Wie man mit Vergeilung bei Cannabispflanzen umgeht und sie verhindert
In den meisten Fällen weist eine unnormale Streckung bei Cannabispflanzen auf eine Art Problem in der Umgebung hin. Hier gehen wir die normalen und unnormalen Ursachen durch, die hinter der Vergeilung stehen können, und schauen uns dann an, wie man ein schnelles Stielwachstum bei Cannabispflanzen verhindern und beheben kann.
Inhaltsverzeichnis:
- Was ist Cannabis-Stretch bzw. Vergeilung?
- Warum strecken sich Cannabispflanzen?
- Strecken Cannabispflanzen sich tagsüber oder nachts?
- Wann hören Cannabispflanzen von Natur aus auf, sich zu strecken?
- Warum sollte man die Vergeilung von Cannabispflanzen bekämpfen?
- Wie man die Vergeilung von Cannabispflanzen verhindert
- Wie man die Vergeilung von Cannabispflanzen behebt
- Sei der Vergeilung bei Cannabispflanzen gewachsen!
Cannabispflanzen lieben es zu wachsen – manchmal übertreiben sie es dabei leider ein wenig. Obwohl ein beträchtliches vertikales Wachstum, das man auch als Vergeilung, "Stretch" bzw. "Streckung" bezeichnet, etwas Unvermeidliches ist und sogar vorteilhaft sein kann, können Cannabispflanzen sich auch aus den falschen Gründen strecken. Dies kann dann zu einer Reihe unterschiedlicher Probleme führen. Egal, ob es sich um schwache Stiele und schlechte Blütenproduktion oder um Pflanzen handelt, die einfach zu groß für Dein Platzangebot sind, haben wir hier die Tipps, um sicherzustellen, dass Deine Pflanzen nicht nach den Sternen greifen. Dieser Artikel untersucht, warum Cannabispflanzen vergeilen – sowohl aus natürlichen als auch aus anormalen Gründen – und wie man damit umgeht, falls es auftritt.
Was ist Cannabis-Stretch bzw. Vergeilung?
Die Vergeilung von Cannabis ist ein Phänomen, bei dem Graspflanzen sich um ein verstärktes Stielwachstum bemühen, wodurch sie in die Höhe schießen. Dies kann einerseits ein natürlicher Prozess, andererseits aber auch eine Stressreaktion auf unbefriedigende Bedingungen sein. Falls man nichts dagegen unternimmt, kann die Streckung zu großen, dünnen Pflanzen führen, die Schwierigkeiten haben, sich selbst zu stützen.
Der Stretch ist ein natürlicher, sogar vorteilhafter Prozess, der bei Cannabispflanzen während der späten Wachstumsphase und vor der Blütephase auftritt. Diese "Blütephase-Streckung" ist im Allgemeinen unvermeidlich, obwohl mehrere Faktoren, wie z. B. die Genetik, beeinflussen können, wie dramatisch sie ausfällt.
Eine vermeidbare oder unnormale Streckung jedoch wird als "Etiolement" oder Vergeilung bezeichnet. Eine solche tritt auf, wenn eine Cannabispflanze gestresst ist, meist aufgrund von Lichtmangel.
Zu beachten ist, dass höhere Pflanzen mit größeren Abständen zwischen den Nodien weniger anfällig für Blütenfäule sowie Probleme im Zusammenhang mit stehender Luft und Feuchtigkeit sind – es muss also ein Gleichgewicht gefunden werden. Stretching ist nicht per se schlecht, solange es nicht außer Kontrolle gerät.
Warum strecken sich Cannabispflanzen?
Wie bereits erwähnt, gibt es mehrere Gründe, warum Cannabispflanzen sich strecken können. Zu verstehen, wie man die verschiedenen Ursachen identifiziert, wird Dir helfen, den Stretch in Deiner eigenen Plantage zu kontrollieren, die Effizienz Deines Anbauraums zu maximieren und Dir dabei zu helfen, die größtmögliche Ernte einzufahren!
Cannabissorte
Zunächst mal zur Genetik.
Im Großen und Ganzen neigen Indicas dazu, niedrig, buschig und dicht zu wachsen, wobei sie kleine Internodien aufweisen und dichte Colas produzieren. Aus diesem Grund sind Indica-Sorten besonders bei Indoor-Growern beliebt: Man kann auf kleinem Raum viele Pflanzen unterbringen und eine kräftige Ernte erzielen.
