Interview mit Sensi Seeds
Wir haben uns mit Ravi getroffen, um mit ihm über Geschichte, Projekte von Sensi Seeds und Anbautipps zu quatschen. Auf CannaConnection erfährst Du mehr!
Wenn es um Cannabissamen geht, ist Sensi Seeds ein berühmtes Unternehmen. Ben Dronkers begann bereits vor über 30 Jahren damit, mit Cannabis-Genetik zu arbeiten und mit seiner Firma Sensi Seeds trägt er dazu bei, dass die besten Pflanzen angebaut werden.
Skunk #1 ist einer der bekannten Sorten, die von Sensi Seeds vor einer langen Zeit auf den Markt gebracht wurde. Auch heutzutage gehören Sensi Seeds zu den ganz Großen im Geschäft. Sensi Seeds steckt auch hinter dem Hasch Marihuana & Hemp Museum in Amsterdam und Barcelona.
Heute spielt der Sohn von Ben Dronkers, Ravi, eine wichtige Rolle bei Sensi Seeds. Wir haben uns mit ihm getroffen, damit er uns etwas über ihre Geschichte sowie die aktuellen Projekte erzählt und uns ein paar Tipps zum Anbau von Cannabis gibt.
Gesprächsprotokoll:
Renzo: Hallo zusammen und Hallo Ravi. Danke, dass Du uns hier an Deinem toll aussehenden Stand auf der Spannabis 2017 begrüßt. Wie geht es Dir?
Ravi: Mir geht es fantastisch! Das hier ist eine großartige Veranstaltung und natürlich freue ich mich auch, euch wiederzusehen. Hier gibt es so viele enthusiastische Menschen und uns allen geht es prima.
Renzo: Wir kennen uns jetzt schon ziemlich lange. Manche könnten behaupten, Sensi Seeds gehöre zum alten Schlag. Genau wie Dein Vater auch leistest Du eine Menge Vorarbeit für andere Menschen in der Industrie.
Vielleicht wissen aber manche Besucher von CannaConnection nicht, für was Sensi Seeds steht. Könntest Du uns einen kleinen Überblick über Sensi Seeds geben? Wo befindet sich euer Hauptquartier, wann hat das alles angefangen und was sind die neuesten Projekte?
Ravi: Sensi Seeds wurde Anfang der 80er Jahre gegründet. Wir entwickelten uns aus der Sensi Seedbank, einer großen Sammlung an europäischer und amerikanischer Genetik. Wir haben sie Anfang 1980 übernommen und sind seitdem stetig gewachsen und haben eine Menge neuer Samen produziert.
Wie Du schon sagtest, gibt es heutzutage ziemlich viele Saatgutbanken. Nichtsdestotrotz zählen wir immer noch zu den größten Firmen auf dem Markt. In diesem Jahr schicken wir außerdem ein paar neue Variationen ins Rennen. Insgesamt sind es 14. Feminisierte autoflowering Versionen und die originalen Sorten von Sensi Seeds wie Hindu Kush, Afghan, Mexican Sativa oder Early Girl.
Renzo: Beschäftigt ihr euch auch gerade mit CBD und medizinischen Sorten?
Ravi: Alle Sorten besitzen medizinische Qualitäten aber ja, wir arbeiten an Sorten mit einem höheren CBD-Gehalt. Wir haben zum Beispiel eine Black Domina mit 11% CBD, was ziemlich hoch ist. Aber die Menschen sollten die Sorten probieren und sich selbst ein Bild davon machen, was für Sie am besten passt.
Ich persönlich würde zum Beispiel keine Sorte mit einem höheren Gehalt an CBD einer Northern Lights #5 Haze vorziehen. Ich denke, man muss sich an die Medikation herantasten und es selbst ausprobieren, wenn man das so sagen kann.
In unserem Angebot haben wir auch CBD-Öle, die sich sehr gut machen. Im Moment verkaufen wir es in ganz Europa und wenn man sich die Kommentare auf unserer Webseite ansieht, dann scheint es die gewünschte Wirkung zu erzielen. Das ist großartig.
Renzo: Du selbst bist auch ein medizinischer Anwender von Cannabis, richtig?
Ravi: Ja, das bin ich. Ich rauche Bedrocam aus der niederländischen Apotheke. Sie wird mithilfe unserer Genetik hergestellt. Dabei handelt es sich um eine Jack Herer der 7. Generation und sie ist ziemlich schnuckelig.
