als das Leben aus den Blättern Deiner Pflanzen zu saugen.
Im Folgenden werden wir Dich mit allen Informationen versorgen, die Du benötigst, um Thripse an Deinen Weed-Pflanzen zu erkennen und – was noch wichtiger ist – um sie zu beseitigen und zu verhindern, dass sie sich überhaupt ansiedeln.
Was genau sind Thripse?
Thripse gehören zur Ordnung der Fransenflügler (Thysanoptera) und sind einer der größten Feinde des Cannabisanbauers im Freien. Diese winzigen Insekten sind selbst im ausgewachsenen Zustand winzig klein und für das bloße Auge kaum zu erkennen. Obwohl es weit über 7 000 Arten von Thripsen gibt, scheinen die beiden bedrohlichsten für Cannabispflanzen der Tabakthrips (Thrips tabaci) und der Kalifornische Blütenthrips (Frankliniella occidentalis) zu sein.¹
Thripse beginnen als winzige blassgelbe Exemplare, entwickeln schließlich ein hellbraunes Äußeres und erreichen eine Länge von etwa 1,2–1,5mm. Mit ihren gefransten Flügeln sind Thripse nur mäßig in der Lage, ohne Unterstützung zu fliegen, und bewegen sich hauptsächlich mit dem Wind fort. Sobald sie es auf Cannabispflanzen geschafft haben, sind Thripse dafür bekannt, mit ihren asymmetrischen Mundwerkzeugen den Saft aus den Zellen der Cannabisblätter zu saugen, was zu einer Vielzahl von Problemen führen kann. Darüber hinaus können Thripse Krankheitsüberträger sein und so Krankheitserreger auf Cannabispflanzen übertragen.
Der Lebenszyklus von Thripsen beträgt etwa 2–3 Wochen und verläuft wie folgt: Ei, zwei Larvenstadien, Präpupa und Puppenstadium sowie schließlich das Erwachsenenstadium. Zum Leidwesen der Cannabisanbauer werden die Eier direkt in das Pflanzengewebe gelegt, aus denen sich dann ausgewachsene Exemplare entwickeln werden, die sich vom Inhalt des Blattes ernähren, insbesondere von der Unterseite. Darüber hinaus werden sich Thripse ständig vermehren wollen, so dass ihre Ausrottung nicht immer ganz einfach ist.
Wie gelangen Thripse auf Cannabispflanzen?
Wie bereits angedeutet, gelangen Thripse im Allgemeinen durch den Wind auf Cannabispflanzen. Obwohl ihre Flügel nicht besonders geschickt sind, wenn es darum geht, ohne Hilfe zu fliegen, funktionieren sie sehr gut, um ausgewachsene Exemplare über weite Strecken von einer Pflanze zur anderen zu bringen. Das heißt, dass selbst wenn Thripse in Deinem Garten kein Problem zu sein scheinen, ein starker Windstoß die Schädlinge aus vielen Kilometern Entfernung einschleppen kann. Somit ist es sehr wichtig, auf das Auftauchen von Thripsen auf Deinen Pflanzen zu achten, vor allem, wenn Du im Freien anbaust.
Allerdings können Thripse auch über kontaminiertes Pflanzenmaterial, Deine Schuhe oder Kleidung sowie durch Lüftungsschlitze oder Öffnungen in Deinen Grow Room oder Dein Gewächshaus eindringen.
Anzeichen von Thripsen auf Cannabispflanzen
Aufgrund ihrer Größe und der Art und Weise, wie sie ihre Eier ablegen, sind Thripse oftmals nicht unmittelbar zu erkennen. Leider kann die Gesundheit Deiner Pflanzen ernsthaft gefährdet sein, wenn sie erst einmal begonnen haben, ernsthaften Schaden anzurichten.
Nachstehend siehst Du die wichtigsten Anzeichen und Symptome, auf die Du achten solltest:
• Silberne Spuren (ähnlich denen, die Schnecken hinterlassen) und schwarze Flecken (Kot)
• Gegenwart ausgewachsener Thripse
• Ein fortgeschrittener Thripse-Befall führt dazu, dass die Blätter brüchig und papierartig werden
• Verzögertes Wachstum
Wie man Thripse auf Cannabispflanzen loswird
Die Beseitigung von Thripsen von Deinen Cannabispflanzen ist absolut notwendig, wenn Du einen Befall feststellst. Wenn Du es zulässt, dass diese Schädlinge weiterhin Deine Blätter beschädigen, wird das Wachstum Deiner Cannabispflanzen zum Stillstand kommen werden und Dein Ertrag wird darunter leiden. Zum Glück gibt es einige bewährte Methoden, um diese winzigen geflügelten Biester loszuwerden.