Sativas hingegen wachsen hoch und dürr, mit größeren Abständen zwischen den Nodien. Im Freien können einige Sativas eine Höhe von 3 Metern erreichen oder sogar überschreiten! Dies ist zwar beeindruckend, kann jedoch in Bezug auf den vorhandenen Platz und die angestrebte Diskretion problematisch sein.
Dieser Unterschied zwischen Indica- und Sativa-Pflanzenwachstum ist einer der Gründe dafür, dass es so viele Cannabis-Hybride auf dem Markt gibt. Sie können die Stärke und Energie einer Sativa-Sorte einfangen und sie mit dem kürzeren Wachstum einer Indica kombinieren, was zu Pflanzen führt, die in einem breiteren Spektrum von Umgebungen angebaut werden können.
Indicas, Sativas und Hybriden haben durchweg die Fähigkeit, sich zu strecken, und alle werden es tun – zu einem gewissen Grad. Eine nicht hilfreiche Vergeilung ist jedoch bei Sativa-Sorten bzw. sativadominierten Sorten wahrscheinlicher, während Sorten mit einem großen Anteil an Indica-Genen leichter zu kontrollieren sind.
Beleuchtung: Mangel oder falscher Lampentyp
Einer der wichtigsten Umweltfaktoren, der bei Cannabispflanzen zu einer Vergeilung (Etiolement) führen kann, ist schlechte Beleuchtung. In der Growbox, in der es sich um ein vermeidbares Problem handelt, ist sie im Allgemeinen das Ergebnis einer von drei Ursachen: Der Abstand zwischen der Pflanzenlampe und dem Blätterdach ist zu groß, das Licht ist zu schwach oder man verwendet die falsche Art von Lampe.
In der Natur macht das Phänomen der Vergeilung allerdings Sinn: Cannabispflanzen, die keinen Zugang zu ausreichend Licht haben, wachsen nach oben in Richtung Sonne in der Hoffnung, das Blätterdach durchbrechen zu können, das sie abschirmt. Im Innenbereich wird die Anbaulampe zur "Sonne".
Für den Fall, dass Deine Lampen zu weit entfernt sind, werden sich die Pflanzen immer weiter strecken, bis sie den Abstand für passend halten. Der empfohlene Abstand zwischen Pflanzendach und Lampen variiert je nach Lichtquelle, Genetik, Lebensphase und anderen Faktoren. Beispielsweise geben Empfehlungen für LEDs einen akzeptablen Bereich von 30–60cm an. Mache Deine Hausaufgaben und recherchiere die empfohlenen Abstände, die für Deine spezifische Anbaulampe relevant sind.
Zweitens könnte das Licht zu schwach sein. Du könntest zwar die richtige Art von Lampe verwenden, aber vielleicht emittiert sie nicht genug, um die Photosynthese und andere Pflanzenprozesse angemessen anzutreiben. In diesem Fall strecken sich die Pflanzen weiter, in der Hoffnung, eine größere Lichtmenge zu erhalten.
Außerdem ist auch die Wahl des richtigen Lampentyps für jede Lebensphase der Pflanze wichtig, um eine unerwünschten Vergeilung zu stoppen. Wenn wir "den richtigen Lampentyp" schreiben, meinen wir Lampen, die ein angemessenes Spektrum abgeben. Sämlinge und Pflanzen in der Wachstumsphase erzielen beispielsweise die beste Leistung, wenn sie blauem Licht ausgesetzt werden, während blühende Pflanzen das rote Ende des Spektrums bevorzugen.
Hohe Temperaturen
Wenn es zu heiß ist – im Allgemeinen über 29°C – strecken sich die Pflanzen und werden dünn, dürr und schwach. Die Pflanzen stattdessen im richtigen Temperaturbereich zu halten, wird nicht nur dabei helfen, eine Vergeilung zu verhindern, sondern auch ein insgesamt gesundes Wachstum fördern.
Auch große Temperaturschwankungen können zur Vergeilung führen. Wenn es nachts sehr kalt ist und tagsüber heiß wird, können Pflanzen entsprechend reagieren. Im Freien kann man dagegen wenig tun, außer die Pflanzen nachts ins Haus zu holen. In Innenräumen sollte man diesem Problem vorbeugen können, indem man die Tages- und Nachttemperaturen in einem Bereich von 20–28°C bzw. 17–20°C hält.
