Wie Du die Blüte von Outdoor-Pflanzen erzwingen kannst


Wie Du die Blüte von Outdoor-Pflanzen erzwingen kannst
Adam Parsons

In manchen Regionen kann das Erzwingen der Blüte den Unterschied zwischen einer erfolgreichen oder misslungenen Ernte machen. Mehr auf CannaConnection.

Aus unterschiedlichen Gründen kann die Technik des Erzwingens der Blütephase für Cannabisanbauer nützlich sein, die entweder in kühlen, warmen oder lichtdurchfluteten städtischen Gegenden leben. Die Pflanze in die Blütephase zu bringen kann den Unterschied zwischen einer erfolgreichen oder fehlgeschlagenen Ernte bedeuten. Außerdem führt es meistens zu erhöhten Ernteerträgen.

Mit Ausnahme der autoflowering Sorten werden Cannabispflanzen vor August/September nicht anfangen zu blühen, da erst zu dieser Zeit die Dauer der Sonneneinstrahlung natürlich abnimmt. In kühleren Klimata in zentral- oder nordeuropäischen Regionen wird das durchschnittliche Wetter im späten September bis Mitte Oktober schnell kühl und feucht.

Mit Ausnahme von ein paar mediterranen Küstenregionen können die herbstlichen Temperaturen und die Feuchtigkeit in den meisten Teilen Europas die Qualität und die Quantität der meisten Cannabissorten ernsthaft beeinträchtigen. In den schlimmsten Fällen können die lange ersehnten Blüten gänzlich verderben. Aus diesem Grund erzwingen clevere Anbauer in vielen Regionen der Welt die Blüte ihrer Pflanzen bereits mitte Juni oder im frühen Juli.

WIE MAN GUTE ERNTEN IN KALTEN KLIMATA SICHERSTELLT

Der Schlüssel für reichhaltige Ernteerträge in kühlen Regionen liegt darin, sicherzustellen, dass die Pflanzen früh genug in die Blüte kommen, um ihren Lebenszyklus noch vor dem Winter abzuschließen zu können. Abgesehen von den Temperaturen wird das Sonnenlicht in nördlicheren Regionen schwächer und die begrenzte Dauer des Lichts gegen Ende Herbst wirkt sich auf die Ernte im Freien oder im Treibhaus aus.

Um die Pflanze dazu zu bringen, die natürliche Blütephase einzuleiten, muss der Züchter die Tageslichtstunden künstlich und vorzeitig reduzieren. Die Hormone der Pflanze werden auf die kurzen Tage reagieren, die Wachstumsphase einstellen und die erwartete Blütephase einleiten, damit sie reif ist, bevor der kalte Herbst an die Tür klopft.

Eine erzwungene Blüte schützt nicht nur davor, dass kaltes Wetter eine möglicherweise gute Ernte mindert oder verdirbt. In kühlen Klimata ist der Unterschied in Temperatur und Lichtintensität zwischen spätem Sommer, wenn Cannabispflanzen natürlicherweise zu blühen beginnen und frühem Sommer sehr bedeutsam. Die erwartete Blütephase lässt die Blüten unter wärmerer Sonne für längere Zeit reifen, was größere, dichtere und klebrigere Blüten ergibt.

Zusammen mit der Technik der erzwungenen Blüte, ist es eine gute Praxis, bei schwankenden Klimabedingungen Setzlinge drinnen anzusetzen und wird in Regionen mit kühlen Frühlingstemperaturen zur Pflicht. Der Anbauer kann anfangen, die Pflanzen im Februar oder März anzubauen, dem lokalen Klima entsprechend und die Blüte taktisch erzwingen, um im Juni eine ganze Ernte zu haben.

DAUERHAFTE ERNTE IN MILDEN KLIMATA

Die erzwungene Blüte kann außerdem nützlich sein, um in milderen Klimata mehrere Ernten per Jahr zu produzieren und glücklich mit einer "dauerhaften Ernte" zu leben, wobei zwei oder mehr Ernten pro Jahr allein durch das Entziehen des Sonnenlichts erreicht werden können. Die erste jährliche Ernte erfolgt im Juni, mit Samen, die im Februar oder März gesetzt wurden.

Die darauffolgenden Ernten erfolgen vom späten Sommer bis zum Herbst, indem alle 7-10 Tage die Blüte von einigen Pflanzen eingeleitet wird. In einigen gemäßigten mediterranen Regionen erlaubt das Klima zwei oder drei Ernten im Jahr, wenn auch vielleicht mit etwas kleineren Pflanzen.

