Ist Cannabis für Haustiere unbedenklich?


Ist Cannabis für Haustiere unbedenklich?
Max Sargent

Auch wenn viele Menschen die Wirkung von Cannabis genießen, kann THC für Tiere schädlich sein. Es gibt jedoch immer mehr Belege, dass CBD und Hanföl einige positive Auswirkungen haben könnten. Mach Dich mit den Arten von für Haustiere potenziell geeigneten Cannabisprodukten vertraut und erfahre, was Du tun kannst, wenn Dein Tier THC konsumiert hat.

Während die Cannabisrevolution für Menschen in vollem Gange ist, bleibt die Frage, wie sicher Cannabis für unsere pelzigen Freunde ist. Es gibt ein wachsendes Segment der Cannabisbranche, das jetzt in der Tat auf diesen Markt abzielt.

Doch nur wenige ausgewählte Cannabismoleküle gelten als unbedenklich für Hunde und Katzen, also ist es wichtig, dass verantwortungsbewusste Haustierbesitzer die richtigen Produkte wählen. Auch wenn Tieren manchmal Produkte mit CBD und anderen nicht-psychotropen Cannabinoiden verabreicht und in manchen Fällen sogar von Tierärzten empfohlen werden, stellen Produkte mit THC ein beträchtliches Risiko dar und sind, wenn überhaupt, nur selten für Katzen und Hunde geeignet.

Kann Cannabis Dein Haustier töten?

THC enthaltendes Cannabis kann sich extrem negativ auf Hunde und Katzen auswirken. Dies trifft zu, egal, ob sie Passivrauch inhaliert oder ein mit Cannabis versetztes Leckerli gefressen haben. Die Droge gelangt in den Körper und bindet an spezifische Rezeptoren, was die normale Neurotransmitterfunktion verändert.

Katzen zeigen in der Regel, dass sie "stoned" sind, indem sie super lautstark und hyperaktiv sind – ähnlich, wie wenn sie auf Katzenminze sind. Obwohl Katzenminze angesichts ihrer einzigartigen Wechselwirkung mit dem Katzenkörper als für Katzen geeignet gilt, kann man dies von Weed nicht gerade behaupten. In höheren Dosen könnten Katzen geifern, sich erbrechen oder in ganz schweren Fällen sogar zittern.

Hunde reagieren allerdings in keiner Dosis gut auf THC und ein versehentlicher Konsum kann sowohl für Dich als auch Deinen Hundefreund ein traumatisierender Vorfall sein.

Ebenso wie beim Menschen ist eine tödliche orale Dosis THC für Haustiere hoch – doch nach der Einnahme von hochkonzentrierten THC-Edibles, darunter medizinisches Cannabis, sind Todesfälle aufgetreten. Tatsächlich waren Tier- und Haustiertode bis zur Entwicklung von hochpotenten Cannabiskonzentraten sehr selten.

Doch auch Haustiere können stark berauscht werden, was zu schweren Gesundheitsproblemen führen kann.

Generell ist die beste Regel, um Dein Haustier zu schützen: Erlaube ihm nicht, irgendwelche Cannabisprodukte für Menschen zu fressen oder anderweitig zu konsumieren, insbesondere Produkte, die THC enthalten. Wenn Du Dein Haustier an Cannabinoide heranführen willst, solltest Du dies unter Aufsicht eines Tierarztes tun und Deinem tierischen Begleiter ausschließlich speziell entwickelte Tierprodukte geben, die entweder gar kein oder vernachlässigbare Werte von THC enthalten.

Wie kann sich ein Haustier mit Cannabis berauschen?

Ist cannabis für haustiere unbedenklich?

Die Antwort auf diese Frage ist einfach. Haustiere werden von THC berauscht – entweder durch Passivrauchen oder noch häufiger durch die Einnahme von Edibles, die THC-Extrakt enthalten. CBD ist eine andere Geschichte, aber es ist trotzdem das Beste, sehr vorsichtig zu sein.

Hunde haben viel mehr Cannabinoid-Rezeptoren als Menschen und verstoffwechseln Cannabinoide anders. Im Gegenzug erzeugt dies insbesondere auf den Körper von Hunden einen viel umfassenderen und unerwünschten Einfluss.

Deshalb ist es entscheidend, sich der potenziellen Auswirkung einer THC-Vergiftung auf sein Haustier bewusst zu sein – und Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um es zu schützen.

Katzen mögen sich anders verhalten, doch auch für sie ist es nicht ratsam, sie an THC heranzuführen. Wenn Du Deiner Katze ein wenig "Durchdrehkraut" geben willst, bleibe bei der guten alten Katzenminze. Falls Du daran interessiert bist, Deiner Katze aus einem bestimmten Grund CBD zu geben, sprich genau wie bei Hunden zuerst mit Deinem Tierarzt und verwende ein für Haustiere geeignetes Produkt.

