Wie man Kieselerde für den Cannabisanbau nutzt


Wie man Kieselerde für den Cannabisanbau nutzt
Max Sargent

Das Streben nach gesünderen Cannabispflanzen und größeren Ernten endet nie. Die Zugabe von Kieselerde ist vielen Anbauern nicht bekannt, obwohl das zweithäufigste Mineral der Erde Weed-Pflanzen stärkeres Wachstum, Schutz vor Schädlingen und mehr bieten kann. Finde heraus, wie Du die Nutzen von Kieselerde für Gras voll ausschöpfen kannst.

Es gibt viele Nährstoffe, die Cannabispflanzen zum Überleben benötigen, weshalb einem die schiere Vielfalt schon überwältigend vorkommen kann. Ein Nährstoff, der dabei vielleicht nicht im Rampenlicht steht, ist Kieselerde. Technisch gesehen benötigen Cannabispflanzen keine zusätzliche Kieselerde, um glücklich und gesund zu sein, da sie sie sowieso im Überfluss speichern. Dennoch gibt es eine ganze Reihe von Nutzen, die mit der Zugabe von Kieselerde zur Erde oder der Verwendung als Blattspray verbunden sind.

In diesem Artikel betrachten wir die Nutzen, die die Verwendung von Kieselerde für den Cannabisanbau bringt, und zeigen Dir dann, wie Du Kieselerde-Ergänzungen sowohl in Erde als auch in Hydrokulturen verwenden kannst.

Was ist Kieselerde?

Wie man kieselerde für den cannabisanbau nutzt

Kieselerde – oder Siliziumdioxid – ist eine Oxidverbindung, die aus dem Element Silizium gebildet wird. Silizium ist das achthäufigste Element im bekannten Universum und nach Sauerstoff das zweithäufigste auf der Erde (in Form von Kieselerde). Tatsächlich bestehen 90% der Erdkruste aus Kieselerde, die man in 95% der Gesteinsproben findet.

Silizium in seiner elementaren Form kommt auf der Erde selten vor, aber wie Du sehen kannst, ist Siliziumdioxid in Hülle und Fülle vorhanden. Angesichts dessen, wie viel von dieser verbreiteten Verbindung im Boden gebunden ist, liegt es nahe, dass Cannabispflanzen eine natürliche Verbindung zur Kieselerde aufweisen. Mehr dazu in Kürze.

Wie entsteht Kieselerde?

Bei Kieselerde handelt es sich, wie erwähnt, um eine Oxidverbindung von Silizium. Dabei verbindet sich ein Siliziumatom mit zwei Sauerstoffatomen. Aufgrund des Überflusses an Sauerstoff wird verständlich, warum reines Silizium auf der Erde so selten ist: Es gibt ausreichend Sauerstoffatome für jedes Siliziumatom, mit denen es eine Bindung eingehen kann.

Die Nutzen von Kieselerde für den Cannabisanbau

Wie entsteht kieselerde?

Jetzt, da wir etwas mehr darüber wissen, was Kieselerde ist, können wir untersuchen, wie es in Cannabispflanzen wirkt. Dass Kieselerde nicht als essentieller Pflanzennährstoff angesehen wird, heißt nicht, dass eine Ergänzung damit keine großen Nutzen bringen könnte.

Schauen wir uns zunächst an, was das Hinzufügen von Kieselerde zu Deinem Cannabisanbau bewirken kann.

Schnelleres Wachstum

Kieselerde kann den Stoffwechsel einer Pflanze steigern, wodurch sie die Zellen schneller bildet, die sie benötigt, um zu gedeihen. So weisen kieselerdereiche Pflanzen im Vergleich zu anderen beispielsweise eine höhere Chlorophyllproduktion auf, was ihnen ermöglicht, ihre Photosynthese mit einer höheren Rate zu betreiben, wodurch sie mehr Energie erzeugen, was das Wachstum anregt.