WIE MAN EIN LICHTENTZUGSSYSTEM BAUT

Ein System für die erzwungene Blütephase benötigt eine Abdeckung aus einem Material, das lichtundurchlässig ist. Der schwierige Teil daran ist es, zu ermöglichen, dass die maximal mögliche Menge an frischer Luft in das Anbaugebiet hinein- und wieder hinauszirkulieren kann. Mehrere Pflanzen können mit jeder Art von lichtundurchlässigem und atmungsaktivem Material bedeckt werden, das an einem leichten hölzernen Rahmen befestigt wird. Diese "Haube" muss jeden Abend zur gleichen Zeit über den Pflanzen platziert werden, um sicherzustellen, dass sie an keinem Blütetag mehr als 12 Stunden Licht haben.

Pappkartons, Verdunklungsvorhänge aus der Fotographie oder Campingzelte sind gute Materialien, um ein System für die erzwungene Blüte zu bauen. Eine gut konstruierte Verdunklungshaube kann auch an Kabeln oder Flaschenzügen aufgehängt werden, um die Verdunklungsroutine etwas einfacher zu gestalten. Das ist besonders nützlich für mittlere und große Plantagen, bei denen die Verdunklungssysteme auch automatisiert werden könnten.

Um einen 12-stündigen Lichtzyklus sicherzustellen, können die selben Verschläge und Verdunklungsvorhänge beim Anbau im Zimmer, auf dem Balkon, im Freien oder beim Treibhaus verwendet werden. In vielen Fällen würden die Freilandanbauer es bevorzugen, in tragbaren Behältern anzubauen, die ganz einfach an einen verdunkelten Ort verschoben werden können. Eine große Haube oder ein Schuppen, der die gesamte Ernte beherbergt, ist wahrscheinlich komfortabler als viele kleinere.

Das Abdecken der Pflanzen reduziert die Luftzirkulation um diese und jede Abdeckung aus schwarzem Material sorgt tagsüber für hohe Temperaturen, sobald Sonnenstrahlen darauf treffen. Eine einzige, große Abdeckung erlaubt bessere Luftzirkulation und erleichtert außerdem die Anbringung von Ventilatoren, Abzugsanlagen oder Entfeuchtern um einiges. Eine gute Luftzirkulation ist zu jeder Jahreszeit oder Wachstumsphase ausschlaggebend und in manchen Fällen ist der Gebrauch von Ventilatoren in der Nacht eine erzwungene Wahl, um die Blüte einzuleiten. In jedem Fall sollte das Verdunklungsmaterial so atmungsaktiv wie möglich sein.

DER UMGANG MIT NATÜRLICHEM LICHT

Der Anbauer muss vorsichtig dabei sein, die erzwungene Lichtperiode nicht zu verändern, nicht einmal für ein paar Tage, da die Pflanzen dadurch sehr stark irritiert werden können und sie daraufhin zur Wachstumsphase zurückkehren oder sich als Abwehrmaßnahme gegen den umweltbedingten Stress zu Zwittern entwickeln könnten.

Aus dem selben Grund sollten Anbauten auf Balkonen, die während der Nacht einer möglichen Lichtverschmutzung ausgesetzt sind, abgedeckt werden, da das Fehlen totaler Dunkelheit durch die Straßenlichter die Blüte verhindern oder verändern kann. Abgesehen davon ist ein weiterer guter Zeitpunkt für das Abdecken der Pflanzen, wenn diese Schutz vor Hagelschauern benötigen oder vor unerwartet kalten, regnerischen oder windigen Bedingungen.

Auch wenn die natürliche Dämmerung um 05:00 Uhr beginnt, ist es nicht immer ratsam, die 12-stündige erzwungene Lichtperiode so früh zu beginnen. In wärmeren Regionen ist es besser, die Pflanzen noch nicht zur Dämmerung wieder aufzudecken, da das Wiederabdecken um 17:00 Uhr das gute, warme Sonnenlicht vom späten Nachmittag von ihnen fernhält, außerdem werden sie hohen Temperaturen ausgesetzt sein, wenn die Sonnenstrahlen auf den dunklen Vorhang treffen. Es kann sein, dass die Abdeckungszeiten dem lokalen Klima angepasst werden müssen, sobald sich ein Jahreszeitwechsel bemerkbar macht.

Adam Parsons
Adam Parsons

Als professioneller Cannabisjournalist, Autor und Texter schreibt Adam seit langem über alles, was psychoaktiv ist, CBD und all die Dinge dazwischen. In einem sich ständig verändernden Markt nutzt Adam seinen B.A. (Hons) in Multimedia-Journalismus, um mit der zeitgenössischen Forschung Schritt zu halten und all seine Projekte mit wertvollen Informationen zu versehen.