Die Grundlagen des Cannabisanbaus im Freien
Cannabis im Freien anzubauen ist eine Herausforderung, aber auch sehr lohnend. Unser Leitfaden für Novizen auf dem Weg zu großen Ernten gesunder Blüten!
Der Anbau von Cannabis im Freien stellt eine ganz andere Erfahrung dar als der Anbau des Krauts in einem komfortablen Zuchtzelt. Entsprechende Vorhaben in Innenräumen erfordern die Nachahmung einer natürlichen Umgebung und ermöglichen es dem Grower, von der Temperatur über die Luftfeuchtigkeit bis hin zur Beleuchtung nahezu jede Variable zu kontrollieren. Im Freien anzubauen ist dagegen ein ganz anderes Paar Schuhe: Die Pflanzen sind den Witterungseinflüssen ausgesetzt, Temperatur und Luftfeuchtigkeit können nicht kontrolliert werden und auch Schädlinge stellen eine weitaus größere Bedrohung dar.
Trotz manch potenzieller Schwierigkeiten ist der Anbau unter freiem Himmel ein äußerst lohnender Prozess. Sich um die eigenen Pflanzen zu kümmern, während der frühe Morgennebel über das vom Tau schwere Gras wabert, ist ein magischer Moment, und Blätter und Blüten zu untersuchen, während das goldene Leuchten des Sonnenuntergangs das Laub streift, ist eine Erfahrung, die man in Innenräumen einfach nicht machen kann. Wenn die Pflanzen in Beeten wachsen, haben sie außerdem die Möglichkeit, ihre Wurzeln auszubreiten, viel größer zu werden und im Vergleich zu ihren Vettern in Innenräumen Mammuterträge zu erzielen.
Bevor Du allerdings mit Deiner Operation im Freien beginnst, musst Du einige Faktoren berücksichtigen, um den Erfolg sicherzustellen. Im Folgenden findest Du eine Liste der Grundkomponenten für den Anbau von Cannabis im Freien, die Dir den bestmöglichen Start ermöglichen soll.
STEHT DIR ÜBERHAUPT EIN GEEIGNETER ORT ZUR VERFÜGUNG?
Bevor Du Dich bemühst, Cannabis im Freien anzubauen, ist es wichtig zu prüfen, ob Dein Standort überhaupt geeignet ist. Falls Du in einem städtischen oder vorstädtischen Umfeld in einer Region lebst, in der Cannabis nicht toleriert wird, ist es möglicherweise aus Gründen der Diskretion weitaus besser, in Innenräumen anzubauen.
DIE TEMPERATUR IST EIN FUNDAMENTALER FAKTOR
Der Standort ist jedoch auch aufgrund der Umweltanforderungen von Cannabis ein wichtiger Faktor. Bei Cannabis handelt es sich um eine äußerst vielseitige und anpassungsfähige Pflanze, die von der tropischen Hitze des Äquators bis zu den bitteren Klimazonen Zentralasiens weltweit in der Natur gedeiht. Möglicherweise eignet sich Dein Standort für den Cannabisanbau – unter extremen Bedingungen kann es allerdings vorkommen, dass das Kraut einfach nicht so gut abschneidet.
Temperaturen von anhaltend 30°C oder höher führen dazu, dass sich das Pflanzenwachstum verlangsamt oder ganz zum Stillstand kommt, wohingegen Temperaturen unter 12°C zu einer Verschlechterung der Pflanzengesundheit beitragen und sogar tödlich wirken können. Es sollte klar sein, dass Deine Region ganz sicher außerhalb dieser Extreme liegt, bevor Du eine Pflanze aussäst.
Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass unterschiedliche Sorten in manchen Klimazonen besser wachsen als in anderen, worauf wir später noch eingehen werden.