Beschneiden
Falls Dein Thripse-Befall nur auf ein paar Blätter beschränkt ist, kannst Du das befallene Laub einfach abschneiden und weit entfernt von Deinem Anbaubereich entsorgen. Diese Taktik kann in Verbindung mit einem oder mehreren der nachstehenden Vorschläge dazu beitragen, dass sich der Befall nicht weiter ausbreitet.
Gelbe Klebefallen
Gelbe Klebefallen, die sowohl zur Behandlung als auch zur Vorbeugung eingesetzt werden können, locken erwachsene Thripse an und halten sie von Deinen Pflanzen fern. Diese Fallen können Dir dabei helfen, den Schweregrad Deines Befalls einzuschätzen. Sie werden jedoch am besten zusammen mit anderen Behandlungsmethoden eingesetzt, um dafür zu sorgen, dass das Problem umfassend behandelt wird.
Biologische Kontrolle
Eine der besten Möglichkeiten, um Thripse loszuwerden, ohne die Gesundheit Deiner Cannabispflanzen zu schädigen, ist der Einsatz biologischer Schädlingsbekämpfungsmittel oder räuberischer Insekten. Raubmilben (z. B. Neoseiulus cucumeris, Amblyseius swirskii und Iphisieus degenerans) sind dafür bekannt, dass sie Thripse an den oberirdischen Teilen von Cannabispflanzen besonders effektiv vertilgen. Sie brauchen jedoch bestimmte Umgebungsvariablen, um effektiv zu sein. Aus diesem Grund solltest Du Dich vor der Auswahl gründlich informieren.
Auch andere räuberische Insekten wie winzige Raubwanzen, Florfliegen und Marienkäfer können bei der Bekämpfung von Thripsen an oberirdischen Pflanzenteilen effektiv sein.
Es ist erwähnenswert, dass die Puppen der Thripse in den Boden wandern, um sich zu Larven zu entwickeln. Zur Bekämpfung von bodenbewohnenden Thripsen können Stratiolaelaps-scimitus-Milben und parasitäre Nematoden wie Steinernema feltiae effektiv sein.
Viele dieser biologischen Schädlingsbekämpfungsmittel können online oder in Deinem örtlichen Gartencenter erworben werden, da Thripse eine Bedrohung für alle Pflanzenarten darstellen, nicht nur für Cannabis.
Neemöl
Neemöl ist einer der wichtigsten Verbündeten des Cannabis-Growers im Kampf gegen alle Schädlingsarten. Wenn man eine Neemöl-Lösung auf die Blätter (einschließlich der Unterseiten) sprüht, wird das Öl die Thripse umhüllen und sie ersticken. Man nimmt an, dass Neemöl für Menschen und Haustiere ungiftig ist, aber man muss vermeiden, die Blüten von Cannabispflanzen zu besprühen, da dies den Geschmack ruinieren wird. Neem gilt auch als praktikable präventive Methode, da es alle Arten von Viechern davon abhalten wird, sich an Deinen Pflanzen zu schaffen zu machen.
Insektizide Seife
Wie bei Neemöl kannst Du auch ein Blattspray mit insektizider Seife bei einem Thripse-Befall anwenden. Dadurch werden die Panzer der Thripse geschwächt, so dass sie Wasser verlieren und an Dehydrierung sterben. Alles, was man dazu benötigt, sind Spülmittel und Pflanzenöl. Diese Methode der Insektenbekämpfung ist weitaus weniger schädlich als kommerzielle Pestizide und hat relativ geringe Auswirkungen auf die Umwelt. Da die Wirkungen jedoch in der Regel nicht sehr lange anhält, kann eine tägliche Anwendung der insektiziden Seife erforderlich sein, bis das Problem beseitigt ist.
Um die Effektivität Deines Blattsprays gegen Thripse zu verbessern, kannst Du Neemöl und insektizide Seife in einer Lösung miteinander kombinieren.
Kieselgur
Um die bodenbewohnenden Stadien des Lebenszyklus der Thripse zu bekämpfen, kannst Du Kieselgur verwenden, um die Schalen zu zerstören und die Thripse bei Kontakt zu dehydrieren. Bei sachgemäßer Anwendung (wir empfehlen die Verwendung einer Gesichtsmaske, um das Einatmen des Staubs zu vermeiden) ist Kieselgur für Mensch und Tier nicht giftig.
