Es gibt viele Wege, Cannabispflanzen die erforderlichen Nährstoffe bereitzustellen. Doch es gibt nicht viele, die auch helfen, Feuchtigkeit zu speichern, gegen Schädlinge und (lästiges) Unkraut schützen und die Drainage sowie Durchlüftung verbessern. Mulchen kann all dies und noch mehr! Hier erfährst Du alles Wissenswerte über das Mulchen.
Inhaltsverzeichnis:
In ihrem Streben nach immer größerem, stärkerem, besserem Cannabis wenden Grower alle möglichen Tipps und Tricks an. Manche davon haben zweifellos gewisse Auswirkungen, andere sind eher fragwürdig. Also bevor Du etwas Ungewöhnliches versuchst, um die Qualität Deiner Cannabispflanzen zu verbessern, musst Du Mulchen ausprobieren!
Mulchen ist häufig kostenlos, absolut natürlich und wirkt bei Cannabispflanzen Wunder! In diesem Artikel werden wir erklären, was Mulchen ist, welche Materialien den besten Mulch für Cannabis ergeben und wie man mulcht.
Was ist Mulchen in Bezug auf Cannabispflanzen?
Mulchen ist eine sehr simple, doch wirksame Methode, bei der die Erde über den Wurzeln der Pflanze mit totem organischen Material abgedeckt wird. Dieses Material kann von toten Blättern bis hin zu Meeresalgen reichen. Doch letztendlich dienen alle Materialien denselben vielfältigen Zwecken, wie etwa Feuchtigkeit einzuschließen und eine Nahrungsquelle bereitzustellen.
In der Natur ist der Boden in der Regel mit einer Mischung aus lebender und toter Materie bedeckt; in einer natürlichen Umgebung ist es sehr selten, dass der Mutterboden freiliegt. Deshalb haben sich Pflanzen dahingehend entwickelt, dass sie eine behagliche Abdeckung über ihren Wurzeln erwarten.
Warum sollte man Cannabispflanzen mulchen?
Sehr zu empfehlen ist Mulchen für den Outdoor-Anbau. Es lässt sich einfach durchführen und kann dem Ergebnis Deines Grows sehr zugutekommen. Du kannst auch in der Growbox mulchen, doch im Vergleich zu der freien Natur hat es hier weniger Nutzen.
Im Folgenden erläutern wir einige der wichtigsten Nutzen der Verwendung von Mulch in Deinem Grow.
1. Schutz der Erde und Wurzeln
Einer der wichtigsten Wege, wie Mulch Deinem Grow zugute kommen kann, ist der Schutz des Wurzelsystems Deiner Pflanzen. Dies findet über verschiedene Wege statt.
Zunächst einmal kann Mulchen helfen, im Wurzelbereich eine beständigere Temperatur aufrechtzuerhalten. Auch wenn die Temperatur der Wurzeln Deiner Pflanzen vielleicht nicht der erste Aspekt ist, an den Du denkst, wenn Du Deinen Grow verbessern willst, kann das Verringern von Temperaturschwankungen des Untergrunds Deinen Pflanzen helfen zu gedeihen. Mulch hilft, dies zu erreichen, indem er nicht nur verhindert, dass sich die Erde bei hohen Temperaturen sofort aufheizt, sondern auch Wärme einschließt, wenn es kalt wird.
Außerdem hilft Mulchen, Verdichtung und Erosion zu vorzubeugen, indem es eine Schutzbarriere zwischen dem Mutterboden und der Umwelt bietet. Daher bietet es neben den Wurzeln auch anderen Prozessen wie Drainage und Durchlüftung besseren Schutz.
2. Erleichtert das Jäten
Mulchen reduziert die von Unkraut verursachten Probleme in einem Grow erheblich. Wenn Unkraut auf einer Schicht Mulch zu wachsen beginnt, kannst Du es einfach zusammen mit dem Mulch herausziehen. Anschließend kannst Du einfach neuen Mulch auftragen. Wächst das Unkraut direkt in der Erde, musst Du es vorsichtig herausziehen, ohne der Erde allzu sehr zu schaden, was sich schwierig gestalten kann.
3. Fördert gesündere Erde
Mulch ist organisch und tot, wird also abgebaut. Für Cannabis ist dieser Vorgang fantastisch, da er den Wurzeln Deiner Pflanzen eine natürliche und allmähliche Freisetzung von Nährstoffen – wie zum Beispiel Stickstoff – bietet.
Diese Form der Düngung spiegelt perfekt wider, wie Pflanzen in der Natur zu Nahrung kommen – durch den Abbau von totem organischen Material über der Erde. Deshalb ist Mulchen eine der einfachste, natürlichsten und wirksamsten Methoden, um gesunde Erde zu fördern.