DER STANDORT LEGT AUCH DIE LICHTEXPOSITION FEST
Ein weiterer Faktor, der unter die Kategorie "Standort" fällt, ist die geografische Breite; eine Koordinate, die die Nord-Süd-Position eines Punktes auf der Erde angibt. Die geografische Breite ist wichtig, da sie die tägliche Lichtexposition während der Vegetationsperiode bestimmt. Die Lichtstunden, die eine Pflanze am Tag erhält, sind aus zwei Gründen von entscheidender Bedeutung: Zunächst einmal benötigen Pflanzen Licht, um den lebenswichtigen Prozess der Photosynthese durchzuführen, bei dem sie Sonnenlicht in Form von Glucose in Energie umwandeln. Weiterhin erfordern photoperiodische Sorten eine saisonale Verschiebung des Lichtzyklus, die ihnen signalisiert, dass der Herbst naht, und es Zeit für die Blüte ist. Wenn Du weißt, auf welchem Breitengrad sich Dein Standort befindet, weißt Du auch, wie viel Licht Deine Pflanzen an jedem Tag der Saison erhalten werden und wann sie wahrscheinlich zu blühen beginnen.
WÄHLE EINEN PLATZ MIT MAXIMALEM SONNENLICHT UND GUTER LUFTBEWEGUNG
Versuche einen Platz in Deinem Garten zu finden, der so viel Sonnenlicht wie möglich empfängt. Je mehr Deine Pflanzen photosynthetisieren können, desto mehr Energie erzeugen sie, die sie in Wachstum und überlegene Erträge umsetzen können. Falls Du in einem Gebiet lebst, in dem die Sonne im Hochsommer besonders brutal sein kann, solltest Du den Feuchtigkeitszustand der Pflanzen sehr genau im Auge behalten.
Wenn Du für Deine Pflanzen einen Standort auswählst, an dem sie einer sanften Brise ausgesetzt sind, wird dies dazu beitragen, dass sie stärker werden und das Gewicht ihrer eigenen Blüten später besser stemmen können. Pflanzen reagieren auf eine konstante leichte Luftbewegung, indem sie robuster werden, besonders in frühen Wachstumsstadien. Falls an Deinem Standort jedoch stürmische Winde zu erwarten sind, solltest Du vorübergehende Windschutzmaßnahmen in Betracht ziehen oder Deine Pflanzen generell sicher neben Mauern und anderen Arten von Windschutz aussäen.
DIE NATUR HAT DAS SAGEN: DEN ZEITABLAUF DES ANBAUS KENNEN
Wer in Innenräumen anbaut, genießt den Luxus sein Vorhaben zu jeder Jahreszeit durchführen zu können, die er für richtig hält. Eine der Einschränkungen beim Anbau im Freien besteht darin, dass die Natur das Sagen hat. Falls sie entscheidet, dass es zu kalt ist, damit Pflanzen überleben können, dann ist daran nichts zu ändern.
Der Anbau im Freien erfordert Geduld. Jedes Jahr gibt eine Anbausaison vor, in dem Grower ihre Samen keimen, sie durch die Vegetations- und Blütenphasen bringen und später ernten müssen. Erzeuger, die das Glück haben, in den Tropen zu leben, können das ganze Jahr über im Freien Cannabis anbauen, aber wer viel weiter nördlich lebt, muss diesen natürlichen Rhythmen folgen.
Um einen Vorsprung zu erlangen und die Vegetationsperiode zu verlängern, kann man die Pflanzen in Innenräumen vorziehen, wo sie vor möglichem Frost geschützt sind, bevor sie später ins Freie umpflanzt werden. In den meisten Regionen Europas und der USA sollte es Dir möglich sein, Deine Pflanzen im Mai im Boden zu haben. Informiere Dich über die empfohlenen Aussaatzeiten, die in Deiner Region für Blattgemüse gelten, um einen ungefähren Anhaltspunkt zu erhalten. Die Erntezeit liegt normalerweise im September oder Oktober, wobei dies jedoch stark von der Blütezeit und den Eigenschaften der jeweiligen Sorte abhängt.