Verbesserte Nährstoffaufnahme

Was die Nährstoffaufnahme angeht, erweist sich Kieselerde als doppelt nützlich. Die Gabe von Kieselerde an Pflanzen, die in gesundem Boden wachsen, trägt dazu bei, die Nährstoffaufnahme zu optimieren und sicherzustellen, dass sowohl essentielle als auch nicht-essentielle Nährstoffe in den besten Konzentrationen enthalten sind.

Das ist aber noch nicht alles. Fügt man minderwertiger, nährstoffarmer Erde Siliziumdioxid hinzu, kann dies die Kapazität der Cannabiswurzeln erhöhen, jedes einzelne Nährstoffmolekül daraus zu extrahieren. Fügt man es außerdem gesundem Boden hinzu, werden die Pflanzen in der Lage sein, die Nahrungsvorräte im Boden besser zu extrahieren, wenn die Konzentration darin nachlässt, weil die Pflanzen bereits viel verbraucht haben.

Schutz vor toxischen Metallen

Obwohl qualitativ hochwertige Böden frei von toxischen Schwermetallen sein sollten, ist dies möglicherweise nicht immer der Fall. Diese Metalle – Chrom, Blei, Aluminium und Quecksilber – sind selbst in sehr geringen Konzentrationen für Pflanzen giftig. Selbst wenn sie sich nicht als tödlich erweisen, können sie schlechtes Pflanzenwachstum, eine Verfärbung der Blätter und eine nicht ordnungsgemäße Aufnahme der Nährlösung verursachen. Im schlimmsten Fall können sie Pflanzen töten.

Glücklicherweise kann Kieselerde die Bioverfügbarkeit dieser Schwermetalle im Boden verringern, was bedeutet, dass Deine Pflanzen sie, sollten sie im Boden vorhanden sein, mit viel geringerer Wahrscheinlichkeit aufnehmen werden. Wenn möglich, solltest Du den Anbau in solchen Böden von vornherein vermeiden, aber insbesondere beim Guerilla-Anbau im Freien hast Du möglicherweise keine andere Wahl.

Stärkere Pflanzen

Einer der wichtigsten Gründe, warum Cannabispflanzen Kieselerde nutzen, ist für die Produktion von Zellwänden. Durch die Schaffung stabilerer Zellwände werden die Pflanzen natürlich selbst robuster, weil sie dickere Stängel und Zweige entwickeln. Dies geschieht auf zwei Wegen.

Zunächst einmal sind sie einfach stärker in dem Sinne, dass sie mehr Gewicht und Wind aushalten können, was vor allem für den Anbau im Freien vorteilhaft ist (obwohl es auch im Innenbereich seinen Nutzen hat). Falls Du eine Monsterernte anstrebst, müssen Deine Pflanzen in der Lage sein, die Menge an Blüten zu tragen, die sie produzieren. Du möchtest sicher nicht in Deine Growbox schauen und entdecken, dass eine Cola zu groß geworden ist und abbricht. Kieselerde kann helfen, dies zu verhindern.

Darüber hinaus kann sie auch dazu beitragen, osmotischen Stress zu verhindern. Dies ist der Stress, der durch das Ein- und Ausströmen von Wasser in die Zellen verursacht wird. In erster Linie kann man durch einen guten Bewässerungsplan gegensteuern; es lohnt sich allerdings, die Pflanze mit zusätzlicher Kieselerde zu unterstützen. Die Bewässerung wird selten perfekt sein, und da es möglich ist, das zu kompensieren – warum nicht?

Schutz vor Schädlingen und Krankheiten

Pflanzen können hohe Mengen an Kieselerde um beschädigte oder infizierte Bereiche herum konzentrieren und so eine mineralische Barriere bilden. Dadurch wird es für Mikroben und Insekten schwieriger, die äußeren Pflanzenteile zu durchdringen.

