Die Rolle von Cannabis für die weibliche Gesundheit
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Die Zukunft von Cannabis ist weiblich! Frauen werden schnell zur größten Gruppe von Cannabisnutzern. Manche verwenden Cannabisprodukte in dem Versuch, die Symptome von PMS, Menstruationsbeschwerden u. ä. zu verbessern, während andere es einsetzen, um den Sex zu verbessern oder die Symptome der Menopause zu lindern. Was aber sagt die Wissenschaft?
Inhaltsverzeichnis:
Jüngste Untersuchungen haben ergeben, dass Frauen mehr Gras kaufen. Daten von Headset, einem Cannabisanalyseunternehmen, das aggregierte Informationen aus Kassenregistern sammelt, haben ergeben, dass die Cannabisverkäufe an Männer und Frauen seit 2020 gestiegen sind, wobei dieser Anstieg bei den Frauen jedoch stärker ausfällt.¹ Von Anfang 2020 bis Ende 2021, so stellte man fest, waren die Verkäufe an weibliche Kunden um 55% in die Höhe geschossen. Während sie etwa ein Drittel des Gesamtumsatzes ausmachten, stieg ihr Marktanteil von 31,7% im Jahr 2020 auf 32,6% im Jahr 2021. Darüber hinaus deckte ein Bericht von Eaze aus dem Jahr 2022 auf, dass von den Neukunden, die im Jahr 2021 Cannabis konsumierten, 48% weiblich und 52 männlich waren.² Frauen schließen die Lücke beim Cannabiskonsum also schnell.
Trotz des aktuellen wissenschaftlichen Fortschritts darüber, was die Nutzen von Cannabis angeht, sind verifizierte Daten zu seinen Auswirkungen auf bestimmte Gesundheitsprobleme von Frauen nach wie vor spärlich. Dies hat Frauen jedoch nicht daran gehindert, die Pflanze zu verwenden. Viele weibliche Cannabis-Befürworter geben an, Gras zu nutzen, um die Symptome von PMS, Menstruationskrämpfen und Stimmungsschwankungen zu lindern, während andere es in der Hoffnung anwenden, um ihren Sex zu verbessern oder die Symptome der Menopause abzuschwächen. Unternehmen haben dies zur Kenntnis genommen, und heute kommen viele Cannabisprodukte – von infundierten Bittersalzen bis hin zu Edibles – auf den Markt, die ausdrücklich auf Frauen ausgerichtet sind.
Im Folgenden behandeln wir die Geschichte des weiblichen Cannabiskonsums und die potenzielle Rolle von Cannabisbestandteilen für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Frauen.
Die Geschichte von Cannabis in der Frauengesundheit
Während die medizinische Wissenschaft der Entschlüsselung des therapeutischen Potenzials von Cannabis erst jetzt allmählich näher kommt, ist seine Verwendung in der Frauengesundheit alles andere als ein neues Phänomen. Menschen haben Cannabis seit Tausenden von Jahren angebaut und verwendet, auch für Zwecke, die in Zusammenhang mit der sexuellen Gesundheit und der Geburt stehen.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zeigen Aufzeichnungen aus dem Jahr 4.000 v. Chr., dass Hanfsamen bei Gebärmuttervorfall, zur Geburtsunterstützung sowie zur Verbesserung der Milchproduktion eingesetzt wurden. Außerdem verwendete man zerkleinerte Samenkerne und Wurzelzubereitungen für postpartale Blutungen, zurückgebliebene Plazenta sowie andere postpartale Schwierigkeiten und Menstruationsstörungen.
Weiterhin beschreiben ägyptische medizinische Texte aus der Zeit von 1.500 bis 3.000 v. Chr. eine Zubereitung aus Cannabis, gemischt mit Honig, die vaginal angewendet wird, um die Geburt zu unterstützen. Alte Steintafeln aus dem Jahr 2.000 v. Chr. berichten davon, dass in Mesopotamien für "schwierige Geburten" Cannabis, Safran und Minze in Bier gemischt wurden.