BEACHTE DIESE FAKTOREN, UM ZU ENTSCHEIDEN, WELCHE CANNABISGENETIK DU AUSWÄHLEN SOLLTEST
Cannabis ist eine Pflanze, die man auf der ganzen Welt liebt. Die Tatsache, dass es aus diesem Grund viele verschiedene Grower mit ganz spezifischen Ansprüchen gibt und die Pflanzen deshalb einer Reihe verschiedener Umweltfaktoren ausgesetzt sind, hat dazu geführt, dass Cannabis durch selektive Züchtung in einer beträchtlichen Menge unterschiedlicher Sorten vorliegt. Es gibt tausende von Varietäten mit unterschiedlichen Wachstumsmerkmalen, Aromen und Wirkungen.
Wer in einem milden und nachsichtigen Klima lebt, darf sich glücklich schätzen, fast jede gewünschte Sorte anbauen zu können, nach der ihm der Sinn steht, während sich diejenigen, die in Gebieten mit kürzerer Vegetationsperiode und kälterem Wetter leben, auf winterharte, schnell blühende Sorten beschränken müssen.
Die von Dir ausgewählte Sorte sollte auf die gewünschten Ergebnisse abgestimmt sein. Falls Dein Hauptziel darin besteht einen Riesenertrag zu erzielen, solltest Du Dich für eine hoch aufragende Sativa-Sorte entscheiden, die eine Höhe von 3m überschreiten und einen Ertrag im Kilogrammbereich erzielen kann. Falls Du anstrebst Pflanzen anzubauen, die eine beruhigende, berauschende und entspannende Wirkung haben, kommt eine reine Indica oder ein indicadominierter Hybride in Frage. Darüber hinaus wurden einige Sorten so gezüchtet, dass sie speziell im Freien gedeihen.
Falls Du in einem raueren Klima mit geringerer saisonaler Lichtexposition lebst oder Deinen Anbau aus irgendeinem Grund ganz einfach so schnell wie möglich einrichten und beenden möchtest, ist eine autoflowering Sorte angemessen. Diese selbstblühenden Sorten benötigen keinen saisonalen Lichtwechsel, um die Blüte einzuleiten, und vertragen auch kältere Temperaturen. Dies liegt daran, dass sie eine Genetik enthalten, die von der Cannabisunterart Ruderalis abstammt, die sich an das Überleben in der Tundra Zentralasiens angepasst hat.
SAMEN VS. KLONE: WAS IST BESSER?
Es gibt zwei Möglichkeiten, einen Cannabisanbau zu beginnen. Eine besteht darin, sich die Samen zu besorgen, die Du anbauen möchtest, und sie in einem Substrat zu keimen. Der Anbau aus Samen stellt sicher, dass ein genetisch einzigartiges Exemplar heranwächst, das Merkmale sowohl der männlichen als auch der weiblichen Sorte aufweist, die zur Erzeugung der Varietät verwendet wurden. Die Sorte kann althergebracht sein, was bedeutet, dass sowohl die männlichen als auch die weiblichen Eltern von derselben Sorte stammen, oder ein Hybride, worunter man versteht, dass zwei verschiedene Sorten bei der Züchtung vereint wurden, um eine neue Varietät zu erschaffen. Ein möglicher Nachteil bei der Verwendung von Samen besteht darin, dass Du möglicherweise ein männliches Exemplar erwischst, das keine lebensfähigen Blüten hervorbringt und Deine Weibchen bestäubt, wenn Du nicht aufpasst. Eine Möglichkeit, dies zu umgehen, besteht darin, feminisierte Samen zu kaufen, bei denen die Wahrscheinlichkeit deutlich höher ist, dass ausschließlich weibliche Pflanzen heranwachsen.
Die zweite Möglichkeit besteht darin, einen Anbau mit Klonen zu starten. Bei einem Klon handelt es sich um einen Steckling von einer Cannabispflanze, der, nachdem er Wurzeln ausgebildet hat, zu einer genetisch identischen Kopie der Mutterpflanze heranwächst. Dies kann von Nutzen sein, da es dem Grower ermöglicht, bestimmte erwünschte Merkmale zu replizieren. Durch das Klonen werden jedoch auch negative Merkmale wie etwa bestehende Krankheiten weitergegeben.
