Rechtlicher Status und Regulierung von Cannabis weltweit: Wie wird es gehandhabt?


Rechtlicher Status und Regulierung von Cannabis weltweit: Wie wird es gehandhabt?
Max Sargent

Wenn es um die Legalität und Regulierung von Cannabis auf der ganzen Welt geht, gibt es keinen einheitlichen Ansatz. Lies weiter, um mehr über den Unterschied zwischen medizinischem Marihuana und Cannabis für Genusszwecke sowie die aktuellen politischen Modelle zu erfahren.

DER VERWIRRENDE STATUS DER GLOBALEN CANNABISREGULIERUNG

Im Großen und Ganzen ist es die Aufgabe von Regierungen, den Bürgern ihrer Nationen dabei zu helfen, kluge Entscheidungen zu treffen und dafür zu sorgen, dass wir uns, ähm, nicht gegenseitig umbringen. Was allerdings die Legalität von Naturstoffen wie Cannabis angeht, unterscheiden sich die Auffassungen der einzelnen Regierungen auffallend stark voneinander.

Das soll nicht heißen, dass die Menschheit nicht versucht hätte, diesbezüglich einen universellen Standard festzulegen. 1961 wurde das Einheitsabkommen der Vereinten Nationen über Betäubungsmittel international verabschiedet. Die Suchtstoffkommission und die Weltgesundheitsorganisation haben vier Listen verbotener Substanzen erstellt, in denen Cannabis unterschiedslos neben harten Drogen wie Kokain und Opium eingeordnet wurde.

Obwohl alle beteiligten Länder diesen Vertrag unterzeichnet haben, gelten dennoch für Hanf und Cannabis nicht in jedem Land dieselben Gesetze. Wie kam diese Entwicklung zustande?

MEDIZINISCHES MARIHUANA VS. CANNABIS ZU GENUSSZWECKEN

Rechtlicher status und regulierung von cannabis weltweit: wie wird es gehandhabt?

Die Unterscheidung zwischen medizinischem Marihuana und Freizeit-Cannabis ist überwiegend rechtlicher Natur.

Auf Cannabis wird im bereits erwähnten Einheitsabkommen hauptsächlich auf drei Arten Bezug genommen:

• Cannabis: Die Spitzen oder Blüten der Cannabispflanze, mit Ausnahme der Samen und der Blätter
• Cannabispflanze: Jede Pflanze der Spezies Cannabis
• Cannabisharz: Harz, das aus der Cannabispflanze gewonnen wird

Andererseits versteht man unter Marihuana allgemein die psychoaktiven Blüten von Cannabis sativa, aber dieser Sprachgebrauch wird in der Konvention nicht explizit gemacht. Im Ergebnis erließen die Länder, die der Konvention beigetreten waren, viele unterschiedliche Gesetze, um festzulegen, was jeweils als legal oder illegal zu gelten hat.

In den meisten Fällen hängt das Cannabisverbot von der THC-Menge in der Pflanze ab, da dieses Cannabinoid, wie bekannt, psychoaktive Wirkungen hervorruft. Medizinisches Marihuana dagegen wird aufgrund der Nutzen, die es Patienten bietet, die an Erkrankungen wie einer behandlungsresistenten Epilepsie und durch Chemotherapie verursachte Übelkeit und Erbrechen leiden, allgemein akzeptiert.

Zu den Ländern, in denen die medizinische Verwendung von Marihuana legalisiert wurde, gehören der größte Teil Europas, Südamerikas, Teile Afrikas sowie Thailand. In den USA variieren die Cannabisgesetze von Bundestaat zu Bundesstaat. In Mexiko und der Schweiz darf der THC-Gehalt von verschriebenem Marihuana eine vernachlässigbare Menge des Cannabinoids nicht überschreiten.

In Kanada, Uruguay, den Niederlanden und einigen US-Bundesstaaten kann Cannabis jedoch ohne Rezept gekauft und zu Genusszwecken konsumiert werden.