Weitere Ursachen
Die bisher genannten Ursachen sind die wahrscheinlichsten, wenn man es mit großen und dürren Pflanzen zu tun hat; allerdings gibt es noch weitere Möglichkeiten.
Falls Du Dich für eine Umtopfaktion entscheidest, kann der Schock dieses Prozesses dazu führen, dass einige Exemplare ein dramatisches Stammwachstum an den Tag legen. Um dem entgegenzuwirken, solltest Du alles daran setzen, vor und nach dem Umpflanzen für Deine Pflanzen eine beständige Umgebung aufrechtzuerhalten. Dazu gehört, sicherzustellen, dass die Bodentemperatur, die Feuchtigkeit und der Nährstoffgehalt konsistent sind.
Eine weitere mögliche Ursache für einen Stretch ist Überfüllung. Sind zu viele Exemplare auf engem Raum zusammengepfercht, dann werden einige Pflanzen oder einige Pflanzenteile unweigerlich daran gehindert, ausreichend Licht abzubekommen. Sofern Du Dich nicht für eine bestimmte Trainingsmethode entscheidest, wird ein Anbau mit ausreichend Abstand zwischen den einzelnen Exemplaren gesündere und produktivere Pflanzen hervorbringen.
Damit verbunden könnten die Pflanzen, die an der Außenseite einer Plantage wachsen, sich stärker ausdehnen als die in der Mitte. Lampen strahlen den größten Teil ihrer Leistung direkt nach unten ab, wobei diese kegelförmig abnimmt. Selbst wenn Deine Lampen vom richtigen Typ sind und einen korrekten Abstand aufweisen, erhalten Pflanzen am Rand des Lichtkegels daher möglicherweise nicht genug Licht.
Strecken Cannabispflanzen sich tagsüber oder nachts?
Im Großen und Ganzen scheint es so, als würden Pflanzen ihren Stretch im Freien nachts oder indoor während der Dunkelphase vollziehen. An diesem Punkt verwenden sie die Energie, die sie am Tag gesammelt haben, um neue Zellen aufzubauen. Selbstblühende Cannabispflanzen, die unter 24 Stunden Licht am Tag (konstantes Licht) angebaut werden, wachsen beispielsweise in der Regel gedrungener und kompakter, wenn man sie mit solchen Exemplaren vergleicht, die einer Dunkelphase ausgesetzt sind.
Wann hören Cannabispflanzen von Natur aus auf, sich zu strecken?
Obwohl Cannabispflanzen sich während ihres Lebenszyklus an vielen Stellen strecken können, durchlaufen sie meist in den ersten 2–3 Wochen der Blüte eine Phase des starken Stängelwachstums. Während dieser Zeit können die Pflanzen je nach Genetik Ihre Höhe verdoppeln.
Nach Ablauf dieser Zeit sollten die Pflanzen jedoch aufhören, sich zu strecken. Tatsächlich sollten sie damit nicht nur aufhören, sondern jegliches Höhenwachstum sollte beendet werden, wobei die Energie nun vollständig auf die Blütenproduktion gerichtet werden sollte.
Es ist wichtig, die Unvermeidlichkeit der Streckung in der Blütezeit zu akzeptieren, denn dabei handelt es sich um einen natürlichen Teil des Lebenszyklus von Cannabispflanzen. Wichtig ist nur, dass das Ganze nicht aus dem Ruder läuft.
Warum sollte man die Vergeilung von Cannabispflanzen bekämpfen?
Es gibt zwei Hauptgründe, warum Du versuchen solltest, die Vergeilung Deiner Cannabispflanzen zu verhindern.
Der erste besteht darin, eine starke Pflanzenstruktur sicherzustellen. Graspflanzen, die sich stark strecken, was insbesondere für die Sämlings- oder frühe Wachstumsphase gilt, können am Ende zwar sehr groß, aber auch ziemlich schwach werden. Nicht nur Zweige können brechen, auch die ganze Pflanze kann umkippen, sobald sie beginnt, Blüten zu produzieren. Tatsächlich können sehr stark vergeilte Pflanzen schon umfallen, bevor sie überhaupt begonnen haben, Blüten zu produzieren. Es gibt kaum etwas Traurigeres, als einen zusammengebrochenen Sämling aufheben zu müssen!