IM TOPF ODER DIREKT IM ERDBODEN ANBAUEN?
Im Freien werden Pflanzen hauptsächlich in Erde angebaut. Man kann sie in Töpfen oder direkt im Boden in Hochbeeten oder auf großen Feldern anbauen. Jeder dieser Ansätze hat zahlreiche Vor- und Nachteile, und die eine Methode ist nicht unbedingt besser als die andere.
Der Einsatz von Töpfen ist ein guter Ansatz, wenn Dir nur ein kleiner Garten zur Verfügung steht oder der größte Teil des Bodens dort mit Beton oder Steinen bedeckt ist. Wenn Du Töpfe verwendest, kannst Du auch die Größe Deiner Pflanzen nach Belieben begrenzen. Dies ist besonders hilfreich, falls Du Dein Vorhaben geheim halten möchtest. Je größer der Topf, desto größer die Pflanze und umgekehrt.
Der Anbau in Töpfen kann auch sehr praktisch sein, falls Du Deine Pflanzen aufgrund einer extremen Hitzewelle oder übermäßigen Niederschlags und kalten Temperaturen, die am Ende der Vegetationsperiode auftreten können, in Sicherheit bringen musst. Ebenso lässt sich in Töpfen einfacher sicherstellen, dass die Pflanzen Zugang zu gutem Boden haben, da das umliegende Land möglicherweise Boden aufweist, der für das Pflanzenwachstum nicht optimal ist.
Der Nachteil des Anbaus von Cannabis in Töpfen besteht darin, dass sie leicht umkippen können, wenn ein starker Wind geht. Sie erfordern auch etwas mehr Aufmerksamkeit, da sie nur begrenzt Wasser und Nährstoffe liefern.
Ein großer Vorteil beim Anbau von Cannabis direkt im Boden ist natürlich der zusätzliche Platz. Die Wurzeln können sich tiefer in den Boden einarbeiten und daher größere Mengen an Nährstoffen und Wasser aufnehmen. Außerdem sichert dieses komplexere System die Pflanzen und macht sie wind- und wetterbeständiger. Dieser Platzgewinn ermöglicht es den Pflanzen zudem, viel, viel größer zu werden. Ebenso wird es auch eine größere Vielfalt an mikrobiellen Lebensformen geben, mit Mykorrhizapilzen und nützlichen Bakterien, die Deine Pflanzen gesund und produktiv halten.
Der Hauptnachteil des Wachstums direkt im Boden ist die Unmöglichkeit, die Pflanzen bei extremen Wetterbedingungen an einen sicheren Ort zu bringen.
ZEIT, SICH DEM BODEN ZUZUWENDEN
Erde ist das primäre im Freien verwendete Anbaumedium. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um abgebaute organische Materie. Was einst Pflanzenmaterial war, ist abgestorben und wurde von Pilzen, Würmern und Mikroorganismen langsam in immer kleinere Moleküle zerlegt. Die Qualität des Bodens kann sehr unterschiedlich ausfallen, je nachdem, was zuvor auf dem Gelände angebaut wurde und welcher Art von Verschmutzung oder Nutzung der Boden ausgesetzt war.