DER UNTERSCHIED ZWISCHEN LEGALISIERUNG, ENTKRIMINALISIERUNG UND STRAFFREISTELLUNG

Als direkte Folge der großen Meinungsverschiedenheiten, die über den rechtlichen Status von Cannabis auf der ganzen Welt bestehen, hat sich auch unsere Sprache weiterentwickelt. Es gibt drei Begriffe, mit denen wir beschreiben, wie verschiedene Rechtssysteme mit Cannabis umgehen, und jeder hat seine spezifische Bedeutung.

"Legalisierung" bedeutet, dass Vertrieb und Besitz von Cannabis nicht länger verboten sind.

"Entkriminalisierung" verweist darauf, dass die Beurteilung des Besitzes und der Verwendung geändert wurde: Es handelt sich nicht mehr um eine Straftat. In diesem Fall beschränken sich die Strafen auf Bußgelder oder Beschlagnahmungen vor Ort, während strengere Strafen nicht verhängt werden.

Unter "Straffreistellung" schließlich ist zu verstehen, dass der Konsum von Cannabis zwar (immer noch) als Straftat angesehen wird, aber keine Bestrafung nach sich zieht.

WELCHE POLITIKMODELLE GIBT ES ZUR ZEIT?

Obwohl der Sprachgebrauch die Legalität von Cannabis betreffend tatsächlich etwas kompliziert ist, haben sich vier Geschäftsmodelle herauskristallisiert, nach denen die legale Produktion von Cannabis abläuft, das für den Freizeitgenuss Erwachsener gedacht ist. Du wirst feststellen, dass an manchen Orten möglicherweise mehrere dieser Modelle gleichzeitig anzutreffen sind.

VERSORGUNG DURCH DEN STAAT

In einem staatlichen Versorgungsmodell wie dem in Uruguay kontrolliert die Regierung sowohl die Anzahl der Erzeuger als auch die Versorgung der Nutzer mit Cannabis über staatlich sanktionierte Verkaufsstellen. Dies bedeutet, dass der Staat die gesamte Kontrolle direkt ausübt.

BESTEUERTES GEWERBLICHES ANGEBOT

Ähnlich wie beim Verkauf von Alkohol werden bei der steuerpflichtigen kommerziellen Versorgung lizenzierte Erzeuger und Lieferanten anerkannt, die an Ausgabestellen verkaufen dürfen. Dies ist das Standardmodell, das in US-Bundesstaaten Anwendung findet, die Marihuana für den Freizeitgebrauch legalisiert haben und zu denen etwa Kalifornien, Massachusetts und Washington gehören.

ERLAUBTE SELBSTVERSORUNG ZUHAUSE

Derzeit ist der Eigenanbau das einzige Modell für die Beschaffung und Nutzung in Washington, DC, obwohl dies auch in vielen US-Bundesstaaten zulässig ist. Daraus darfst Du folgern, dass Du in Deinem eigenen Zuhause Cannabispflanzen anbauen darfst, falls Du in der US-Hauptstadt wohnst. Für den Eigenanbau ist zudem keine spezifische Steuer zu entrichten.

SOCIAL CLUBS

Im Jahr 2005 wurde in Spanien der erste Cannabis Social Club gegründet. In einem Social Club bauen eine Reihe von Menschen Cannabis in einer sicheren Umgebung an und nehmen nach Bedarf neue Mitglieder auf. In der Regel müssen diese Clubs eine strikte Members-Only-Politik verfolgen und Mitgliedsbeiträge erheben.

Was die Einstellung zum Cannabiskonsum und dessen Regulierung betrifft, hat die Welt seit 1961 also einen langen Weg zurückgelegt. Da jedoch nicht jedes Land mit derselben Geschwindigkeit voranschreitet, solltest Du unseren vollständigen Leitfaden lesen, um zu erfahren, wo Cannabis legal ist (und wo nicht).

Max Sargent
Max Sargent

Max schreibt mittlerweile seit mehreren Jahren über Cannabis und Psychedelika. Mit der starken Überzeugung, dass eine offene, ehrliche Einstellung gegenüber Drogen und Drogenpolitik das Leben vieler Menschen verbessern kann, ist er bemüht, aufschlussreiche und informierte Meinungen zu dem Thema zu bieten.