Renzo: Wenn Du Dich zwischen Indica und Sativa entscheiden müsstest, was würdest Du empfehlen?
Ravi: Ich stehe einfach auf Sativa. Ich mag Northern Lights #5 Haze. Das ist eine meiner Lieblingssorten. Ich rauche die Jack Herer, weil ich sie von der Apotheke in den Niederlanden bekomme, aber ich bevorzuge Sativa-Sorten. Das High hält Dich wach und Du kannst Sachen erledigen.
Renzo: Wenn Du Anfängern einen Tipp für den Anbau einer Sorte von Sensi Seeds geben müsstest, was würdest Du empfehlen?
Ravi: Man sollte sich nicht gleich die schwierigste und teuerste Sorte kaufen. Beginne mit einer Sensi Skunk oder einer anderen Skunk-Version und lerne, wie Cannabis angebaut wird. Natürlich kann man die Pflanzen lediglich mit Wasser versorgen aber es dauert eine Weile, bis man herausgefunden hat, wie man solche Sorten anbaut.
Renzo: Autoflowering oder feminisiert?
Ravi: Ich würde sagen regulär.
Renzo: Wäre das für die Anfänger unter den Züchtern nicht ein bisschen zu kompliziert?
Ravi: Stimmt, aber das Problem bei autoflowering Sorten sind die kleinen Pflanzen. Zum Glück gibt es andere Saatgutbanken, die Pflanzen entwickeln, die ein bisschen größer werden. Was feminisierte Samen angeht, finde ich, das widerspricht der Natur.
Man kann an der Natur nicht einfach so herumspielen. Wenn Du also eine anständige Sorte willst, würde ich auf reguläre Samen zurückgreifen. Treffe eine Auswahl und spar Dir die Beschneidung.
Renzo: Aus diesem Grund habt ihr euch auch dazu entschieden, auch weiterhin reguläre Samen anzubieten, oder?
Ravi: Ganz genau.
Renzo: Damit zählt ihr zu den wenigen Saatgutbanken, die das machen.
Ravi: Das stimmt, aber in den USA herrscht eine große Nachfrage nach regulären Sorten, da wir alle mit derselben Genetik arbeiten.
Renzo: Denkst Du, das motiviert Züchter dazu, mehr an der Genetik herumzuspielen?
Ravi: Ja. In Kalifornien findet man ein paar wundervolle Sorten. Es gibt ein paar wirklich köstliche Geschmacksrichtungen und wirklich neues Zeug dort.
Renzo: Gibt es neben den neuen Sorten, die auf eurer Webseite veröffentlicht werden, noch andere Pläne für die Zukunft?
Ravi: Wir würden gerne in die USA expandieren, da dort der Markt unheimlich groß ist. Aber jetzt mit Präsident Trump sieht es nicht aus, als ob Cannabis komplett legalisiert wird. Also warten wir ab, wie sich die politische Landschaft entwickelt.
Auch in den Niederlanden und in ganz Europa kann man eine Veränderung beobachten. In Israel wurde Cannabis kürzlich auch legalisiert. Die Zukunft sieht also gar nicht so schlecht aus, aber der Krieg ist noch nicht vorbei.
Renzo: Ihr habt außerdem das Hash, Marihuana & Hemp Museum ins Leben gerufen, das es jetzt schon an zwei Standorten gibt, oder? Es ist wirklich toll und in Amsterdam und Barcelona ist es ein großer Touristenmagnet! Wie läuft es mit diesem Projekt?
Ravi: Wenn mich nicht alles täuscht, eröffneten wir das Museum in Amsterdam im Jahr 1985 und es läuft super. Vor fünf Jahren haben wir hier in Barcelona ein weiteres Museum eröffnet und neben der Sammlung des Museums ist das Gebäude, in dem es sich befindet, wirklich großartig. Wenn ihr also in Barcelona seid und auf solche Sachen steht, lohnt sich der Besuch sogar nur wegen des Gebäudes.
Renzo: Natürlich darf ein Besuch bei einem Trip nach Amsterdam auch nicht fehlen. Ok, bevor ich unseren Zuschauern eure Webseite empfehle, hast Du ja vielleicht noch eine Nachricht für alle Besucher von CannaConnection?
Ravi: Teilt Informationen! Das sollten wir machen. Zusammen können wir diese Bewegung größer machen und nur zusammen lässt sich die Legalisierung erreichen.
Renzo: Ich danke Dir für Deine Zeit Ravi! Weiter so!