Zweitens – Raum. Hohe Pflanzen mögen großartig aussehen, aber sie nehmen auch mehr vertikalen Raum ein, als manchen Anbauern zur Verfügung steht. Im Freien ist ein Stretch weniger ein Problem, während es indoor die Höhe eine Growbox nicht zulässt, die Pflanzen außer Kontrolle geraten zu lassen.
Wie man die Vergeilung von Cannabispflanzen verhindert
In Anbetracht all dessen ist es wichtig zu wissen, wie man verhindert, dass Cannabispflanzen sich unnormal strecken, damit Du starke Pflanzen anbauen kannst, die ihre Monstererträge auch tragen können – und die Deine Growbox nicht sprengen.
Abhängig von der Ursache der Vergeilung wird die Lösung natürlich unterschiedlich aussehen. Viele der folgenden Lösungen können jedoch präventiv verwendet werden, um eine übermäßige Streckung von vornherein zu vermeiden.
Auswahl der richtigen Sorte
Die Auswahl einer geeigneten Sorte ist ein sehr guter Anfang. Solltest Du nur eine kleine Growbox haben, ist es wahrscheinlich am besten, keine Sativa-Landrasse auszuwählen, die ein paar Meter hoch werden kann. Halte Dich lieber an eine indicadominierte Sorte, die speziell für den Indoor-Anbau gezüchtet wurde. Diese werden in der Regel nur einen Meter hoch, weisen aber einen buschigen, produktiven Wuchs auf. Und falls Du wirklich auf kleine Pflanzen angewiesen bist, dann erwäge den Anbau von autoflowering Sorten.
Luftzirkulation fördern
Wie Menschen lieben Cannabispflanzen frische Luft. Eine übervolle Plantage voller stehender, heißer und feuchter Luft wird die Pflanzen dazu veranlassen, sich auf der Suche nach einem frischeren Klima zu strecken. Eine gute Luftzirkulation, die die unteren Teile der Pflanzen frisch hält, hilft, das Vergeilen zu verhindern oder zu stoppen.
Abhängig von Deiner Einrichtung im Grow Room könntest Du ein Abluftsystem installieren, um einen konstanten Luftaustauschzyklus aufrechtzuerhalten. Sollte Dein Vorhaben kleiner und ein wenig mehr DIY ist, reicht auch ein einfacher Tischventilator. Solange sich Luft durch die Blätter der Pflanzen bewegt, so dass sich keine Feuchtigkeit aufbaut, sollten sie im Grunde genommen glücklich sein!
Tipp: Indoor kann das Blasen eines oszillierenden Ventilators (ähnlich, wie der Wind im Freien) dazu beitragen, die Stängel von Cannabispflanzen zu stärken, was zu Pflanzen führt, die strukturell solider sind, was sie in die Lage versetzt, große Erträge auch tragen zu können.
Verkürzung der Wachstumsphase
In Anbetracht dessen, dass Pflanzen in den ersten 3 Wochen der Blütephase ihre Höhe verdoppeln können, kannst Du einem Stretch entgegenwirken, indem Du die Wachstumsphase verkürzt. Sobald Du siehst, dass Deine Pflanzen stark gewachsen und zum Zeitpunkt der Blüte mehr als halb so hoch sind, wie Du es Dir mit Blick auf Dein Platzangebot leisten kannst, hast Du die Möglichkeit, diesen Prozess abzubrechen. Wechsele zu einem 12/12-Lichtzyklus, um die Blüte auszulösen: Wenn Du es richtig timst, sollten Deine Pflanzen ungefähr die richtige Höhe erreichen.
Ausreichend Platz bereitstellen
Eine Vergeilung kann nicht immer Deinen Pflanzen angelastet werden. Auch Du als Anbauer trägst Verantwortung. Deine Pflanzen brauchen ausreichend Platz. Geräumigkeit sorgt für eine gute Luftzirkulation, hält die Temperaturen kühl und ermöglicht eine gleichmäßige Lichtverteilung über das Blätterdach hinweg. Viele Pflanzen in einen kleinen Raum zu stopfen, wird Dir keinen größeren Ertrag einbringen, weil alle diese Pflanzen darunter leiden werden.