Darüber hinaus regt Mulchen nicht nur nützliche biologische Prozesse im Boden an, sondern hilft auch, vor schlechten zu schützen. Mulchen reduziert nämlich das Wachstum von schädlichen Bakterien und Pilzen.
Welche Nährstoffe lassen Cannabis schneller wachsen?
Es gibt keine Tricks, um Cannabis auf magische Weise schnell wachsen zu lassen, aber wenn Du die Art Deiner Düngung optimierst, kannst Du Deinen Pflanzen helfen, so schnell zu wachsen, wie ihre Genetik es erlaubt.
Während der Vegetationsperiode haben Cannabispflanzen ein starkes Verlangen nach Stickstoff, wohingegen sie in der Blütephase höhere Phosphor- und Kaliumwerte begehren. Hochwertige Cannabisdünger sollte es in den Varianten "Wachstum" und "Blüte" geben, die diesen Unterschieden gerecht werden, um Deinen Pflanzen dabei zu helfen, gesund schneller zu wachsen.
Gleichwohl solltest Du es mit dem Düngen nicht übertreiben. Im Vergleich zu jenen mit zu viel Dünger werden Pflanzen mit zu wenig schneller und gesünder wachsen. Fange also stets mit einer niedrigeren Dosis als von den Düngemittelherstellern empfohlen an und erhöhe die Menge schrittweise.
4. Hilft, Feuchtigkeit zu speichern
Und schließlich eignet sich Mulchen hervorragend für Grower, die ihre Erde länger feucht halten wollen. Dies ist besonders hilfreich für all jene, die im Freien in heißen, sonnigen Umgebungen anbauen.
Mulch erzeugt eine feuchte, isolierende Schicht über der Erde, die sie kühl und feucht hält. Dadurch verdunstet kaum Wasser in der Erde. Tatsächlich kann Mulch helfen, im Vergleich zu unbedeckter Erde bis zu 70% mehr Wasser zu speichern. Neben der Verringerung der Notwendigkeit, Deine Pflanzen zu gießen, fördert die Feuchtigkeit der Erde auf einem gesunden Niveau zu halten, alle möglichen anderen Nutzen.
Welche Art von Mulch kann man für Cannabispflanzen verwenden?
Mulch gibt es in vielen Formen. Solange er aus organischem Material besteht, Feuchtigkeit speichert und allmählich abgebaut wird, sollte er funktionieren!
Doch es gibt einige Materialien, die besser funktionieren als andere, und im Folgenden werden wir sie alle einzeln durchgehen. Wenn Du Deine Entscheidung triffst, kommt es teilweise darauf an, was für Dich verfügbar ist. Auch wenn man Mulch in Gartencentern kaufen kann, lässt er sich auch ziemlich leicht selbst sammeln. Wenn Du also Geld sparen willst, geh auf Mulchsuche!
Holzabfälle und Rinde
Holzabfälle und Rinde speichern Feuchtigkeit sehr gut und bieten einen sehr wirksamen Schutz für die Erde und Wurzeln. Diese Materialien werden jedoch langsamer abgebaut als andere Mulchformen, sind also nicht unbedingt die beste Nahrungsquelle. Aber Du musst nicht bei einer Art von Mulch bleiben! Warum kombinierst Du Rinde und Holzabfälle nicht mit einer Mulchart, die leichter abgebaut wird, um das Mulchen aufzudoppeln?
Trockene Blätter
Trockene Blätter sind eine unsere Lieblingsoptionen – aus zahlreichen Gründen.
Erstens verbessern sie die Bodenstruktur, sind also nahezu perfekt für Durchlüftung und Drainage. Zweitens werden sie schnell angebaut und setzen eine Fülle von Nährstoffen in die Erde frei. Schließlich sind heruntergefallene Blätter die Hauptnahrungsquelle von Pflanzen, die in einem Wald wachsen. Drittens sind sie kostenlos und leicht zugänglich. Außer Du lebst in einer völlig vegetationslosen Umgebung, solltest Du keine Schwierigkeiten haben, genügend heruntergefallene Blätter zu finden, um Deine Cannabispflanzen zu mulchen. Auch wenn sie im Herbst am häufigsten zu finden sind, bedecken trockene, heruntergefallene Blätter das ganze Jahr über Waldböden, also sollte ihre Beschaffung kein Problem darstellen.