Es gibt 5 verschiedene Bodentypen. Es ist wichtig, die Qualität des Bodens in Deinem Garten zu untersuchen, um sicherzustellen, dass der direkte Anbau in der Erde dort eine gangbare Option ist. Der gesamte Boden besteht aus drei Bestandteilen: Sand, Schlick und Ton. Es sind die unterschiedlichen Verhältnisse dieser Komponenten zueinander, die den Bodentyp bestimmen. Im Folgenden findest Du die fünf Bodentypen aufgeführt:
1. Seidig – glatt, gut wasserhaltend, relativ fruchtbar, kleine Partikel, schlechte Drainage.
2. Ton – klebrig, schlechte Belüftung, kompakte, kleine Partikel, hält das Wasser gut.
3. Sand – kiesig, schnelle Entwässerung, kann keine Nährstoffe halten.
4. Salzhaltiger Boden – tritt in trockenen Regionen auf, enthält viele Salze, weist eine weiße Oberfläche auf.
5. Torfig – dunkelbraun/schwarz, voller organischer Materie, sauer.
Dein Boden wird mit großer Wahrscheinlichkeit eine Kombination der meisten der eben genannten Bodenarten sein. An Deinem Standort wird der Boden nur dann ein Problem darstellen, falls er in der Vergangenheit überbeansprucht wurde, seine Nährstoffen verloren hat oder er extrem langsam oder schnell entwässert. Wenn der Boden in Deinem Garten gut aussieht, spricht nichts dagegen ihn zu nutzen!
Falls Du Dich für den Anbau in Töpfen oder Beeten entscheidest, kannst Du einen Teil des Bodens in Deinem Garten ausgraben oder Blumenerde kaufen, die in den ersten Wochen des Wachstums ausreichende Nährstoffe liefert.
Falls Du autoflowering Samen anbaust, musst Du berücksichtigen, dass diese einen anderen Bodentyp als photoperiodische Sorten bevorzugen. Autoflowers mögen gut durchlüfteten und losen Boden, der nicht zu nährstoffreich ist. Du kannst für sie vorgemischte Erde kaufen oder einfach eine Blumenerde aus 50% Erde und 50% Perlit/Kokosfasern herstellen.
EIN WORT ZUM PH-WERT
Erinnerst Du Dich an den pH-Wert oder die „Kraft des Wasserstoffs“ aus dem naturwissenschaftlichen Unterricht? Diese logarithmische Skala wird verwendet, um die Azidität, Alkalinität oder Neutralität einer bestimmten Lösung zu bestimmen. Jeder Boden hat einen pH-Wert, der mit Papierteststreifen oder pH-Sonden gemessen werden kann. Als Grower solltest Du versuchen, den pH-Wert Deines Bodens in einem bestimmten Bereich zu halten, damit die Pflanzen gesund und glücklich bleiben.
Die pH-Skala reicht von 1 bis 14. 1 bis 6 zeigen sauren Boden an, 7 ist neutral, während 8 bis 14 alkalische Werte anzeigen. Cannabis gedeiht in Böden, die leicht sauer sind und bringt seine beste Leistung im Bereich von 6,0–7,0. Falls der pH-Wert Deines Bodens zu hoch ist, kannst Du organische Substanzen, Schwefel oder Torf hinzufügen, um das Problem zu lösen. Ist der pH-Wert zu niedrig, solltest Du es mit Kalk und Holzasche versuchen.
WIE DU DEINE PFLANZEN RICHTIG BEWÄSSERST
Wasser ist ein wesentlicher Bestandteil für die Erhaltung des Pflanzenlebens, aber zu viel davon kann schädlich und sogar tödlich sein. Überwässerung ist ein häufiger Fehler, der von Anbauanfängern begangen wird und zu Pflanzenerkrankungen wie Wurzelfäule führt. Wenn Du im Freien anbaust, ist es aufgrund des Regens etwas schwieriger, genau zu bestimmen, wie viel Wasser Deine Pflanzen tatsächlich abbekommen. Falls Du in einem Gebiet mit häufigem und starkem Regen lebst, musst Du Deine Topfpflanzen möglicherweise vorübergehend unter Planen stellen bzw. sicherstellen, dass Deine Gartenbeete über eine angemessene Drainage verfügen. Du solltest in Betracht ziehen, Hochbeete anzulegen, falls solche Bedingungen bei Dir vorliegen.
Wenn Du Topfpflanzen gießt, solltest Du in der Regel warten, bis die obersten 3 Zentimeter des Bodens trocken sind, bevor Du sie wieder gießt.