Cannabis-Passivrauch

Theoretisch können Haustiere von THC-Dämpfen high werden, doch dies kommt nur sehr selten vor. Tatsächlich ist ein berauschtes Tier in den meisten Fällen die Folge davon, dass es THC-Edibles gefressen hat. Die Inhalation von Cannabis-Passivrauch macht Haustiere weit weniger wahrscheinlich high, tritt am wahrscheinlichsten aber unter ungelüfteten und beengten Bedingungen auf.

Gleichwohl ist es nicht ratsam, sie (irgendeiner Art von) Rauch auszusetzen. Haustiere haben sehr empfindliche Atmungssysteme. Jegliche Art von Rauch kann ihre Lunge reizen, was zu Husten oder zur Verschlimmerung von bestehenden Erkrankungen wie Asthma führt.

Edibles oder Buds fressen

Im Gegensatz zu Menschen können Haustiere durch die Einnahme von rohen (alias undecarboxylierten) Buds der Cannabispflanze vergiftet werden. In diesen Fällen neigen die Symptome dazu, relativ mild zu sein, was aber von mehreren Faktoren abhängt. Falls sie zufällig ein Edible mit THC-Konzentrat fressen, wird das Ausmaß dieser Wirkung jedoch wahrscheinlich viel größer sein.

Die größten Rollen bei der Reaktion von Tieren auf THC spielen insbesondere die Größe des Haustiers und die eingenommene Menge.

Wenn Du vermutest, dass Deine Katze oder Dein Hund Cannabis gefressen hat, suche mit ihr/ihm sofort einen Tierarzt auf. Sobald Du dort bist, könnte der Tierarzt Erbrechen herbeiführen oder den Magen des Tieres auspumpen. In vielen Fällen von THC-Vergiftung hilft dies jedoch nicht, da die Cannabinoide bereits vom Körper des Haustieres absorbiert wurden.

Haustiere könnten auch Aktivkohle erhalten (als Flüssigkeit). Diese wird dabei helfen, alle Reste im Magen und Darm zu neutralisieren. Manche Tierärzte könnten einen Einlauf anwenden, um die THC-Aufnahme im Magen-Darm-Trakt zu reduzieren. Wenn sich Dein Hund von einer Cannabisvergiftung erholt, ist zudem zwingend unterstützende Pflege notwendig.

Bislang ist die allgemeine Meinung von Tierärzten, dass Cannabis für Haustiere gefährlich ist, und die insbesondere für Hunde. Wenn Du Gras konsumierst, solltest Du Haustiere wie Kinder behandeln und Deinen Vorrat außerhalb ihrer Reichweite in einem kinder- und haustiersicheren Behälter aufbewahren.

Was ist mit Hanfprodukten?

Was ist mit Hanfprodukten

Wenn es um die Auswirkungen auf Hunde und Katzen geht, ist die Hanfpflanze eine andere Geschichte. In der Tat wollen Forscher untersuchen, ob Hanf- und CBD-Öl für Haustiere nützlich sein können. Hanfsamenöl ist einfach ein nährstoffreiches Öl, das aus den Samen der Hanfpflanze extrahiert wird und tatsächlich keine aktiven Cannabinoide enthält. CBD-Öl hingegen wird meistens aus Hanfblüten und -blättern extrahiert. Dieses Cannabinoid ist mittlerweile in einer breiten Palette von Wellness-Produkten enthalten, die auf Haustiere ausgerichtet sind. Das bedeutet jedoch nicht, dass CBD dazu geeignet ist, es ohne Anleitung Deiner Katze oder Deinem Hund zu verabreichen.

Die Realität sieht so aus, dass dieses gesamte Gebiet eingehender erforscht werden muss.

Gleichwohl schlagen alternative und holistische Tierärzte immer häufiger vor, dass speziell für Tiere entwickelte CBD-Produkte eine brauchbare natürliche Alternative darstellen könnten – genau wie für Menschen. Dies umfasst sowohl einnehmbare als auch topische Behandlungen.

Wie man weiß, ob sein Hund oder seine Katze von Cannabis berauscht ist

Tiere zeigen viele der gleichen Anzeichen wie Menschen, wenn sie von THC berauscht werden. Sie können unkoordiniert werden oder wackelig auf den Beinen sein, sie können desorientiert und sehr lautstark scheinen. Ihre Pupillen werden sich weiten, was ihnen ein wild dreinblickendes Aussehen verleiht, und sie könnten geifern, sich erbrechen oder Harninkontinenz entwickeln. In den schlimmsten Fällen könnten sie Krämpfe erleben und ins Koma fallen.