Im 9. Jahrhundert beschreiben die ersten arabischen medizinischen Lehren die Verwendung einer Mischung aus inhalierten Cannabissamen und Kräutern, um Gebärmutterschmerzen zu lindern und Fehlgeburten vorzubeugen. Hanfsamenöl wurde außerdem zur Beruhigung von Uterustumoren und als Uterusrelaxans verwendet. Darüber hinaus beschreibt ein englisches Manuskript aus dem 11. Jahrhundert Cannabis als Heilmittel zur Linderung von Mastitis und Schwellungen in den Brüsten, während italienische und römische Manuskripte aus dem 13. Jahrhundert auf eine ähnliche topische Anwendung hinweisen.
Obwohl sicherlich nicht alle diese Anwendungen einer modernen westlichen wissenschaftlichen Prüfung standhalten würden, unterstreicht die Untersuchung dieser historischen Verwendungen, dass Cannabis von verschiedenen Kulturen auf der ganzen Welt seit langem als wichtiges Instrument für die Gesundheit von Frauen angesehen wird.
Beliebte Verabreichungsmethoden von Cannabis bei Frauen
Cannabis ist ein großes Geschäft. Viele Menschen jeden Geschlechts integrieren es zu Genusszwecken und/oder als ganzheitliche Substanz in ihren Alltag. Die Produktpalette ist riesig, weshalb es viele Möglichkeiten gibt, die Pflanze zu sich zu nehmen. Bei Frauen scheinen die folgenden Produktkategorien am beliebtesten zu sein.
Cannabisblüten/-extrakte
- Es sind verschiedene Formen erhältlich, darunter Cannabisblüten, Hasch, Shatter und Rosin
- Einfaches Anpassen der Dosis beim Rauchen oder Verdampfen
- Schnell und effektiv
Öle und Tinkturen
- Diese Rezepturen infundieren Cannabisextrakt mit einer Öl- oder Alkoholbasis
- Schon ein paar Tropfen unter die Zunge reichen aus
- Eine schnell wirkende und diskrete Methode
Kapseln
- Eine eingekapselte Mischung aus Cannabinoiden, Vitaminen und Pflanzenstoffen
- Wird oft täglich mit Wasser und Nahrung eingenommen
- Einfach zur täglichen Routine hinzuzufügen für einen stetigen Konsum
Edibles und Getränke
- Bieten eine abgemessene Dosis Cannabinoid-Extrakt, die eine verlängerte Wirkung haben kann
- Einnahme nach Bedarf, oft zu festgelegten Zeiten und in einer bestimmten Dosis
Topische und transdermale Pflaster
- Topicals üben lokale Wirkungen in/auf der Haut in Form von Cremes, Badebomben, Körperölen und Ähnlichem mehr aus
- Pflaster geben abgemessene Dosen von Cannabinoiden durch die Haut in den Blutkreislauf ab
- Verdauung und Inhalation werden umgangen bzw. vermieden
CBD-infundierte Tampons
- Tampons sind mit CBD beschichtet
- Könnten womöglich schmerzhafte Menstruationskrämpfe lindern
- Eine diskrete und sichere Alternative bei Menstruationsbeschwerden
Die Rolle des ECS in der Frauengesundheit
Seit seiner Entdeckung im späten 20. Jahrhundert konnte die Forschung das Endocannabinoid-System (ECS) als ein wesentliches Regulationssystem ermitteln – und zwar als eines, das zahlreiche physiologische Prozesse und Funktionen überwacht. Die Hauptaufgabe des ECS besteht darin, unseren Körper in einem Gleichgewichtszustand zu halten.