Spinosad
Als letztes Mittel kannst Du handelsübliche Pestizide verwenden, um Thripse zu töten. Wir raten jedoch davon ab, da sie sich als giftig für den Menschen erweisen können und nicht sehr umweltfreundlich sind. Wöchentliches Besprühen mit natürlichen Insektiziden wie Spinosad kann jedoch helfen, einen Befall zu stoppen. Achte jedoch darauf, dass Du die Blüten nicht besprühst.
Wichtig ist, dass die Anwendung von Spinosad konsequent auf allen Teilen der Blätter erfolgen muss, wenn es wirksam sein soll. Dies gilt auch für die Anwendung von Neemöl und insektizider Seife.
Wie man Thripse auf Cannabispflanzen verhindert
Wir alle wissen, dass Vorsorge besser als Nachsorge ist, vor allem, wenn es um Probleme mit Weed geht. Wenn Du Dich mit dem oben genannten Wissen über die Gewohnheiten von Thripsen wappnest, kannst Du Deine Ernte besser vor ihnen schützen.
Gelbe Klebefallen
Um auf unseren Vorschlag mit den gelben Klebefallen zurückzukommen: Sie können eine gute erste Maßnahme sein, um ein paar verirrte Exemplare einzufangen. Auch wenn sie wahrscheinlich nicht ausreichen, um einen ganzen Befall abzuwehren, können sie doch dazu beitragen, dass Deine Pflanzen nicht befallen werden.
Feinmaschige Netze
Feinmaschiges Gartenvlies kann neben anderen Schädlingen auch ausgewachsene Thripse von Deinen Pflanzen fernhalten. Es ist zwar nicht zu 100% effektiv, kann aber Teil eines umfassenden Maßnahmenkatalogs zur Bekämpfung von Thripsen sein. Achte aber darauf, dass die Maschenweite fein genug ist, damit die winzigen Körper der Thripse nicht durchpassen.
Reflektierender Mulch
Außerdem kann silberner oder grauer reflektierender Mulch Thripse verwirren und sie davon abhalten, Deine Pflanzen zu erreichen. Bringe den Mulch aus, bevor die Pflanzen austreiben, damit sie von allen Seiten geschützt sind. Anstelle von Mulch kannst Du auch reflektierendes Plastik strategisch platzieren, um den gleichen Effekt zu erzielen.
Sorge für saubere Erde und schädlingsfreie Stecklinge
Es versteht sich vielleicht von selbst, aber es ist essentiell, jeden Anbau mit qualitativ hochwertiger Erde zu beginnen. Viele Schädlinge und Krankheitserreger können in scheinbar guter Erde schlummern und erst dann auftauchen, wenn die Bedingungen geeignet sind. Wenn Du mittels Stecklingen anbaust oder neben Cannabis auch andere Pflanzen anbaust, solltest Du darüber hinaus dafür sorgen, dass diese nicht von Thripsen befallen wurden, da sie einen Befall leicht weitertragen können.
Halte Deinen Grow Room sauber und Deine Pflanzen gesund
Egal, ob Du indoor oder outdoor anbaust, halte Deinen Garten oder Grow Room frei von jeglichem Schmutz, der eine Thripse-Population beherbergen könnte. Beim Anbau im Freien bedeutet dies auch, dass Du Unkraut oder problematisches organisches Material entfernen musst.
Wenn Du Deine Pflanzen gesund hältst, werden sie besser für einen Thripse-Befall gewappnet sein, falls er doch einmal auftreten sollte. Das bedeutet, dass Du für ausreichend Licht, Luftzirkulation und ein reichhaltiges, geeignetes Anbausubstrat sorgen musst. Außerdem solltest Du die Pflanzen im Zweifelsfall eher zu wenig als zu viel gießen, da letzteres wahrscheinlicher zu Problemen mit Schädlingen und Krankheitserregern führt.
Sind Thripse wirklich so schlimm für Cannabispflanzen?
Obwohl die Gegenwart von Thripsen nicht automatisch eine Katastrophe bedeutet, kann ein Befall, wenn er sich weiterentwickelt, durchaus großen Schaden an Deinen Pflanzen und ihrer Fähigkeit, erstklassige Resultate zu erzielen, anrichten. Da die Blätter das Zentrum der Photosynthese bilden, wird jedes Problem, das sie an diesem wichtigen Prozess behindert, zu einem Wachstumsstillstand führen. Bitte beachte also die in diesem Artikel genannten Präventionsmethoden und wende unsere Behandlungstechniken an, um zu gewährleisten, dass Thripse Deinen Anbau nicht behindern.
Quellen:
1. Pest Management of Hemp in Enclosed Production Thrips. Aufgerufen am 6. Dezember 2023. https://webdoc.agsci.colostate.edu/hempinsects/PDFs/Thrips%20extra%20info.pdf
