Zu wissen, wann Deine Cannabispflanze ihre Blütephase eingeleitet hat, ist wichtig. Musst Du jedoch die Tage zählen? Hier werfen wir einen Blick auf zwei Zeitpunkte, von denen aus Du mit dem Zählen der Tage der Cannabisblüte beginnen kannst, und wir gehen der Frage nach, wie wichtig das überhaupt ist.
Inhaltsverzeichnis:
- Die Bedeutung von Licht für Cannabis während der Blütephase
- Wie wechselt man bei Cannabispflanzen von der Wachstumsphase in die Blütephase?
- Wann beginnt man, die Tage der Blütephase von Cannabis zu zählen?
- Wann beginnt man mit dem Zählen der Blütephase bei autoflowering Pflanzen?
- Ist das Datum des Beginns der Blütephase wichtig?
Wenn man Cannabis anbaut, ist der Beginn der Blütephase ein besonders aufregender Moment. Aber wann genau ist dieser Zeitpunkt? Wann genau man damit beginnt, die Tage der Blütephase von Cannabis zu zählen, ist ein Thema, über das man diskutieren kann. Wir sehen uns hier zwei verschiedene Zeitpunkte an, an denen Du mit dem Zählen beginnen kannst, und wir stellen die Frage, ob es überhaupt so wichtig ist, es richtig zu machen.
Die Bedeutung von Licht für Cannabis während der Blütephase
Es dürfte Dich kaum überraschen, dass Licht für den Cannabisanbau entscheidend ist. Als Pflanze betreibt Cannabis Photosynthese, was bedeutet, dass es das Licht nutzt, um verschiedene Verbindungen zu verstoffwechseln und schließlich Energie für sich selbst zu erzeugen. Chlorophyll – das für die grüne Färbung einer Pflanze verantwortliche Molekül – ist für die Katalyse dieser Reaktion mit Licht zuständig.
Da Pflanzen Licht für die Energieproduktion benötigen, scheint es naheliegend, dass sie umso größer werden können, je mehr Licht sie bekommen. In gewissem Maße ist das auch richtig. Bei Cannabis bedeutet starkes Licht ein hoher Ertrag voller dichter, potenter Buds. Natürlich gibt es so etwas wie ein Zuviel, aber im Allgemeinen ist starkes Licht gut.
Lichtplan
Photoperiodische Pflanzen kann man jedoch nicht einfach kontinuierlich der gleichen Beleuchtungsdauer aussetzen. Falls Du das tust, werden sie nie anfangen, Blüten zu bilden.
Was den Lichtplan angeht, haben Cannabispflanzen zwei wichtige Phasen: Wachstum und Blüte. Bei der Wachstumsphase (vegetative Phase) absolviert die Pflanze den Großteil ihres seitlichen und Höhenwachstums; sie entwickelt sich von einem Sämling zu einer großen Pflanze mit vielen Blättern. Danach leitet sie die Blütephase ein, in der sie ihre Energie in die Blütenproduktion steckt – mit dem finalen Ziel der Reproduktion.
Einige Cannabispflanzen sind als "photoperiodisch" bekannt, was bedeutet, dass sie auf externe Lichtreize reagieren, um ihren Lebenszyklus zu durchlaufen. Um ohne Probleme zu wachsen, benötigen sie mindestens 14 Stunden Licht und 10 Stunden Dunkelheit täglich, obwohl sich die meisten Indoor-Grower für einen 18/6-Plan entscheiden, um die Produktivität zu maximieren. Um die Blütephase einzuleiten, muss das Licht indoor auf 12/12 reduziert werden. Im Freien geschieht dies auf natürliche Weise beim Übergang vom Sommer in den Herbst.
Hinweis: Autoflowering Cannabispflanzen bilden die Ausnahme von der Regel und benötigen keinen strikten Lichtplan. Mehr dazu in Kürze.
Wie wechselt man bei Cannabispflanzen von der Wachstumsphase in die Blütephase?
Indoor können sich Cannabis-Grower entscheiden, wann sie auf einen 12/12-Lichtzyklus umstellen, um dafür zu sorgen, dass die Pflanze in die Blütephase wechselt. Bei der Entscheidung, wann dies der Fall ist, gibt es einige Faktoren zu berücksichtigen.
Normalerweise lassen Grower ihre Pflanzen rund 60 Tage lang wachsen, bevor sie die Blütephase einleiten. Dies gibt den Pflanzen Zeit, um ausreichend an Größe zuzulegen, ohne zu groß zu werden. Theoretisch könnte man, wenn man ausreichend Platz und genügend starke Lampen hätte, eine Pflanze immer weiter wachsen und sie sehr groß werden lassen, was zu einem sehr hohen Gesamtertrag (pro Pflanze) führen würde.
Im Allgemeinen ist es jedoch besser, mehr und kleinere Pflanzen anzubauen, da man so einen besseren Ertrag pro Quadratmeter erhält.
Weitere Dinge, die zu berücksichtigen sind:
- Höhe: Du möchtest nicht, dass Deine Pflanzen zu groß für Deinen Anbauplatz werden.
- Genetik: Im Allgemeinen dehnen sich Indicas während der Blütephase weniger aus als Sativas, was Du berücksichtigen solltest.
- Klone oder Samen: Klone wachsen sehr schnell und können jederzeit in die Blüte geschickt werden. Sie brauchen jedoch ein adäquates Wurzelsystem, um dies erfolgreich zu schaffen. Sämlinge müssen hingegen mindestens drei Wochen lang wachsen, bevor sie blühen können.