Das ECS wurde in Tier- und Humanstudien auf seine Wirkung auf verschiedene Aspekte des weiblichen Fortpflanzungsprozesses hin untersucht, wo sie die Fruchtbarkeit, Fortpflanzung und endokrine Funktion erheblich beeinflussen könnten. Jüngste Belege zeigen, dass Cannabinoid-Rezeptoren in den Zellen des Fortpflanzungssystems vorkommen, zu denen auch endometriale Stromazellen, Eierstöcke und Samenzellen gehören.³ Die Endocannabinoide (natürlich produzierte Signalmoleküle) Anandamid (AEA) und 2-Arachidonoylglycerol (2-AG) sind (neben weiteren Prozessen) entscheidend für den Erfolg bei der Befruchtung, der Embryonenimplantation, der Plazentaentwicklung und dem Schwangerschaftsausgang. Daher kann man direkte Verbindungen zwischen dem ECS und der Gesundheit von Frauen herstellen, was Cannabis als mögliches Therapeutikum erscheinen lässt.
Während unsere natürlichen Endocannabinoide ihr Bestes tun, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, wenden sich viele Nutzer Phytocannabinoiden (Cannabinoiden aus Pflanzen, etwa Cannabis) zu, um das ECS auf potenziell tiefgreifendere und vorteilhaftere Weise zu aktivieren. Egal, ob als Mittel gegen einen möglichen klinischen Endocannabinoid-Mangel oder einfach um ein bereits funktionierendes ECS zu stärken, werden Cannabinoide wie THC und CBD auf ihre Auswirkungen auf alle Arten von gesundheitlichen Problemen von Frauen untersucht.
Dazu gehören Studien zu Cannabinoiden und Depressionen, Angstzuständen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Osteoporose, Magen-Darm-Beschwerden, Gewichtszunahme, kognitiven Beeinträchtigungen, Schlafstörungen und sexuellen Funktionsstörungen oder Schmerzen – die durchweg mit Erkrankungen wie dem prämenstruellen Syndrom (PMS), prämenstrueller dysphorischer Störung (PMDD), Menopause und Endometriose in Verbindung gebracht werden können.
Obwohl man vernünftigerweise noch nicht behaupten kann, dass eine Cannabisverbindung oder ein Cannabisprodukt Kopfschmerzen, Krämpfe oder andere medizinische Probleme "heilt", für die es nicht offiziell anerkannt ist, sind persönliche Erfahrungsberichte und vorläufige wissenschaftliche Studien über die Wirkungen von aus Cannabis gewonnenen Cannabinoiden für die Gesundheit von Frauen wertvoll.
CBD für die Gesundheit von Frauen
CBD könnte sich auf bestimmte häufige Herausforderungen auswirken, mit denen viele Frauen konfrontiert sind, darunter Hormonstörungen, Wechseljahre, Menstruationsbeschwerden und Stimmungsstörungen. Man vermutet, dass die potenzielle Rolle des Cannabinoids beim Ausgleich des ECS ein Grund dafür ist, obwohl man auch annimmt, dass CBD zahlreiche weitere Wirkmechanismen aufweist. Einer der wichtigsten scheint jedoch seine Fähigkeit zu sein, das Enzym FAAH zu hemmen. Dabei handelt es sich um das Enzym, das AEA (das sogenannte "Glücksmolekül") verstoffwechselt, weshalb CBD in der Lage ist, den Spiegel dieses Endocannabinoids im Gehirn vorübergehend zu erhöhen, was zu potenziell vorteilhaften Wirkungen führt.
THC für die Gesundheit von Frauen
Einige Studien besagen, dass Frauen anders auf THC reagieren als Männer, was wahrscheinlich an den Sexualhormonen Östrogen und Progesteron sowie Veränderungen liegt, die während des Menstruationszyklus auftreten.⁴ Solche Studien zeigen, dass die Empfindlichkeit gegenüber Arzneimitteln während des Eisprungs aufgrund der hohen Östrogenwerte zu steigen scheint. Andere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Frauen mehr Endocannabinoide haben und ihre Endocannabinoid-Rezeptoren empfindlicher sind.⁵ Es wurde bereits gezeigt, dass THC die Wohlfühl-Neurotransmitter wie Dopamin oder Serotonin erhöht und Schmerzen lindern bzw. den Schlaf fördern kann. Darüber hinaus hat sich in Tests gezeigt, dass das Cannabinoid verengte Blutgefäße erweitert und so den Blutfluss zu verschiedenen Organen erhöht.