Die Diagnose in der Tierarztpraxis wird auf einer genauen Geschichte (die Du gestehen solltest) und klinischen Anzeichen basieren. Diese sind unter anderem eine erhöhte oder niedrige Herzfrequenz sowie erhöhter oder niedriger Blutdruck. Auch die Atmung kann erheblich verlangsamt sein. Diese Nebenwirkungen halten in der Regel nicht lange an, können aber gefährlich sein. Sie werden Dein Haustier sicherlich elend fühlen lassen.

Was man tun kann, wenn sein Haustier Kontakt mit Cannabis hatte

Edibles oder buds fressen

Wenn Du vermutest, dass Dein Haustier THC konsumiert hat, gibt es mehrere Maßnahmen, die Du sofort ergreifen kannst.

Die ist, entweder Deinen Tierarzt oder einen Giftnotruf für Tiere anzurufen. In den USA und Kanada gibt es Giftnotrufe für Haustiere mit ausgebildetem Personal, das speziell bei der versehentlichen Einnahme von Cannabinoiden beraten kann. Außerhalb von Nordamerika ist das Beste, was Du tun kannst, Deinen Tierarzt anzurufen oder außerhalb seiner Sprechstunden dessen Notruf.

Cannabiskonsum kann für Tiere tödlich sein; insbesondere, wenn man die anderen Zutaten in bestimmten Edibles bedenkt. Cannabisschokoladen oder -Brownies sind für Hunde zum Beispiel doppelt gefährlich. Auch Süßigkeiten mit THC und dem Süßstoff Xylit bedeuten gleich doppelten Ärger für Haustiere, die sie konsumieren.

Wie bereits erwähnt, werden Tierärzte die Vergiftung mit einer oder eher einer Vielzahl von Methoden behandeln, die vom Auspumpen des Magens bis hin zur Verabreichung intravenöser Flüssigkeiten reichen.

Wie man die Risiken von Cannabis für Haustiere minimiert

Wie man die Risiken von Cannabis für Haustiere minimiert

Der gesunde Menschenverstand gibt mehrere Methoden vor, wie man seinen Vorrat vor seinem Haustier sichert. Schließlich wird es für Euch beide unangenehm sein, wenn Dein Haustier Cannabis oder Cannabisleckerli frisst – nicht nur wegen der Sorge und teuren Tierarztrechnungen, sondern auch wegen des Verlusts Deines Weeds.

Die beste Möglichkeit, diese Art von Unfall zu verhindern, ist Tiere im Bezug zu Cannabis wie Kinder zu behandeln. Verwahre Deinen Weed-Vorrat sicher in einem verschlossenen Behälter (was sowieso die beste Methode ist, um die Qualität zu erhalten). Bewahre diesen Behälter an einem Ort auf, an den ein Haustier nicht herankommen kann. Dies ist insbesondere in Hunde- und Katzenhaushalten äußerst wichtig.

Katzen im Speziellen werden vom Geruch von Cannabis angezogen (der für sie wie Katzenminze riecht). Sie werden nicht nur danach suchen, sondern auch Behälter zu Boden werfen, um an den Inhalt zu kommen. Falls Du ein spezielles Schubfach oder einen gesicherten Raum für Deinen Vorrat hast, stellt dies die sicherste Strategie dar.

Abgesehen von der Aufbewahrung ist es außerdem das Beste, Cannabis nicht in der Nähe Deiner Haustiere zu konsumieren. Für Tiere ist diese süße oder wohlschmeckende Leckerei für sich allein schon sehr verlockend. Wenn Du rauchst, solltest Du zumindest gut lüften und ein Fenster öffnen, damit das Tier möglichst wenig Rauch ausgesetzt wird.

Falls Du zu Hause Deine eigenen Cannabispflanzen anbaust, solltest Du Deine Exemplare in einem Bereich unterbringen, in den Deine Katze oder Dein Hund nicht hineingelangen kann. Dies wird Euch beiden einiges an Kummer ersparen.

Alles in allem können Haustierhalter die Cannabispflanze ruhig genießen, solange sie ein paar notwendige Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um die Gesundheit und Sicherheit ihrer geliebten Tierfreunde aufrechtzuerhalten.

Max Sargent
Max Sargent

Max schreibt mittlerweile seit mehreren Jahren über Cannabis und Psychedelika. Mit der starken Überzeugung, dass eine offene, ehrliche Einstellung gegenüber Drogen und Drogenpolitik das Leben vieler Menschen verbessern kann, ist er bemüht, aufschlussreiche und informierte Meinungen zu dem Thema zu bieten.