Was ist feminisiertes Cannabis?
In der Cannabiswelt wird viel mit Fachausdrücken um sich geworfen, was ziemlich verwirrend sein kann. "Feminisiert" ist einer der gebräuchlichsten und wichtigsten Begriffe, den man kennen sollte. Die Erschaffung ausschließlich weiblicher Samen hat den Cannabisanbau für immer verändert, weshalb sie für Anbauanfänger ein Muss sind! Erfahre hier mehr.
Inhaltsverzeichnis:
Cannabis anzubauen, ist ein sehr bereichernder Vorgang. Falls jedoch die Hälfte Deiner Pflanzen sich als männlich herausstellt, Deine weiblichen Pflanzen bestäubt und Deine Ernte ruiniert, kann der Anbau unglaublich frustrierend werden. Wie kann man also eine großartige Ernte von unbestäubten Buds sicherstellen? Durch die Verwendung feminisierter Samen!
Lange vorbei sind die Tage, als man Samen in seinen Blüten akzeptieren oder jede Pflanze penibel im Auge behalten musste, bereit, die männlichen Pflanzen auszusortieren, sobald ihre ersten Pollensäcke erscheinen. Lies weiter, um zu verstehen, warum feminisierte Samen so beliebt sind und wie sie erzeugt werden.
Was sind feminisierte Cannabissamen?
Wie der Name impliziert, sind feminisierte Cannabissamen Samen, die verändert wurden, um (nahezu) ausschließlich weibliche Pflanzen zu garantieren. Nur etwa 1 von 1 000 feminisierten Samen wird eine männliche Pflanze hervorbringen. Warum aber sollte man feminisierte Samen wollen, fragst Du? Weil nur die weibliche Pflanze die THC- und CBD-reichen Blüten produziert, die wir kennen und lieben.
Männliche Cannabispflanzen hingegen produzieren Pollensäcke, die selbst nicht viele Cannabinoide enthalten und den Ertrag von weiblichen Pflanzen reduzieren können, wenn sie diese bestäuben. Eine bestäubte weibliche Pflanze wird ihre Energie auf die Bildung von Samen und nicht auf die Entwicklung von geilen Buds konzentrieren. Feminisierte Cannabispflanzen hingegen werden jedoch gar keine Samen hervorbringen (außer sie werden vom Grower absichtlich bestäubt).
Reguläre Samen, die mit mehr oder weniger gleicher Wahrscheinlichkeit männliche oder weibliche Cannabispflanzen produzieren, sind sinnvoll für jene Grower, die ihre eigenen Sorten züchten wollen. Für den Durchschnitts-Grower ist die Bestäubungsgefahr jedoch eher hinderlich.
Feminisierte Cannabissamen können photoperiodisch oder selbstblühend sein. Auch reguläre Cannabissamen können photoperiodisch oder selbstblühend sein. Der Unterschied liegt im Geschlecht der Pflanze, nicht in ihrer Reaktion auf den Lichtzyklus.
Können feminisierte Samen hermaphroditisch werden?
Ja, das können sie. Allerdings werden weibliche Pflanzen wohl kaum zu Hermaphroditen, außer sie werden Stress ausgesetzt. Hermaphroditismus bei Cannabis ist eine unglaubliche Anpassung, bei der die Pflanzen als Reaktion auf Stress oder unwirtliche Umgebungen sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsorgane entwickeln, damit sie sich selbst bestäuben und so die Spezies erhalten können.
Warum sollte man feminisierte Cannabissamen anbauen?
Sofern Du nicht beabsichtigst, Deine eigenen Cannabissorten zu züchten, sind feminisierte Samen definitiv die richtige Wahl. Für Anbauneulinge sind sie sogar ein absolutes Muss.
Die Verwendung von feminisierten anstelle von regulären Samen hat zwei Hauptvorteile.
Keine Bestäubungsgefahr
Wie bereits erwähnt, werden bestäubte weibliche Pflanzen einen deutlich kleineren und weniger potenten Ertrag als unbestäubte Weibchen produzieren. Der Grund dafür, dass die Blüten von unbestäubten Pflanzen weiter anschwellen, liegt darin, dass die Wahrscheinlichkeit, von vorbeiziehendem Pollen bestäubt zu werden, bei einer größeren Blütenoberfläche höher ist.
Die kleinen orangen Härchen, die die Blüten bedecken, sind eigentlich die weiblichen Geschlechtsorgane. Blütenstempel oder Narben genannt, fangen sie den Pollen von männlichen Pflanzen ein.