- Trainingstechniken: Die Anwendung von Techniken, die die Pflanzen beschädigen können (aka High-Stress-Training), bedeutet, dass die Pflanzen eine längere Wachstumsphase benötigen, um sich zu erholen (das ist der Grund, warum das Trainieren von Autoflowers gefährlich sein kann).
Die Vorblüte von Cannabis
Sobald Du Deine Pflanzen in die Blüte schickst, lassen sie die Wachstumsphase hinter sich und treten in die Vorblütephase ein. In dieser kurzen Phase beginnen sie mit der Entwicklung der ersten Stempel. Die Pflanzen können währenddessen noch ziemlich stark wachsen.
Es gibt einige Diskussionen darüber, ob es sich hierbei um eine eigene Phase oder nur um den frühen Teil der Blütephase handelt.
Wie lange dauert die Blütephase von Cannabis?
Dies hängt von einigen Faktoren ab. Am wichtigsten ist die Genetik. Verschiedene Sorten haben unterschiedliche vorbestimmte Blütephasen. Einige super schnelle Indicas können binnen 50 Tagen ihre Reife erlangen, während manche Sativas rund 100 Tage brauchen können. Im Durchschnitt sind 60 bis 70 Tage für die meisten Sorten wahrscheinlich ein guter Wert.
Allerdings ist es wichtig, die Besonderheiten der von Dir gewählten Sorte zu kennen, insbesondere wenn Du im Freien anbaust. Eine Sorte, die bis Ende Oktober blüht, eignet sich in einem kalten Land nicht gut.
Wann beginnt man, die Tage der Blütephase von Cannabis zu zählen?
Die Cannabis-Community hat sich in dieser Frage noch nicht entschieden. Generell gibt es zwei verschiedene Zeitpunkte, von denen aus die Grower mit dem Zählen der Tage der Blütephase beginnen.
Zählen ab dem Tag, an dem man auf 12/12 umstellt
Viele Anbauer beginnen mit dem Zählen ab dem Tag, an dem sie ihre Beleuchtung auf einen 12/12-Plan umstellen. Schließlich ist das der Punkt, an dem die Pflanze das Signal für den Beginn der Blüte erhält, was einem naheligenden Ausgangspunkt entspricht.
Das Problem bei dieser Methode ist, dass die Pflanze – zumindest äußerlich – nicht sofort zu blühen scheint. Ob es eine Verzögerung zwischen dem Lichtwechsel und der Blüte gibt, oder ob einfach einige interne Veränderungen zuerst auftreten, ist umstritten. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass es einen kurzen Zeitraum gibt, in dem die Pflanze nicht zu blühen scheint, nachdem Du den Lichtplan umgestellt hast.
Zählen ab dem Tag, an dem die ersten Blütenstempel erscheinen
Eine andere Methode besteht darin, auf das Erscheinen der ersten Blütenstempel zu warten. Stempel sind die kleinen weißen Härchen, die an den Nodien der Pflanze (die Knotenpunkte, wo die Zweige auf den Stamm treffen) zu wachsen beginnen, später die Buds bedecken und sich rot/orange färben.
Die Stempel markieren den Beginn der Blütenstände und sind das entscheidende Zeichen dafür, dass eine Pflanze die Blütephase eingeleitet hat. Wenn Du Dich also an der Pflanze selbst und nicht an der Umgebung orientieren möchtest, ist dies die beste Methode. Sobald die Blütenstempel erscheinen, besteht kein Zweifel mehr daran, dass die Blüte begonnen hat.
Wann beginnt man mit dem Zählen der Blütephase bei autoflowering Pflanzen?
Was ist also mit Autoflowers? Diese Sorten benötigen keinen bestimmten Lichtplan, um von der Wachstums- zur Blütephase zu wechseln. Tatsächlich können sie unter konstant gleichem Licht blühen. Daher kannst Du sie weder zur Blüte zwingen, noch kannst Du mit dem Zählen der Tage der Blütephase beginnen, indem Du einfach den Lichtplan änderst.
Die einzige Möglichkeit, die Du bei Autoflowers hast, besteht also darin, auf die ersten Blütenstempel zu warten. Dann kannst Du Dir sicher sein, dass die Blüten auf dem Weg sind.
Ist das Datum des Beginns der Blütephase wichtig?
Obwohl es eine gute Idee ist, zu wissen, wie lange Deine Pflanze geblüht hat, ist es nicht das wichtigste Teil des Puzzles. Die Entscheidung, wann geerntet werden soll, sollte nicht davon abhängen, ob Deine Pflanze ihre angegebene Blütedauer absolviert hat, da dies bestenfalls eine Schätzung ist.
Deine Pflanze wird Dir mehrere Zeichen geben, um Dich wissen zu lassen, dass sie ihre volle Reife und den maximalen THC-Gehalt erreicht hat – und erntereif ist!
Die beste Vorgehensweise ist ein Blick auf die Trichome mit Hilfe eines Taschenmikroskops. Sobald 70% milchig-weiß, 15% transparent und 15% bernsteinfarben sind, hast Du den maximalen THC-Gehalt erreicht. Zu viele durchsichtige Trichome bedeuten, dass die Pflanze noch nicht reif ist; zu viele bernsteinfarbene Trichome bedeuten, dass das THC langsam abgebaut wird. Eine weitere gute Möglichkeit, den Erntezeitpunkt festzulegen, ist, sobald etwa 90% der Stempel der Buds rot/braun geworden sind. Dies ist jedoch weit weniger genau als die Überprüfung der Trichome.
Schließlich sollten die Trichome und nicht die Blütedauer den Ausschlag geben, wenn es darum geht, zu wissen, ob eine Pflanze ihre Blütephase abgeschlossen hat.