Gras- und Grünschnitt
Auch geschnittenes Gras und anderer Grünschnitt aus einem Garten ergibt großartigen Mulch. Wenn Du kannst, mische verschiedene Gartenmaterialien – Deine Pflanzen werden es Dir danken. Diese Mulchmischung wird nicht nur eine hilfreiche Struktur schaffen, sondern auch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit angebaut werden und eine Reihe von verschiedenen Nährstoffen in die Erde freisetzen.
Genau wie heruntergefallene Blätter kostenlos sind, ist es auch Grünschnitt für Menschen mit Garten oder Freunden, die einen haben.
Stroh
Stroh ist ein weiterer großartiger Mulch, der Feuchtigkeit hervorragend speichert und den Boden isoliert. Außerdem ist ein besonderer Nutzen von Stroh, dass es ein Habitat für verschiedene Nutzinsekten schafft. Wenn Du diese in Deinen Garten locken kannst, werden sie sich als sehr hilfreich erweisen und unerwünschte Insekten abwehren, die es auf Deine Cannabispflanzen abgesehen haben könnten.
Zeitungspapier
Zeitungspapier ist eine weitere leicht zugängliche Form von Mulch. Da es kein völlig natürliches Material ist, mag es wie eine überraschende Ergänzung dieser Liste erscheinen. Nichtsdestotrotz wird es sehr langsam angebaut, speichert Feuchtigkeit und isoliert seht gut. Es liefert jedoch nur sehr wenige Nährstoffe, kann einen separaten Düngeplan also nicht ersetzen.
Meeresalgen (Seetang)
Seetang gewinnt an Fahrt als einer der besten verfügbaren Cannabisdünger. Er ist ihn in Pulver-, Pellet- und anderen Formen erhältlich. Aber Du kannst auch unverarbeiteten Seetang verwenden, um Deine Cannabispflanzen zu mulchen. Wenn Du am Meer wohnst, kann es sehr leicht sein, Seetang zu ernten (überprüfe nur, ob dies in Deiner Region legal ist).
Seetang steckt voller Nährstoffe, was ihn zu einem unglaublichen Mulchmaterial macht.
Wo kann ich Mulch für meinen Cannabisgarten kaufen?
Wer Mulch nicht sammeln kann oder dies einfach nicht will, kann ihn online oder in Gartencentern kaufen. Auch wenn er nicht so billig wie der kostenlose Mulch ist, den Du selbst sammeln kannst, ist er trotzdem preiswert.
Manche Produkte werden als Mulch vermarktet, wohingegen andere unter Namen wie "Mehrzweck-Kompost" vermarktet werden. Vor allem solltest Du darauf achten, dass das Produkt dafür geeignet ist, auf dem Mutterboden angewandt, anstatt in die Erde gemischt zu werden.
Wie man Cannabis mulcht
Mulchen kannst Du während Deines Grows jederzeit. Manche Grower mulchen ab der Sämlingsphase, um ihre Pflanzen zu düngen und die verschiedenen anderen Nutzen von Mulch auszuschöpfen. Andere Grower mulchen vielleicht nur, wenn sie denken, dass die Erde aufgefrischt werden muss.
Du kannst also den ganzen Grow hindurch mulchen. Du kannst jedoch auch außerhalb der Anbausaison mulchen. Und tatsächlich stellt dieser Ansatz eine wunderbare Möglichkeit dar, verbrauchte Erde auf natürliche Weise zu erneuern.
Wenn Du zum Beispiel ein Beet hast, das im Vorjahr für den Anbau von Pflanzen genutzt wurde, und Du beabsichtigst, es im Frühling wiederzuverwenden, kannst Du es mulchen, um seinen Nährstoffgehalt wiederherzustellen, damit es bereit ist, in der nächsten Anbausaison neues Leben zu beherbergen.
Kurzum: Mulchen ist sehr einfach und Du kannst es zu so ziemlich jedem Zeitpunkt während und außerhalb des Anbauzyklus machen. Beim Mulchen von jungen Pflanzen solltest Du jedoch vorsichtig, da ihre Stängel sehr empfindlich sind.
Mulchen: Ein großartiger Weg, gesunde Cannabispflanzen anzubauen
Wenn Du Cannabis – oder irgendetwas anderes – anbaust, solltest Du Mulch nutzen!
Mulchen ist sehr preiswert (häufig kostenlos) und sehr, sehr wirksam. Es schützt die Wurzeln, stellt Nahrung bereit, hilft, Schädlinge und Unkraut abzuwehren und speichert Feuchtigkeit! Was sind die Nachteile? Es gibt keine, deren wir uns bewusst wären!
Besonders nützlich ist Mulchen für den entspannten Bio-Anbau, da es den Wasser- und Düngerbedarf reduziert, während es gleichzeitig die Gesundheit Deiner Pflanzen verbessert!