Im Boden gewachsene Cannabisgiganten dürsten fast täglich nach Wasser. Unterschiedliche Böden halten Wasser mit unterschiedlichen Kapazitäten. Dein Boden sollte immer eine feuchte Konsistenz haben. Nimm also regelmäßig eine Handvoll und prüfe, ob dies der Fall ist. Wenn nicht, ist es Zeit, Deine Pflanzen zu gießen.
DU MUSST DEINE PFLANZEN MIT NÄHRSTOFFEN VERSORGEN
Cannabispflanzen haben in ihren verschiedenen Entwicklungsstadien einen spezifischen Nährstoffbedarf. Sie benötigen diese Nährstoffe, um wichtige physiologische Prozesse auszuführen und letztendlich einen optimalen Ertrag erzielen zu können. Werden sie nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt, kann dies zu Mangelerscheinungen führen, die zu einer Verlangsamung des Wachstums sowie sonstigen Schäden an den Pflanzen führen, wohingegen eine Überversorgung mit Nährstoffen die Wurzeln verbrennen kann und deshalb ebenso schädlich ist.
Es gibt drei Hauptnährstoffe, sogenannte Makronährstoffe, die die Cannabispflanze benötigt. Dabei handelt es sich um Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K), die man gemeinsam als N-P-K bezeichnet. Sie sind in den meisten vorgemischten, kommerziellen Blumenerden enthalten und müssen während verschiedener Perioden des Wachstumszyklus in ganz bestimmten Verhältnissen hinzugefügt werden.
Während der vegetativen Phase – der Zeit vor der Blüte, in der sie nur Blätter produzieren – benötigen die Pflanzen einen hohen Stickstoff-, einen mittleren Phosphor- und einen hohen Kaliumgehalt. Während der Blüte ändert sich dies, so dass Du für einen geringen Stickstoff-, einen mittleren bis hohen Phosphor- sowie einen hohen Kaliumgehalt sorgen musst. Darüberhinaus benötigen die Pflanzen auch Mikronährstoffe wie Kalzium, Magnesium, Schwefel, Eisen, Mangan, Bor, Molybdän und Zink.
Als Grower kannst Du auch Deine eigenen Nährstoffmischungen herstellen. Der einfache und grundlegende Ansatz besteht jedoch darin, vorgefertigte Rezepturen zu kaufen, die problemlos zu verwenden sind, und auf bestimmte Phasen des Wachstumszyklus abgestimmt wurden.
Easy Boost Organic Nutrition von Royal Queen Seeds ist ein fantastisches Produkt, mit dem Du sicherstellen kannst, dass Deine Pflanzen zu Beginn ihres Wachstums über alles verfügen, was sie zum Gedeihen benötigen. Diese Pellets liefern Pflanzennahrung für 10–12 Wochen und stecken voller nützlicher Mineralien.
Royal Queen Seeds bietet neben Nährstoffformulierungen für die vegetative Phase und die Blütephase auch Mykorrhizapilze an, die den Pflanzen helfen, diese Nährstoffe effizient aufzunehmen.
Viele dieser Nährstoffe sind für Töpfe und andere Behälter geeignet. Falls Du direkt im Boden oder in Hochbeeten anbaust, könntest Du zu Hause Deinen eigenen Kompost herstellen. Wirf Küchen- und Gartenabfälle in einem Verhältnis von zwei Teilen brauner Substanz (kohlenstoffreich) zu einem Teil grüner Substanz (stickstoffreich) auf einen Haufen. In der Folge werden Mikroorganismen diese organische Substanz in Moleküle zerlegen, die den Pflanzen dann als Nährstoffe zur Verfügung stehen. Du musst den Komposthaufen von Zeit zu Zeit umschichten, um den Vorgang zu beschleunigen. Normalerweise ist das in solchen Haufen produzierte Material nach ungefähr 6 Monaten gebrauchsfertig.