Obwohl Kieselerde das Risiko eines solchen Befalls nicht vollständig beseitigt, verbessert sie die Fähigkeit der Pflanze, sich angemessen verteidigen zu können. Und es ist viel einfacher, Pflanzen gesund zu halten und sie in die Lage zu versetzen, einen Befall aus eigener Kraft zu verhindern, als eingreifen und ihnen helfen zu müssen, nachdem ein Befall Einzug gehalten hat.

Wie man Kieselerde beim Anbau von Cannabis verwendet

Schutz vor schädlingen und krankheiten

Die Verwendung von Kieselerde für Cannabispflanzen ist nicht schwer: Es gibt zwei Haupttypen von Kieselerde-Ergänzungen – Blattsprays und Wurzelrezepturen. Erstere ermöglichen es Deinen Pflanzen, die Kieselerde direkt über ihre Fächerblätter in ihre Zellen aufzunehmen, während letztere den zusätzlichen Nutzen aufweisen, sie auch tatsächlich in den Boden zu bringen. Wie Du bereits weiter oben sehen konntest, bietet Kieselerde-reiche Erde einige zusätzliche Vorteile gegenüber der Blattdüngung.

Glücklicherweise kannst Du Dich auch für beide Optionen entscheiden.

Wichtige Überlegungen zur Verwendung von Kieselerde im Cannabisanbau

Die Verwendung von Kieselerde unterscheidet sich ein wenig von der Verwendung anderer Düngemittel, weshalb Du einige Faktoren berücksichtigen musst, bevor Du mit der Verabreichung beginnst.

In erster Linie muss dem Wasser Kieselerde in Form von Kaliumsilikat zugesetzt werden. Dies gilt unabhängig davon, ob Du hydroponisch oder in Erde anbaust. Kaliumsilikat ist alkalisch, was bedeutet, dass es den pH-Wert Deines Wachstumsmediums erhöht, was möglicherweise Probleme mit der Nährstoffaufnahme verursacht. Sei Dir dessen bewusst und überprüfe den pH-Wert Deines Mediums regelmäßig, um ihn bei Bedarf anpassen zu können.

Wann Du aufhören solltest, Kieselerde zu verwenden

Es ist unklar, wann man als Anbauer aufhören sollte, Kieselerde zu verwenden. Manche Grower behaupten, dass man die Gabe in der dritten Blütewoche einstellen sollte, während andere die Verbindung bis zur Ernte weiter verwenden. In der dritten Blütewoche ist der größte Teil des Pflanzenwachstums zum Stillstand gekommen (mit Ausnahme der Blütenproduktion). Dies bedeutet, dass die Zellwände vollständig ausgebildet sein sollten und ein beschleunigtes Wachstum nicht mehr erforderlich ist.

Allerdings brauchen Pflanzen nach wie vor Nährstoffe und müssen sich gegen Schädlinge oder Krankheiten wehren. Mit Blick auf die verfügbaren Belege scheinen sowohl das Einstellen als auch das Fortsetzen der Verabreichung von Kieselerde während der Blütephase praktikable Optionen zu sein.

Eine Sache, die man beachten sollte: Da Kieselerde das Wachstum harter Zellen erhöht, ist es möglich, dass Blüten, die große Mengen an Kieselerde enthalten, am Ende ebenfalls besonders hart werden, was möglicherweise eine nicht so angenehme Raucherfahrung bedingt.

Verwendung von Kieselerde beim Anbau von Cannabis in Erde

Beim Anbau in Erde sollte Dein Kieselerde-Ergänzungsmittel separat zu anderen Nährstoffen hinzugefügt werden. Dies liegt daran, dass es die Bioverfügbarkeit von Düngemitteln verringern kann, was sich tatsächlich nachteilig auf die Gesundheit Deiner Pflanzen auswirken könnte. Daher muss Kieselerde zwischen den einzelnen Düngergaben hinzugefügt werden.

Alternativ dazu kann man dieses Problem durch den Einsatz eines Kieselerde-Blattsprays vermeiden, da dieses nicht in den Boden eindringt oder die Wurzeln berührt. In diesem Sinne ist die Blattdüngung möglicherweise eine einfachere Option, da sie die regelmäßige Düngung nicht beeinträchtigt. Bei dieser Methode profitieren Deine Pflanzen jedoch nicht von allen Nutzen der Kieselerde.