Cannabis und Gynäkologie
Eine Umfrage aus dem Jahr 2021 unter US-amerikanischen Frauen ab 18 Jahren versuchte, die Verwendung von und die Einstellung gegenüber Cannabis zur Behandlung gynäkologischer Erkrankungen zu bewerten. Die im Journal of Women's Health veröffentlichte Studie ergab, dass die meisten Teilnehmerinnen Cannabis für das Wohlbefinden und zur Linderung von Symptomen verschiedener gynäkologischer Erkrankungen in Betracht ziehen würden.⁶ Insgesamt gaben Befragte mit Cannabiskonsum in der Vorgeschichte eher an, dass sie bereit sind, Cannabis für sämtliche gynäkologischen Erkrankungen anzuwenden. Demgegenüber waren jedoch auch viele, die angaben, nie Cannabis konsumiert zu haben, bereit, es auszuprobieren. Wofür aber wird Cannabis in der gynäkologischen Gesundheit verwendet und welche Rolle könnte es dort spielen?
Regelschmerzen
Während der Menstruation zieht sich die Gebärmutter zusammen, um die Schleimhaut abzustoßen, die sie zur Vorbereitung der Befruchtung gebildet hat. Hormonähnliche Substanzen (Prostaglandine) lösen Kontraktionen der Gebärmuttermuskulatur aus. Erkrankungen wie Endometriose oder Uterusmyome können ebenfalls Menstruationsbeschwerden verursachen.
Nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NSAIDs) wie Ibuprofen werden häufig zur Behandlung von Menstruationsbeschwerden eingesetzt, wobei die Wirkung darauf beruht, dass sie die Prostaglandinproduktion blockieren. Cannabinoide wie THC und CBD beeinflussen die Prostaglandinproduktion hingegen nicht, weshalb unklar ist, wie sie die Symptome von Menstruationsbeschwerden lindern könnten. Eine Möglichkeit besteht darin, dass die euphorisierende und entspannende Wirkung von THC die Schmerzwahrnehmung verringern könnte. Andere Studien weisen auf die Freisetzung von Dopamin und mögliche immunmodulatorische Wirkungen von Cannabinoiden hin, die ein Potenzial gegen die mit Krämpfen verbundenen Schmerzen aufweisen. Im Allgemeinen deutet die Forschung jedoch darauf hin, dass die Nutzen in diesem Bereich begrenzt sind.⁷
Prämenstruelles Syndrom (PMS)
Es wird nicht vollständig verstanden, warum Frauen PMS bekommen, wobei die Beschwerden das Ergebnis von Veränderungen des Hormonspiegels während des Menstruationszyklus sein könnten. "PMS" ist der Begriff für die Symptome, die Frauen in den Wochen vor ihrer Periode haben können. Häufige Symptome sind Stimmungsschwankungen, Heißhunger, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Blähungen und Empfindlichkeit, Bauchschmerzen sowie fettige Haut und Haare. Wie Erfahrungsberichte zeigen, werden CBD und THC in dieser Hinsicht von PMS-Betroffenen verwendet, um die Stimmung zu heben und für Ausgleich zu sorgen, was wiederum möglicherweise Symptome wie Stimmungsschwankungen und eventuell sogar Krämpfe sowie Heißhunger lindert.
Endometriose
Endometriose tritt auf, wenn Gewebe der Gebärmutterschleimhaut an anderen Stellen, wie etwa den Eierstöcken und den Eileitern, wächst. Der Schweregrad kann erheblich variieren, wobei zu den Symptomen Bauchschmerzen, eine starke Periode, Schmerzen beim Sex und Schwierigkeiten bei der Empfängnis gehören.