Kompost kann auch in Form eines Tees angewendet werden. Wie man weiß, fördert ein solcher Tee das Pflanzenwachstum und wird als Blattspray angewendet, das Blätter nährt und Schädlinge abwehren kann. Schau Dir einfach dieses Rezept an, um Deinen eigenen Komposttee zuzubereiten.
SCHÜTZE DEINE PFLANZEN VOR SCHÄDLINGEN UND SCHIMMEL
Eine der größten Herausforderungen beim Anbau im Freien sind die kleinen Lebewesen, die Deine Pflanzen zum Fressen gern haben. Von Blattläusen und Spinnmilben über Mottenschildläuse bis hin zu Trauermücken gibt es viele Arten gefährlicher Schädlinge. Es gibt aber auch zahlreiche Möglichkeiten, eine Invasion dieser Schädlinge zu verhindern, so dass sie Deinen Pflanzen nicht schaden können und auch ihren Ertrag nicht gefährden. Eine dieser Möglichkeiten wäre der Einsatz chemischer Pestizide – wegen des Schadens, den diese Substanzen für die Umwelt und die menschliche Gesundheit bedeuten, stellen sie jedoch keine wirkliche Alternative dar, zumal Du ihre Rückstande auch beim Rauchen mit aufnehmen würdest.
Methoden der biologischen Schädlingsbekämpfung sind die bessere Option. Dabei handelt es sich um Techniken wie die Beipflanzung, bei der Nutzpflanzen in unmittelbarer Nähe der Cannabispflanzen angebaut werden, um nützliche Insekten anzulocken und Schädlinge abzuhalten.
Eine weitere potenzielle Bedrohung für Cannabispflanzen im Freien stellt Schimmel dar. Häufige Formen sind Blütenfäule und Mehltau. Als Grower kannst Du gegen diese Schimmelpilze vorgehen, indem Du stehender Luft, kühlen Temperaturen und feuchten Bedingungen entgegenwirkst. Falls Du Deine Pflanzen im Strom einer leichten Brise pflanzt, kannst Du dazu beitragen, dass diese Schimmelpilze sich nicht festsetzen. Manche Schimmelpilze können mit Blattsprays behandelt werden, während bei manchen anderen die einzige Möglichkeit, Katastrophen zu vermeiden darin besteht, einen Befall von vornherein zu verhindern.
EIN UNGUTES GEFÜHL? VERSUCH ES MIT GUERILLA-ANBAU
Du traust Dich nicht, Cannabis in Deinem Garten anzubauen, weil es bei Dir vor Ort verboten ist? Oder Du möchtest Deine Angelegenheiten vor anderen generell geheim halten? In diesem Fall solltest Du Guerilla-Anbau ausprobieren. Darunter versteht man das Einpflanzen von Samen bzw. das Ausbringen von Sämlingen an einem abgelegenen Ort in freier Wildbahn. Viele Guerilla-Anbauer ziehen ihre Pflanzen in Wäldern und auf Feldern auf.
Alle Informationen, die wir Dir bisher gegeben haben, gelten auch für diese Art des Anbaus. Du musst lediglich etwas mehr Bedacht auf die Auswahl Deines Standortes verwenden. Ein guter Platz sollte einer starken Lichtexposition ausgesetzt sein und sich in der Nähe einer guten natürlichen Wasserquelle wie einem Bach oder See befinden. Auch muss Dein Standort weit genug entfernt sein, um die Gefahr zu minimieren, dass jemand versehentlich darüber stolpert, aber auch nah genug, damit Du Deine Pflanzen regelmäßig überwachen und pflegen kannst.
Auch die Sortenwahl ist ein wichtiger Faktor. Aufgrund des zunehmenden Wettbewerbs mit anderen Pflanzen und der raueren Bedingungen ist eine robuste Genetik erforderlich. Sorten wie Northern Light, Quick One und Royal Jack Automatic sind Deine besten Freunde, falls Du in einer Region mit ungünstigeren Anbaubedingungen lebst.