Wurde sie bestäubt, muss eine weibliche Pflanze nicht länger Blüten bilden und wird ihre Energie sowie Ressourcen stattdessen auf die Entwicklung von Samen konzentrieren, um die nächste Generation von Cannabispflanzen hervorzubringen.
Ist das nicht wundervoll? Ja. Aber nicht, wenn Du eine Rekordernte von hochwertigen Blüten willst.
Eine ganze Ernte von THC-reichen Buds!
Wenn Du mit regulären Samen anbaust, wird sich die Hälfte aller Wahrscheinlichkeit nach als männlich herausstellen. Das bedroht nicht nur den Ertrag Deiner weiblichen Pflanzen, denn männliche Pflanzen sind für unsere Zwecke im Grunde nutzlos. Wenn Du also beabsichtigst, 10 Cannabispflanzen anzubauen, aber nur 5 von ihnen weiblich sind, hast Du letztendlich Samen, Zeit und Ressourcen verschwendet.
Baust Du besagte 10 Pflanzen hingegen mit feminisierten Samen an, wirst Du am Ende tatsächlich 10 Weibchen haben.
Wie werden feminisierte Samen erzeugt?
Welche dunklen Künste wenden Züchter an, um sicherzustellen, dass die Samen feminisiert sind? Es gibt zwei Techniken, die eingesetzt werden: Eine nutzt ionisiertes kolloidales Silber, während die andere als "Rodelization" bekannt ist. Auch wenn sie für Anfänger nicht zu empfehlen sind, können diese Methoden eigentlich auch in jedem Eigenanbauprojekt ausgeführt werden.
Kolloidales Silber
Die Nutzung von kolloidalem Silber ist ein faszinierendes Verfahren. Für diese Methode werden häufig Klone verwendet; dies ist allerdings nicht notwendig.
Um den Vorgang der Feminisierung durchzuführen, wird bei einer weiblichen Pflanze 18–20 Tage hintereinander ein Blattspray mit 20 Teilen pro Million oder mehr kolloidalem Silber angewandt. Die Silberion-Lösung hemmt die Ethen-Produktion, die erforderlich ist, damit Pflanzen Blüten entwickeln. Da sie keine Blüten produzieren können, bilden diese weiblichen Pflanzen männliche Pollensäcke. Und da die Weibchen männliche Chromosomen haben, ist der produzierte Pollen zu 100% feminisiert.
Rodelization
Rodelization ist eine natürliche, chemiefreie Methode zur Erzeugung von feminisierten Samen; sie ist allerdings viel weniger effektiv als kolloidales Silber.
Diese Methode macht weibliche Pflanzen absichtlich zu Hermaphroditen, die sich selbst bestäuben. Manchmal werden sie wie bei kolloidalem Silber vollständig feminisierte Samen hervorbringen.
Diese Methode hat jedoch zwei entscheidende Nachteile. Pollen von Hermaphroditen ist weniger potent, folglich kann es passieren, dass die Bestäubung weniger erfolgreich ist. Darüber hinaus werden die produzierten Samen im Vergleich zu normalen Cannabissamen mit höherer Wahrscheinlichkeit selbst zu Hermaphroditen.
Außerdem kann die Züchtung einer Generation hermaphroditischer Pflanzen nach der anderen schlechte genetische Merkmale verfestigen. Die Pflanze betreibt sozusagen buchstäblich Inzucht mit sich selbst.
Die Top 3 der feminisierten Cannabissorten für Anfänger
Die meisten Sorten sind als feminisierte Samen erhältlich, weshalb Du aus tausenden Angeboten wählen kannst. Sowohl für Anfänger als auch fortgeschrittene Grower kann dies jedoch genauso abschreckend wie aufregend sein. Deshalb stellen wir hier drei herausragende feminisierte Sorten vor, mit denen Du einsteigen kannst.
Sherbet Queen
Sherbet Queen ist ein Hybride aus Pink Panties und Sunset Sherbet. Als wunderbare Pflanze mit einem hohen THC-Wert und dazu passenden großartigen Effekten schmeckt sie auch unglaublich gut. Die Aromen sind säuerlich, fruchtig und überaus köstlich. Der Duft wird wahrscheinlich meilenweit entfernte, enthusiasmierte Stoner anlocken; bereite Dich also darauf vor, mit ihnen zu teilen!