Wie oft sollte in Erde angebautes Cannabis mit Siliziumdioxid gedüngt werden

Verabreiche Deinen Pflanzen Kieselerde so oft wie jedes andere Düngemittel oder wie es in der Produktanleitung angegeben wird.

Verwendung von Kieselerde beim hydroponischen Anbau von Cannabis

Das Hinzufügen von Kieselerde zu einem Hydro-Setup erfordert eine erhebliche Menge an zusätzlicher Arbeit, weshalb es sich für Dich nur lohnen dürfte, falls Du über die Fähigkeiten, die Zeit und die Motivation verfügst.

Da Kieselerde die Bioverfügbarkeit anderer Nährstoffe einschränkt, kann sie nicht in das Hauptreservoire gegeben werden. Du benötigst also eine separates Reservoir, in das Du die gewünschte Menge Kieselerde geben kannst. Dann musst Du die Wurzeln Deiner Pflanzen in diesem Reservoir baden, damit sie den Nährstoff aufnehmen können.

Alternativ dazu kannst Du wieder ein Blattspray verwenden, falls Du Kieselerde auf hydroponisch angebautem Gras verwenden möchtest, ohne Dir zusätzliche Arbeit zu machen.

Wie oft sollte hydroponisches Cannabis mit Kieselerde gedüngt werden

Ein- bis zweimal pro Woche sollte ausreichen.

Kieselgel zum Trocknen und Aushärten von Gras

Verwendung von kieselerde beim hydroponischen anbau von cannabis

Wahrscheinlich bist Du schon einmal auf Kieselgel in Form dieser kleinen Feuchtigkeitspäckchen gestoßen, die helfen, Gegenstände vollständig trocken zu halten.

Nun, diese Säckchen können auch großartig zum Trocknen und Aushärten von Cannabis sein. Kieselgel ist sehr saugfähig und entzieht der Luft Feuchtigkeit, wodurch die Dinge darum herum schneller trocknen. Wenn Du Kieselgel-Päckchen in ein Glas gibst, in dem Du Dein Gras aushärtest, hilfst Du dabei, dass überschüssige Feuchtigkeit aus den Buds gezogen wird. Außerdem verringerst Du das Schimmelrisiko, da die relative Luftfeuchtigkeit niedrig gehalten wird.

Kieselerde für größere Cannabisernten

Verwendung von kieselerde beim hydroponischen anbau von cannabis

Alles in allem lohnt es sich, einem Cannabisanbau Kieselerde hinzuzufügen. Dies gilt insbesondere für den Anbau in Erde. Wer Hydrokultur ausprobieren möchte, sollte mit dem Einsatz von Kieselerde besser warten, bis er die Grundlagen beherrscht, denn sonst könnte man am Ende den Pflanzen mehr schaden als nutzen. Beim Anbau in Erde hingegen sollte die Gabe von Kieselerde gute Ergebnisse bringen.

Indem es Pflanzen hilft, schneller und stärker zu wachsen, Nährstoffe effizienter aufzunehmen und ihre Widerstandskraft gegen Schädlinge zu stärken, kann Siliziumdioxid Cannabispflanzen eine ganze Menge bieten. Obwohl es sich dabei nicht um einen essentiellen Nährstoff handelt, wirst Du Kieselerde, wenn Du sie einmal ausprobiert hast, womöglich nie wieder missen wollen!

Max Sargent
Max Sargent

Max schreibt mittlerweile seit mehreren Jahren über Cannabis und Psychedelika. Mit der starken Überzeugung, dass eine offene, ehrliche Einstellung gegenüber Drogen und Drogenpolitik das Leben vieler Menschen verbessern kann, ist er bemüht, aufschlussreiche und informierte Meinungen zu dem Thema zu bieten.