Einige medizinische Studien deuten auf eine Funktionsstörung des Endocannabinoid-Systems (ECS) bei bestimmten Menschen mit Endometriose hin. Daher wird angenommen, dass die Modulation des ECS, einschließlich mit Cannabinoiden wie THC und CBD, manche Aspekte der Endometriose-Symptome beeinflussen kann – und zwar je nach Einnahmemethode mit unterschiedlicher Wirksamkeit. Gründlichere und umfangreichere klinische Studien zur Untersuchung der Verträglichkeit und Wirksamkeit von Cannabis bei Endometriose-Symptomen sind jedoch dringend erforderlich, um den Sachverhalt weiter aufzuklären.
Sexuelle Dysfunktion oder Schmerzen
Eine Frauenkrankheit kann auch zu verminderter Libido sowie zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen (Dyspareunie). Einige Untersuchungen haben ergeben, dass Frauen, die vor dem Geschlechtsverkehr geringe Mengen Cannabis konsumieren, möglicherweise neben einer gesteigerten Libido und einem intensiveren Orgasmus auch geringere Vaginalschmerzen erleben.⁹ THC ist dafür bekannt, dass es die Blutgefäße erweitert und Hemmungen abbaut, was zu einer erhöhten Libido und einem gesteigerten Selbstvertrauen führen könnte. Ebenso kann CBD eine mentale Erholung während oder nach dem Sex bieten, weshalb man sich mehr auf die Intimität konzentrieren kann, ohne dass Spasmen, Druck und Krämpfe stören.
Menopause
Unter "Menopause" versteht man alles, was passiert, wenn die Periode aufgrund eines niedrigeren Hormonspiegels ausbleibt. Dies tritt normalerweise im Alter zwischen 45 und 55 Jahren auf, obwohl es auch in einem früheren Alter oder aufgrund größerer Operationen oder Krebsbehandlungen geschehen kann. Die Menopause kann Symptome wie Angstzustände, Stimmungsschwankungen, Gehirnnebel, Hitzewallungen und eine unregelmäßige Periode verursachen.
Viele Frauen in den Wechseljahren, die sich Cannabis selbst verabreichen, tun dies, um bei Angstzuständen und Depressionen, Schlafstörungen und sexuellen Beschwerden Abhilfe zu schaffen. THC wird allgemein eine entspannende Wirkung nachgesagt, wodurch es besser geeignet ist, Stress abzubauen. CBD wiederum kann bei höheren Konzentrationen Schläfrigkeit hervorrufen; kleinere Dosen können jedoch die Aufmerksamkeit fördern und die Motivation verbessern. Bisher gibt es keinen medizinischen Beweis, der die Verwendung von CBD zur Linderung sexueller Beschwerden unterstützt.
Cannabis und Geburtshilfe
Abschließend werden wir die Beziehung zwischen Cannabinoiden und Geburtshilfe untersuchen – insbesondere, wie sich Cannabis auf die Schwangerschaft und das Stillen auswirken könnte.
Schwangerschaft
Obwohl einige Erfahrungsberichte für die Verwendung von Cannabis zur Linderung von Schwangerschaftsnebenwirkungen wie Übelkeit und morgendliches Unwohlsein sprechen, hebt ein Großteil der aktuellen Studien hervor, dass die Exposition gegenüber Phytocannabinoiden neben der Lebensfähigkeit der Schwangerschaft auch das Ergebnis und die kognitive Entwicklung des Babys beeinträchtigen kann.
Medizinische Studien haben ausdrücklich festgestellt, dass Cannabiskonsum während der Schwangerschaft das Geburtsgewicht, den Kopfumfang und die Schwangerschaftsdauer reduzieren kann. Ebenso wird eine übermäßige Exposition gegenüber Marihuana in der Gebärmutter mit kindlichen Anfallsleiden, erhöhten Verhaltens- und Aufmerksamkeitsdefiziten bei Vorschulkindern sowie eingeschränktem fötalem Wachstum in Verbindung gebracht.³
Falls Du erwägst, während der Schwangerschaft Cannabis zu nutzen, solltest Du immer zuerst mit einem Arzt sprechen.