Baue nur die gesündesten Pflanzen an
Falls Du bemerkst, dass einige Deiner Pflanzen von Anfang an Probleme haben, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass sie auch späterhin Probleme machen werden. Schwache und ungesunde Cannabispflanzen sind anfälliger für Schock und Stress, weshalb sie sich im Vergleich zu robusten, gesunden Pflanzen eher strecken. Auch wenn es eine schwierige Entscheidung sein kann, ist es vielleicht eine gute Idee, besonders schwache Pflanzen früh aus Deiner Plantage zu entfernen.
Sorge für ausreichend Licht der richtigen Art
Wie bereits erwähnt, ist die richtige Beleuchtung wirklich wichtig, um eine unnormale Streckung zu verhindern.
Sämlinge mögen blaues Licht, das oft am besten von kühlen CFL-Lampen bereitgestellt wird, da es ihnen hilft, starke Wurzelsysteme zu entwickeln. Diese Lampen ahmen das natürliche Lichtspektrum im Freien im Frühling nach. Auch Pflanzen in der Wachstumsphase mögen blaues Licht, können aber auch stärkere HID- oder LED-Lampen vertragen. Blühende Pflanzen hingegen mögen Licht mit einer roten Farbtemperatur, die der des Spätsommers und Herbstes nachempfunden ist.
Das Bereitstellen von Licht, das stark genug ist sowie innerhalb des richtigen Farbspektrums liegt und in einem angemessenen Abstand zum Blätterdach platziert wurde, ist wahrscheinlich der einfachste Weg, um eine abnormale Streckung zu vermeiden.
Die Temperatur unter Kontrolle halten
Wie bereits erwähnt, können zu viel Hitze oder große Schwankungen zwischen Tag- und Nachttemperatur dazu führen, dass Deine Pflanzen vergeilen, ebenso wie zu hohe Luftfeuchtigkeit.
Während der Wachstumsphase ist eine Tagestemperatur zwischen 20–28°C optimal, in der Nacht von 17–20°C. In der Blütephase sollten tagsüber 20–26°C und nachts 17–20°C die besten Ergebnisse erzielen.
Weniger CO₂ und Nährstoffe liefern
Falls Deine Pflanzen sich trotz allem zu strecken scheinen, dann musst Du möglicherweise eingreifen und die Energieniveaus begrenzen. Düngung und CO₂ sind für Pflanzen notwendig, um Energie zu produzieren und zu wachsen, weshalb die Beschränkung ihres Zugangs zu diesen Ressourcen dazu beitragen kann, eine Streckung zu verlangsamen.
CO₂ zu begrenzen bedeutet in den meisten Fällen einfach, kein zusätzliches CO₂ hinzuzufügen. Das künstliche Entfernen von CO₂ aus einer Anbauumgebung geht weit über die Fähigkeiten der meisten Anbauräume hinaus, insbesondere wenn es nur darum geht, Pflanzen daran zu hindern, sich zu strecken.
Nährstoffe zu reduzieren, ist viel einfacher. Setze Deinen Düngungsplan für eine Weile ab. Zeigen Deine Pflanzen ein schnelles Wachstum, dann lass entweder den Dünger weg oder gib ihnen nur einen Bruchteil dessen, was Du normalerweise verabreichen würdest. Sobald die Vergeilung wieder unter Kontrolle zu sein scheint, kannst Du die Düngergabe langsam wieder steigern.
Trainiere Deine Pflanzen
Auch das Training von Pflanzen ist eine sehr gute Möglichkeit, um ihre Gesamtgröße zu kontrollieren. Es gibt viele verschiedene Trainingsformen. Wer keinen Schaden anrichten möchte oder Autoflowers anbaut, kann Techniken wie Sea of Green (SOG), Screen of Green (ScrOG) und Low-Stress-Training (LST) verwenden. Diese helfen nicht nur bei der Festlegung der endgültigen Höhe des Blätterdachs, sondern ermöglichen auch einen gleichmäßigen Zugang zum Licht für alle Teile jeder Pflanze.
Im Gegensatz dazu umfassen High-Stress-Trainingsmethoden (HST) wie Kappen, Super Cropping und Main-Lining die Beschädigung von Pflanzen, um ihre Höhe und Form zu kontrollieren. Diese Manipulationen sollten nur an photoperiodischen Pflanzen durchgeführt werden – und nur von Anbauern, die wissen, was sie tun.