Dank 85% Indica- und 15% Sativa-Genen kannst Du von dieser Pflanze ein heftiges, entspannendes Stoned erwarten. Gleichwohl steuert der kleine Sativa-Anteil ein berauschendes, zerebrales High bei, das das tiefe Körper-Stoned ein wenig interessanter gestaltet. Taste Dich vorsichtig an Sherbet Queen heran, da sie mit ihren 24% THC bis auf die abgebrühtesten Stoner jeden umhauen kann.
Bezüglich ihres Ertrags kannst Du beim Indoor-Anbau eine maximale Ausbeute von 450–525g/m² erzielen. Im Freien sind erstaunliche 500g/Pflanze möglich! In der Growbox sollte die Blütephase kurze 7–9 Wochen dauern, während sie unter freiem Himmel irgendwann im Oktober beendet sein wird.
Purple Queen
Dies ist genau die richtige Sorte für Liebhaber von Kush-Sorten und violetten Buds! Purple Queen ist eine reine, aus Kush-Genetik gezüchtete Indica-Sorte, die köstliche violett-pinke Blüten hervorbringen wird – ein Fest für Augen und Geist.
Mit ihrem klassischen Stoned bringt Purple Queen Dich an einen Ort der Ganzkörperentspannung. Mehr noch: Kush-Sorten sind auch berühmt für ihre ausgiebige Harzproduktion, weshalb Du mit Purple Queen eine perfekten Kandidatin für Hasch und Konzentrate an die Hand bekommst.
Nach 8 Wochen Indoor-Blütezeit oder Ende September im Freien kannst Du eine mächtige Ausbeute von 450–500g/m² beziehungsweise 700g/Pflanze erwarten. Dank der kurzen Blütezeit können Grower selbst in kühleren Klimata eine stolze Ernte erzielen, ohne Starkregen und die darauffolgende Blütenfäule fürchten zu müssen.
Solltest Du es auf ein zerebrales High abgesehen haben, ist Purple Queen vielleicht nicht die richtige Sorte für Dich. Willst Du hingegen ein tiefes, umfassendes Stoned, das einen verträumten, hungrigen Zustand anregt, solltest Du sofort zuschlagen.
LSD
Eine Cannabispflanze LSD zu nennen, sorgt dafür, dass sie große Erwartungen zu erfüllen hat. Glücklicherweise wird LSD diese Hoffnungen nicht enttäuschen. Die aus Original Skunk #1 und einer echten afghanischen Indica gezüchtete Indica-Sorte (80%) liefert eine beinahe psychedelische Erfahrung.
Von dieser Pflanze kannst Du erhebende und bewusstseinsverändernde Effekte erwarten. Neben "psychedelisch" ist "euphorisch" ein weiteres Adjektiv, das LSD treffend beschreibt. Falls Du einen Rauch magst, der Dich in andere Dimensionen befördert, ist dies die richtige Sorte für Dich!
Nicht nur die Wirkung ist unglaublich, LSD ist auch einfach anzubauen und obendrein ertragreich. Dank ihrer wilden afghanischen Indica-Wurzeln kann sie sich an viele Umgebungen anpassen und gedeiht völlig unkompliziert. Von ihrem kleinen und buschigen Wuchs kannst Du in der Growbox circa 500–600g/m² erwarten, während sie im Freien ähnlich viel abwirft. Nachdem Du ihren Lichtzyklus auf 12/12 umgestellt hast, dauert ihre Blütezeit ungefähr 9 Wochen. Unter freiem Himmel wird sie Mitte Oktober erntereif sein. Aufgrund ihrer Genetik sollte sie gut mit kühleren Klimata fertig werden.
Baue Deine eigenen feminisierten Cannabispflanzen an
Wenn Du dies liest, stehst Du wahrscheinlich gerade erst am Beginn Deiner Cannabis-Anbaureise – der aufregendsten Phase! Angesichts dessen ist es sehr zu empfehlen, mit feminisierten Samen zu beginnen. Sie wurden von einigen der besten Züchter überhaupt kreiert und Du kannst den Lohn ihrer harten Arbeit ernten, während Du Deine Anbaufähigkeiten verbesserst.
Am Ende geht es den meisten Menschen darum, sich um ihre Pflanzen zu kümmern und die (hoffentlich reichlichen) Früchte ihrer Arbeit zu ernten. Und feminisierte Samen stellen die beste Grundlage dar, dies zu erreichen.