Stillen
Muttermilch ist maßgeschneidert für Babys, denn sie enthält alle notwendigen Vitamine und Mineralstoffe. Stillen bietet nicht nur Schutz vor Infektionen, sondern hilft auch, die allgemeine Gesundheit des Babys zu verbessern; ebenso kann sie auch das Risiko von SIDS (plötzlichem Kindstod), Leukämie und Diabetes im Kindesalter verringern.
Stillende Frauen können Cannabis aus vielen Gründen verwenden, aber auch hier besteht ein potenzielles Risiko für die Gesundheit des Babys. Die Chemikalien in Cannabisprodukten, einschließlich CBD-Öl, gehen in die Muttermilch über, obwohl es kaum Hinweise darauf gibt, wie sie sich auf Babys auswirken können. Weil noch mehr Forschung erforderlich ist, um die Sicherheit der Verwendung von Cannabisbestandteilen während des Stillens zu bestimmen, wird werdenden Müttern geraten, vorsichtig vorzugehen und nach sichereren Alternativen zu suchen. Noch einmal: Solltest Du erwägen, Cannabis während der Schwangerschaft oder Stillzeit zu nutzen, dann sprich zuerst mit einem Arzt.
Die Zukunft von Cannabis in Geburtshilfe und Gynäkologie
Aktuelle Studien und persönliche Erfahrungsberichte rund um Cannabis und die Gesundheit von Frauen machen deutlich, dass weitere Untersuchungen und klinische Richtlinien erforderlich sind. Viele Frauen verwenden Cannabis bereits bei gynäkologischen Erkrankungen oder interessieren sich für weitere Informationen über Cannabis als Behandlung. Wir benötigen jedoch umfassendere Informationen über die Auswirkungen der Verwendung von Cannabis in der Gynäkologie, insbesondere in Bezug auf Schmerzen, bevor wir hoffen dürfen, Frauen die Antworten und natürlichen Behandlungsmöglichkeiten anbieten zu können, die sie verdienen.
Quellen:
1. Exploring cannabis consumer trends & demographics in 2021 | Headset. www.headset.io. Aufgerufen am 07. Oktober 2022. https://www.headset.io/industry-reports/exploring-cannabis-consumer-trends-demographics-in-2021
2. Eaze Insights | The State of the Cannabis Industry in 2022. Eaze | Cannabis Delivery. Aufgerufen am 07. Oktober 2022. https://www.eaze.com/article/eaze-insights-state-of-cannabis-2022
3. Ezechukwu HC, Diya CA, Shrestha N, Hryciw DH. Role for endocannabinoids in early pregnancy: recent advances and the effects of cannabis use. American Journal of Physiology-Endocrinology and Metabolism. 2020;319(3):E557-E561. doi:10.1152/ajpendo.00210.2020
4. Are females more susceptible to effects of marijuana? www.medicalnewstoday.com. Published September 3, 2014. Aufgerufen am 05. April 2022. https://www.medicalnewstoday.com/articles/281998
5. Sex, drugs and estradiol: Why cannabis affects women differently. ScienceDaily. Aufgerufen am 07. Oktober 2022. https://www.sciencedaily.com/releases/2018/10/181026102627.htm
6. Han L, Alton K, Colwill AC, Jensen JT, McCrimmon S, Darney BG. Willingness to Use Cannabis for Gynecological Conditions: A National Survey. Journal of Women’s Health. 2021;30(3):438-444. doi:10.1089/jwh.2020.8491
7. Allan GM, Finley CR, Ton J, et al. Systematic review of systematic reviews for medical cannabinoids. Canadian Family Physician. 2018;64(2):e78-e94. Aufgerufen am 16. Januar 2022. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5964405/
8. Sinclair J, Collett L, Abbott J, Pate DW, Sarris J, Armour M. Effects of cannabis ingestion on endometriosis-associated pelvic pain and related symptoms. Raimondo D, ed. PLOS ONE. 2021;16(10):e0258940. doi:10.1371/journal.pone.0258940
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