Als Anbauer solltest Du jedoch erwägen, Deine Pflanzen zu entlauben oder sogar zu beschneiden, was insbesondere dann gilt, wenn sie besonders buschig werden. Das Beschneiden hilft den Pflanzen, mehr Energie auf das Blütenwachstum zu lenken, und verhindert, dass sich Hitze und Feuchtigkeit zwischen den unteren Zweigen aufbauen, was auch dazu beitragen sollte, eine Vergeilung zu verhindern.
Wie man die Vergeilung von Cannabispflanzen behebt
Manchmal reicht Vorbeugung nicht aus. Jeder Grower wird von Zeit zu Zeit unvorteilhaftes vertikales Pflanzenwachstum erleben. Wenn es Dir passiert, kannst Du hier nachlesen, was zu tun ist.
Kappen
Kappen oder Topping ist eine HST-Methode, die Anbauern helfen kann, ihre Pflanzen zu verkürzen und den Ertrag zu steigern! Grundsätzlich geht es darum, die Spitze der Pflanze abzuschneiden. Sobald die Verletzung verheilt ist, gibt es statt einem Blütenstand zwei. Außerdem wird die Gesamthöhe verringert.
Bevor Du eine Pflanze kappst, solltest Du Dich darüber informieren, um sicherzustellen, dass Du weißt, was Du tust. Verstümmele Deine Pflanze nicht unnötig!
Hinweis: Topping kann nur während der Wachstumsphase durchgeführt werden; zudem sollte man es bei autoflowering Pflanzen ganz unterlassen.
Den Stiel vergraben
Ebenso kannst Du den Stiel eingraben. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten, je nachdem, ob die Pflanze mehr Unterstützung benötigt oder, ob Du tatsächlich ihre Höhe reduzieren musst.
Im ersten Fall kannst Du einfach mehr Erde um die Basis des Stiels herum aufhäufen, bis er ausreichend abgestützt erscheint. Er wird sich schnell an diesen Umstand anpassen. Dies wird am häufigsten bei der Vergeilung von Sämlingen oder jungen Pflanzen in der frühen Wachstumsphase angewandt.
Bei Pflanzen, die gekürzt werden müssen, ist es notwendig, sie erneut einzugraben – nur tiefer. Es kann sein, dass eine Pflanze mit einem hochentwickelten Wurzelsystem sich schwierig ausgraben und umpflanzen lässt, weshalb Du sehr vorsichtig vorgehen solltest, falls Du Dich für diese Option entscheidest.
Hinweis: Eine Pflanze, die sich in der Blütephase befindet, sollte wahrscheinlich nicht mehr umgetopft werden, da sie keine Zeit hat, ihre Wurzeln zu reparieren, und der Endertrag wahrscheinlich verringert wird.
Verwende eine Schnur oder einen Pflanzendraht
Eine klassische Low-Stress-Trainingstechnik besteht darin, Pflanzen mit einer Schnur oder einem Draht festzubinden. Biege sie einfach so, dass ihr Stiel horizontal ist, bevor Du sie in dieser Position an ihren Topf bindest. Jetzt wachsen sie zu den Seiten hin, was zu einer gleichmäßigeren Lichteinstrahlung über ihre Blätter und Blütenstände führt. Offensichtlich werden sie auch niedriger sein.
Dies ist zwar eine praktikable Lösung während der Wachstumsphase – aber was ist, falls Deine Pflanzen den Trainingszeitpunkt überschritten haben und einfach strukturelle Unterstützung benötigen? Auch hier kannst Du Schnur oder Draht verwenden, um die Zweige zu stützen und die Pflanze aufrecht zu halten.
Spaliere oder Tomatengitter verwenden
Schließlich könntest Du Deine Pflanzen an Spaliere oder Tomatengitter binden, um physische Unterstützung und eine gleichmäßigere Belichtung durch die Lichtquelle zu bieten. Egal, ob Du Deine Pflanzen vertikal oder horizontal stützen möchtest, können diese Vorrichtungen Cannabispflanzen stark und gesund halten.
Sei der Vergeilung bei Cannabispflanzen gewachsen!
Obwohl der Stretch ein unvermeidliches Ereignis ist, musst Du nicht zulassen, dass sich die Graspflanzen strecken bis der Erfolg Deines Anbaus in Gefahr ist. Beachte unsere Tipps, und Du wirst auf dem besten Weg sein, solche Anbauprobleme mit Leichtigkeit zu bewältigen.